Anzeige
Anzeige
Anzeige

Escape Plan

Kritik Details Trailer News
Cobra und Hai gegen die City

Escape Plan Kritik

Escape Plan Kritik
2 Kommentare - 07.04.2014 von MobyDick
In dieser Userkritik verrät euch MobyDick, wie gut "Escape Plan" ist.
Escape Plan

Bewertung: 4 / 5

Achtung, hier wird mehr über nostalgische Erinnerungen eigener Jugendtage geschwafelt als über den eigentlichen Film, aber lest selbst... Lange hatte ich überlegt, ob ich mir ein Altherrenwerk der Idole meiner Jugend geben sollte. Diese Zweifel lagen vorrangig an Sly, da ich zwar ein glühender Fan der ersten beiden Rocky-Filme und des ersten Rambo bin, und in meiner Jugend auch jeden Film dieses Recken förmlich in mich aufgesogen habe, aber zuletzt (eigentlich in den letzten 25 Jahren) immer häufiger und mehr das Gefühl hatte, dass da nichts Gescheites mehr rumkommt. Rocky 5 hätte beispielsweise das Ende sein sollen, aber nein, er schickt noch Rocky 6 hinterher, der - ich gebe es zu - zwar besser als der fünfte Teil war, aber ehrlich gesagt, für mich mehr Defizite bei Stallone als Geschichtenerzähler freilegte als Positives bewirkte. Der Film lebte eigentlich nur von der Nostalgie, die man für diese überlebensgroße Figur hegte. Rambo 4 war für mich ein einziger Gewaltporno, gut gemacht, aber mickrige Charalterzeichnung und kaum Story (Nettospielzeit 79 Minuten und 210 Tote sprechen eine eindeutige Sprache). Expendables eine dürftige Entschuldigung Rentner als Ikonen darzustellen. Hinzu kommen seine Solo-Filmausflüge, die einen leider mehr langweilen als mitreißen. Ich konnte diesen Kerl echt nicht mehr sehen. Ganz ehrlich, das ist etwas was ich nicht gerne sage, da er und Clint Eastwood die Heroen meiner Kindheit sind, ich habe damals wirklich jeden seiner Filme geliebt und verteidigt, sogar solche Gurken wie Oscar, Over The Top oder der Senkrechtstarter mit Dolly Parton. Ich fand die alle richtig gut, nur weil er mitgemacht hat. Und Arnie? Den hab ich nie sonderlich gemocht, weil er damals den direkten Vergleich zu Sly immer verloren hatte. Der war einfach nur der Terminator, Conan (jeweils erster Teil) und der coole Typ in den supercoolen Filmen, die eigentlich Sly hätte drehen sollen. Tja, die beiden haben natürlich auf dem Höhepunkt ihrer jeweiligen Karrieren nicht zusammen gearbeitet, wäre auch zu teuer geworden. Und jetzt, da sie alt und auf dem Abstellgleis zu landen drohen, drehen sie bei fast jeder Gelegenheit zusammen (Expendables und Escape Plan). Wie gesagt, da ich Sly einfach nicht mehr sehen kann (manoman, man denke nur an seine gewaltigen einstigen Performances in Rocky, FIST, Rambo, auch Copland und dann an seine jetzige monotone gelangweilte Hackfresse in jeder zweiten Einstellung) nicht der größte Anreiz, Escape Plan zu schauen. Zumal seine Rolle auf dem Papier alles andere als glaubwürdig klingt: Ehemaliger Staatsanwalt, jetzt Ausbrecherkönig, der das nur tut, um Gefängnissen ihre Schwachstellen aufzuzeigen, damit sie noch sicherer werden, der irgenwie gelinkt wird und sich im absolut sichersten Gefängnis aller Zeiten mit Arnie zusammentut, und dann geht die Action ab. Klingt ein bißchen wie eine Mischung aus Prison Break, Flucht aus Alcatraz, Lock Up, und einer zwanzigminütigen Sequenz aus Face-Off, für ganz Arme. Hinzu kommt, dass man Arnie eine neue Synchronstimme verpasst hat, die gelinde gesagt, sehr gewöhnungsbedürftig sein soll. Die Fans waren auf den Barrikaden und es gab auch eine Petition, die man beim deutschen Filmverleih aber geflissentlich ignorierte. Alles keine guten Vorzeichen für einen sonderlich guten Film. Ach ja, hatte ich erwähnt, dass Mr Garantiert Gute Qualität 50 Cent auch mitspielt? Der Mann, der in jedem Film der Superstars Bruce Willis, Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone, Robert DeNiro und Al Pacino mitspielt, wenn ganz klar ist, dass diese Filme der letzte Rotz sind? Jaja, Vorbehalte sind schon was Schönes. Und dann - nach einem ewig langen nörgelnden Monolog - fing ich an, den Film zu gucken - oder für Euch: zu kommentieren. Was