Bewertung: 4 / 5
Erstmal noch ein bisschen zu meiner Person, dass ihr meine Meinung auch einschätzen könnt: Ich halte mich nicht für besonders Auto-interessiert und Action-Filme ohne Story locken mich auch nicht gerade ins Kino. Trotzdem konnte ich der Fast&Furious-Reihe schon immer etwas abgewinnen und ich weiß selbst nicht so recht was es ist. Bisher hat mich sogar jeder, auch der von vielen verschmähte dritte Teil, sehr gut unterhalten. Bei Teil 4 war meine Vorfreude über die Rückkehr von Vin Diesel und Paul Walker so groß, dass er meine Erwartungen nicht ganz erfüllen konnte. Nicht so bei diesem Teil. Dom Toretto (Von Diesel) wurde von seiner Schwester Mia (Jordana Brewster) und seinem Schwager in spe Brian OConnor (Paul Walker) befreit. Alle drei befinden sich auf der Flucht. Untergetaucht in Rio de Janeiro, versuchen Brian und Mia mit Doms altem Kumpel Vince einen Job durchzuziehen, der zu viel Aufmerksamkeit erregt, woraufhin das FBI Special Agent Hobbs (Dwayne Johnson) auf die Autodiebe ansetzt. Ein letzter Job soll den dreien ermöglichen nicht mehr fliehen zu müssen, doch hierfür benötigen sie ein Team. Unter anderem sind Brians Freunde Roman Pearce (Tyrese Gibson) und Tej Parker ebenso dabei wie Doms Kumpel Han (Sung Kang). Ganz klar, wer einen annähernd realistischen Film erwartet ist hier falsch. Und auch die Story ist nicht gerade das Gelbe vom Ei. Erstaunlicherweise sind es gerade die in den Vorgängern teilweise recht langweiligen Charaktere, die diesem Film seinen Charme geben. Das gesamte Team, allen voran Roman und Tej, und auch die zugegebenermaßen extrem unrealistischen Actionszenen wissen sehr zu unterhalten. The Rock Johnson ist natürlich klasse und macht in diesem Film endlich wieder das was er am Besten kann! Grundsätzlich scheinen sämtliche Rollen den Schauspielern auf den Leib geschnitten zu sein. Allein die Tatsache, dass Figuren aus allen vier Vorgängern zurückkehren ist klasse. Besonders habe ich mich darüber gefreut, dass man Vince in den Film integriert und durch Dinge wie dessen Narbe oder der noch immer präsenten Rivalität mit Brian starken Bezug auf den ersten Teil genommen hat. Mängel bietet der Film vor allem in moralischer Hinsicht. Sind die Figuren doch in bisher allen Filmen mit guten, moralischen Werten gezeichnet, hindert es sie in diesem Film nicht daran, haufenweise Leben auszulöschen. Darüber musste ich besonders gegen Ende des Filmsnachdenken, als sehr, sehr viele bemannte Autos zu Schrott verarbeitet werden. Man versucht zwar, das etwas zu relativieren, in dem geschildert wird, dass diese Leute alle für einen fiesen Geschäftsmann arbeiten, der durch und durch böse zu sein scheint. Trotzdem bleibt ein bitterer Beigeschmack. Sofern man sowas aber ausblenden kann, und wir Hollywood-Filmfans sollten darin ja geübt sein, bleibt aber ein klasse Film. Für mich, der beste der ganzen Reihe. Justin Lins Regie würde ich als recht solide bezeichnen und auch was Spezialeffekte angeht, so haben die Macher nicht so einen Bock geschossen, wie mit der verkorksten CGI-Tunnelszene aus Teil 4. Rio bietet natürlich schon grundsätzlich einen Blickfang, und auch sonst gab es für mich nichts in dem Film, das ich als langweilig bezeichnen könnte. Nach einem Teil des Abspanns gibt es einen genialen Cliffhanger mit Überraschung in doppelter Hinsicht. Ich finde den neuen "Torettos Eleven"-Ansatz sehr erfrischend und habe mich noch nie so sehr auf einen weiteren Fast&Furious-Teil gefreut wie jetzt. Also lasst sie bitte, BITTE, bald wieder in ihre Autos steigen!
Fast & Furious Five Bewertung
