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Gravity

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Grandioses Dahintreiben im Sternenmeer

Gravity Kritik

Gravity Kritik
49 Kommentare - 23.09.2013 von Moviejones
Wir haben uns "Gravity" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Gravity

Bewertung: 4.5 / 5

Das Weltall, unendliche Weiten. Eigentlich ist es eine Routineoperation, zu der das Space-Shuttle aufgebrochen ist: Bergung und Reparatur eines Satelliten stehen an. Während Astronaut Matt Kowalsky (George Clooney) den Kontakt zur Bodenstation hält, ist Dr. Ryan Stone (Sandra Bullock) mit den finalen Reparaturarbeiten beschäftigt. Es ist eine Katastrophe ohne Ankündigung. Eine Kollision von Satelliten im erdnahen Orbit setzt eine Kettenreaktion in Gang. Tausende Teile Weltraumschrott entwickeln sich für die Mission zu einer ernsten Gefahr. Kurz darauf explodiert das Shuttle und Kowalsky und Ryan befinden sich plötzlich allein im All...ein Dahingleiten im unendlichen Sternenmeer. Wollen sie überleben, müssen sie sich beeilen, denn der Sauerstoff ist knapp. Rettung verspricht nur eine waghalsige Aktion, bei der beide Astronauten zusammenarbeiten müssen wie noch nie in ihrem Leben zuvor...

Gravity, was für ein Erlebnis. Anders ist dieser Film, welchen Alfonso Cuarón auf die Leinwand zaubert, nicht zu beschreiben. Dabei sah es anfangs alles andere danach aus, dass uns hier ein kleines Meisterwerk erwartet. Selten schaffen es Filme mit solchen Startschwierigkeiten wie Gravity so gut zu werden. Angelina Jolie, Blake Lively, Scarlett Johansson und zuletzt sogar Natalie Portman. Sie alle sollten die weibliche Hauptrolle übernehmen. Zusagen reihten sich an Absagen, bevor Cuarón bei Sandra Bullock Glück hatte. Der männliche Part, ursprünglich für Robert Downey Jr. vorgesehen, musste ebenfalls in letzter Minute mit George Clooney besetzt werden. Ein Glücksgriff, wie sich herausstellt, denn im Nachhinein ist Gravity mit anderen Darstellern gar nicht vorstellbar. Es folgten schwere Dreharbeiten, Kinostartverschiebungen und nun ist der Film endlich in unseren Gefilden angekommen und wir können uns nur vor Cuarón verneigen. Selten war Kino zuletzt so beeindruckend.

Trailer zu Gravity

Die Qualität von Gravity liegt aber nicht an der Story, diese passt selbst schmeichelnd auf einen Bierdeckel. Astronauten allein im All, dies beschreibt nahezu die gesamte Breite des 90 Minuten dauernden Films. Mehr Laufzeit gibt die Handlung nicht her, aber das muss sie auch nicht. Sie ist Mittel zum Zweck für atemberaubende Kamerafahrten und tolle schauspielerische Leistungen. Während Clooneys Rolle auf die eines weisen Mentors reduzierbar ist, liegt die wirkliche schauspielerische Herausforderung bei Sandra Bullock. Sie muss den Film nahezu alleine schultern, sie muss dem Zuschauer die unheimliche Einsamkeit im All mit akuter Todesgefahr nahebringen. Geradezu symbolisch steht sie inmitten all der sie umgebenden Technik für die zunehmende Entfremdung des Individuums und damit einhergehende Einsamkeit. Sozialkritik einmal anders. Doch in diesen Details muss sich der Zuschauer gar nicht verfangen, er kann sich mitreißen lassen, bei diesem Drama, bei diesem Kampf ums Überleben.

Neben den Schauspielern ist die Optik von Gravity der große Star des Films. Zu viele Tamtam, zu wenig Inhalt wird vielen Effektfilmen gerne vorgehalten und bei der Story mag man dies auch Gravity leichtfertig vorwerfen. Doch Cuarón weiß um seine Qualitäten. Seine Effekte sind nicht Mittel zum reinen Selbstzweck, sie stehen nicht im Vordergrund. Cuarón ist es wichtig, das Geschehen aus Sicht der Protagonisten festzuhalten. Selten haben wir so ruhige und so lange Szenen erlebt wie in diesem Film. Bis der erste gefühlte Schnitt geschieht, vergeht gut eine Viertelstunde. Schwerelos scheint die Kamera mit im All zu schweben und Cuarón ist bemüht, keine Effektorgie wie Michael Bay zu liefern sondern ein realistisches Szenario. Im Weltall hört dich eben niemand schreien, kein Geräusch durchdringt den luftleeren Raum und dies macht jede Explosion, jede Zerstörung noch viel eindringlicher. Fast beiläufig werden hier die technologischen Meisterleistungen der Menschheit zerlegt. Wenn etwas geschieht, dann im Hintergrund, denn Cuarón ist mit seiner Kamera immer da, wo seine Helden sind und dies sind keine Übermenschen, die weder keine Angst kennen, noch keine Fehler machen. Sie sind der Physik gnadenlos ausgeliefert und an diesen realistischen Ansatz muss man sich selbst als Zuschauer erst einmal gewöhnen. In Zeiten, in denen Actionhelden immer unmöglichere Stunts vollbringen, wirkt die in Gravity gezeigte Unzulänglichkeit des ordinären Homo Sapiens geradezu erschreckend.

Neben den beeindruckenden Kameraeinstellungen, die auch immer wieder atemberaubende Blicke auf unsere Erde zulassen, erschafft Cuarón in Gravity viele Szenen von schier optischer Brillanz, vor allem gegen Ende des Films übertrifft er sich selbst. Dies wird auch durch die tollen 3D-Effekte verstärkt, die mit zum Besten gehören, was wir in dem Bereich bisher zu Gesicht bekamen. Und dann sind da der Sound und die Musik, sparsam und zurückhaltend eingesetzt, aber wenn, dann imposant und episch, wie das optische Feuerwerk. Grandios.

Natürlich könnte Gravity eine bessere Story bieten, aber gerade diese Reduktion auf das Wesentliche passt zu allen anderen Bereichen in diesem Film. Nein, wirklich kritisieren kann man an Gravity nichts. Es ist einer der Filme, die nur selten in die Kinos Einzug halten und nicht nur aus diesem Grund dort gesehen werden müssen. Wer Gravity im Kino verpasst, ist selbst schuld. Dies ist ein Film, der für die Kinoleinwand gemacht wurde, nur dort entfaltet er seine volle visuelle Bandbreite und lässt den Zuschauer die tiefe Einsamkeit des Alls auch nur im Ansatz erahnen. Ganz klar ist Gravity einer der besten Filme in diesem Jahr.

Gravity Bewertung
Bewertung des Films
910

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