Bewertung: 2.5 / 5
Seit der Vernichtung von Cobra sind Jahre vergangen. Die G.I. Joes sind zu einer weltweit agierenden Eingreiftruppe geworden. Nichtsahnend laufen sie jedoch ins blanke Messer, denn noch immer verstecken sich ranghohe Mitglieder von Cobra auf der Welt. Darunter auch Zartan (Arnold Vosloo), der gegen Ende des ersten Films die Rolle des Präsidenten (Jonathan Pryce) übernahm und nun die USA regiert. Kurzerhand werden Duke (Channing Tatum), Roadblock (Dwayne Johnson), Jaye (Adrianne Palicki) und Flint (D.J. Cotrona) zusammen mit anderen Joes zu einem gefährlichen Einsatz geschickt, sie sollen einen nuklearen Sprengkopf sichern. Der Einsatz gelingt, doch der Präsidentenimitator ordnet einen hinterhältigen Schlag gegen die Joes an. Fast alle kommen ums Leben und werden öffentlich als Verräter gebrandmarkt. Nun gilt es diejenigen zu stoppen, die für das Verbrechen die Schuld tragen. Währenddessen ist Cobra kurz davor, die gesamte Macht über die USA und den Rest der Welt zu übernehmen, dazu muss nur der wahre Anführer, Cobra Commander, befreit werden. Es liegt an den verbliebenden Joes, die Welt vom Terror zu befreien, und bei dieser Mission kann nur einer helfen - der erste Joe, Joe Colton (Bruce Willis)!
Überholen ohne einzuholen. Unter diesem Gesichtspunkt versucht Regisseur Jon M. Chu G.I. Joe 2 - Die Abrechnung zu inszenieren. Nachdem Stephen Sommers G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra 2009 nicht der erhoffte Erfolg war, musste Chu her und eine Fortsetzung drehen, die mit fast allem aus dem Vorgänger bricht, gleichzeitig aber die Handlung direkt fortführt. So wundert es dann nicht, dass sich optisch und darstellertechnisch eine Menge tut. Gewichen ist die bunte schräge Trashoptik, die an Comicfilme erinnerte, einer raueren und realistischeren Darstellung. Statt buntem Farbspaß regieren in G.I. Joe 2 - Die Abrechnung nun deutlich braunere und gedecktere Farben. Nachdem sich die Gerüchte um Channing Tatum zerschlagen haben, hatte es sich die Marketingabteilung dennoch nicht nehmen lassen, ihn prominenter in die Werbekampagne einzubinden. Dies war vor der Verschiebung des Films, der ursprünglich Mitte 2012 erscheinen sollte, nicht der Fall.
Trailer zu G.I. Joe 2 - Die Abrechnung
Auf Seite der Guten rücken nun neue Gesichter ins Zentrum, allen voran Dwayne Johnson, der die Aufgabe hat, den Film nahezu allein zu tragen. Als Sidekick darf Adrianne Palicki als Jaye eine weibliche kampferprobte Joe-Variante spielen. Auch wenn wir daran zweifeln, dass eine derart zierliche Person auch nur ein Sturmgewehr bedienen könnte - cool sieht es aus. Wer im Produktionsteam jedoch auf die Idee kam, den sympathisch-witzigen Channing Tatum mit der Blassnase D.J. Cotrona zu ersetzen, bleibt wohl ein Geheimnis der Macher. Es ist sicher nicht Cotronas Schuld, dass seine Figur Flint im Film kaum zur Geltung kommt, aber er leistet auch nicht viel, damit irgendetwas haften bleibt. Da spielt selbst Ray Park als Snake Eyes markanter und dieser verbirgt die ganze Zeit sein Gesicht hinter einer Maske... Auch Bruce Willis wurde in den Trailern massiv beworben, wobei sich seine Rolle im Film als deutlich kleiner herausstellt als erwartet. RZA kam dabei schon wieder auf die Idee, ein weisen Meister zu spielen - zeitweise fühlten wir uns an The Man with the Iron Fists erinnert, wobei auch hier festzuhalten bleibt, dass dieser Typ einfach nicht schauspielern kann. Schuster, bleib bei deinen Leisten.
Auf Seite der Gegenspieler wird da charismatisch mehr geboten. Am vielschichtigsten, falls dieser Ausdruck in Bezug auf G.I. Joe 2 - Die Abrechnung überhaupt annehmbar ist, stellt sich Byung-hun Lee als Storm Shadow heraus. Ray Stevenson darf als Firefly wenigstens viele Sachen in die Luft jagen und grimmig dreinschauen und Jonathan Pryce glänzt schauspielerisch wenigstens etwas, mal fies, mal nett. Chef der Bande, Luke Bracey als Cobra Commander, trägt dagegen immer eine Maske und ist auf das Wort böse reduzierbar. Ebenso Arnold Vosloo als Zartan, dessen Screentime überschaubar bleibt.
