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Harry Potter und der Halbblutprinz

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Der fast perfekte Harry Potter Film

Harry Potter und der Halbblutprinz Kritik

Harry Potter und der Halbblutprinz Kritik
4 Kommentare - 05.08.2010 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "Harry Potter und der Halbblutprinz" ist.

Bewertung: 4.5 / 5

Ein Harry Potter-Film als Charakterdrama mit Tiefe? Geht denn das? Ja es geht, wie uns der sechste Teil eindrucksvoll vorführt. Harry Potter und der Halbblutprinz ist nicht in erster Linie ein Actionfeuerwerk wie zum Beispiel der vierte und fünfte Film. Er ist ein Abgesang auf Hogwarts und seine Bewohner und nicht zuletzt auch ein Abgesang auf Albus Dumbledore, der in diesem Film wohl neben Daniel Radcliffe als Harry die wichtigste Rolle spielt. Er zeigt Harry den Weg, den er im Siebten (zweiteiligen) Film zu beschreiten hat. Und er ist es, der am Schluss vielleicht sogar die Seele von Draco Malfoy rettet.

Der gesamte Film baut auf zwei Problematiken auf:
Dem Erstarken des Dunklen Lords Voldemord und dem unweigerlichen Schritt der Hauptfiguren ins Erwachsenendasein. Die Figuren müssen sich nicht nur mit Ihrer Pubertät herumschlagen, sondern auch mit den Sorgen des Erwaschsenenlebens. Nach dem Tod Sirius Blacks, Harrys bis dahin einzigem Lebenen "Familienmitglieds" in der Zaubererwelt muss Harry hart schlucken, um mit der Bürde zu leben, jetzt praktisch allein zu sein. Auch wenn er die Weasleys und Hermine an seiner Seite weiß, ebenso wie den unverrückbaren Dumbledore, so ist er doch in gewisser Weise alleine. Daniel Radcliffe spielt in diesem Film die Rolle völlig überzeugend und kann eindlich beweisen was in ihm steckt. Zudem hat er eine überaus lustige und merkwürdige Passage im Film, in der er den Glückstrank Felix Felicis getrunken hat und beinahe wie auf Drogen wirkt. Auch das wird überzeugend verkörpert.
Die weiteren Darsteller, allen voran Emma Watson und Rupert Grint, spielen ebenfalls ihre Rollen sehr überzeugend und gut. Besonders hervorzuheben ist natürlich Jim Broadbent in seiner Rolle als Horace Slughorn, der in diesem Film erstmals auftritt und mit seiner verschusselten Interpretation dieser Figur in seinen Szene nicht nur Akzente setzt, sondern auch den Zuschauer fragen lässt, ob dieser Mann ist, was er vorgibt zu sein.
Auf der Handlungsebene wurde sich nun, was ich sehr gut finde, vollends von der Buchtreue abgewandt und die Akzente wurden, wie bereits im fünften Film, auf die Erzählung einer Filmgeschichte gelegt. Überflüssiges flog raus, Sinnvolles wurde vertieft. Und so ist dieser Film der wohl von der Buchvorlage am weitesten entfernte, meiner Meinung nach jedoch trotzdem der beste bislang.
Die Figuren verabschieden sich von ihrem bisherigen Dasein als Schüler und treten am Ende von den Ereignissen gestärkt vor eine ungewissen Zukunft, durch einen wolkenverhangenen Horizont wundervoll eingefangen.

Besonders hervorstechende Kritikpunkte habe ich nicht anzumerken, einzig vielleicht die "verfälschte" Schlussszene, die in der Version des Buches wohl ebenso gut gewirkt hätte. Trotzdem denke ich, dass man diese Konsequenz in der Loslösung vom Buch selbst auch nachvollziehen kann. Ich vermute einfach, dass an diesem Punkt dann einfach die filmische Darstellung im Sinne lag und daher kann ich diese "Verfälschung" gut verschmerzen.

Wenn der siebte Teil, bzw. die beiden Filme dazu an diesen Film anknüpfen können und so eigenständig und filmgerecht erzählt bleiben, dann mache ich mir keine Sorgen. Die Trailer sahen bisher alle sehr gut aus und ich denke, da kommt sehr großes auf uns zu. Aber nichtsdestotrotz bleibt dieser sechste Film ein Juwel unter den bisherigen Verfilmungen und für mich bislang eine der besten Buchverfilmungen die ich je gesehen habe. Einfach weil sie es schafft sich so weit wie möglich vom Buch zu entfernen, ohne seine Idee zu verraten. Und zugleich werden genau die Akzente gesetzt, die der Film als Film braucht, um zu funktionieren.

Ich habe den Film selbst zwei Mal im Kino gesehen und fand ihn beim zweiten Schauen ebenso gut und berührend wie beim ersten Mal. Ich gebe diesem Film daher, in Anbetracht seiner Klasse und seiner genial eingefangenen düsteren Grundstimmung, die diesen Vorabend der drohenden Zerstörung gut einfängt

9/10 Punkten, in der Hoffnung, dass sich das ganze in den beiden Filmen zum siebten Buch noch steigern lässt und um dementsprechend noch Raum nach oben zu lassen, was die Wertung angeht.

Harry Potter und der Halbblutprinz Bewertung
Bewertung des Films
910

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