soll ich sagen: Der Film ist ein perfekter 1980/90er Action-Film mit den beiden Heroen meiner Kindheit, jede Szene sitzt, jede Unglaubwürdigkeit passt ins Schema dieses doch recht seichten Action-Films. Denn eines darf man einfach nicht vergessen: Dieser Film ist einfach nicht zeitgerecht, wer sich auf diesen Film einläßt, der geht auf eine Zeitreise in die Vergangenheit, wo die meisten Filmplots recht naiv waren. In City Hai beispielweise infiltriert Arnie einen Mafia-Clan, nur um dann am Ende einen Ein-Mann-Berserker-Zug gegen diesen Clan vom Zaun zu brechen. Subtilität oder Realitätsbezug kann man in Dokumentarfilmen suchen. Stallone in City Cobra macht es ähnlich mit einer komischen Sekte oder was auch immer das da damals war. Unglaubwürdig, lächerlich, aber athmosphärisch und irgendwie cool. Und so ähnlich verhält es sich in Escape Plan: Fein säuberlich wird ein filigraner Ausbruch geplant, nur um am Ende eine rabiate Action-Orgie mit möglichst hohem Bodycount zu haben. So mußte es damals sein, und so ist es auch hier. Hinzu kommt, dass ab einem gewissen Punkt, Arnie so cool als Action-Held zelebriert wird, als wären wir in einer Werbung für Coolness. Ist Escape Plan nun tatsächlich der ganz große Wurd, der er vor zwei bis drei Jahrzehnten hätte werden können? Leider nicht, aber dafür haben diese beiden Männer damals auch Klassiker für die Ewigkeit gedreht, Escape Plan ist aber einfach nur grundsolide. Und deutlich besser als der letzte Zusammenschluß DeNiro/Pacino oder vielleicht der gleichwertigere Vergleich Eastwood/Reynolds. Kommen wir zur Synchronisation: Ich bin ehrlich gesagt kein großer Fan von Danneberg als Sly-Synchronisator, da ich wie gesagt mit Rocky 1 groß geworden bin, auch in Fist haben wir einen anderen Fritzen, der ihn spricht, und das sind für mich seine größten Rollen. Danneberg und Sly ist für mich immer ein großes Mißverständnis gewesen. Arnie hingegen ist mit Danneberg mittlerweile synonimisiert. Insofern hätte es meines Erachtens mehr Sinn gemacht, für Sly eine neue Synchronstimme zu finden. Aber sei es wie es ist. Die Entscheidung wurde anders getroffen. Vielleicht liegt es ja an mir, aber ich bin nunmal kein deutsche Stimmen-Fetischist, die Stimme soll zum Film passen. So hege ich auch mittlerweile eher Vorbehalte, wenn dieser heisere Kerl DeNiro synchronisiert, weil es für mich so wirkt, als würden sich die gesetzten Synchronsprecher auf ihren Lorbeeren ausruhen, es klingt alles recht einheitlich und gelangweilt. ich fand auch Kerzel in Es war einmal in Amerika deutlich besser für DeNiro. Aber zurück zu diesem komischen österreichischen Akzent für Arnie: Mir hat es vorzüglich gefallen, und irgendwie hat es super zu diesem exzentrischen Charakter gepasst, den Arnie da gespielt hat. Wie gesagt, in jedem anderen aktuellen Film wäre es vielleicht lächerlich gewesen, aber in dieser - sagen wir mal - "Hommage" war es super aufgehoben. Als Film vielleicht nur 6-7 Punkte, aber als Nostalgie-Spass sicherlich 8 Punkte. Also von mir gibt es satte 4 Hüte. BAMM

Escape Plan Bewertung
Bewertung des Films
810

Weitere spannende Kritiken

The First Omen Kritik

Das erste Omen Kritik

Poster Bild
Kritik vom 15.04.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
Die junge Margaret (Nell Tiger Free) wird 1971 zusammen mit Kardinal Lawrence (Bill Nighy) nach Rom entsandt, um dort das Nonnengelübde abzulegen. Auf ihrer Reise lernt sie vor Ort die fröhliche und seltsam offene Luz (Maria Caballero) kennen, die das gleiche Ziel hat. Schnell zweifelt Mar...
Kritik lesen »

Zeiten des Umbruchs Kritik

Zeiten des Umbruchs Kritik

Poster Bild
Kritik vom 14.04.2024 von ProfessorX - 2 Kommentare
Der kleine Paul (Banks Repeta) wächst in einer wohlhabende, jüdischen Familie in New York auf. Seine Mutter Esther (Anne Hathaway) ist sehr behütend, während sein strenger Vater Irving (Jeremy Strong) manchmal die Fassung verliert. Nun kann dieser kaum auf den sensiblen Jungen ei...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
2 Kommentare
Forum Neues Thema
AnzeigeY