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Headhunters

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Eiskalte Thrillerkost aus dem hohen Norden...

Headhunters Kritik

Headhunters Kritik
1 Kommentar - 31.05.2013 von Leia
In dieser Userkritik verrät euch Leia, wie gut "Headhunters" ist.

Bewertung: 4 / 5

[b]Inhalt:[/b] [i]„Mein Name ist Roger Brown. Ich bin 1.68 m groß. Man braucht keinen Psychologen, um zu verstehen, dass das kompensiert werden muss.“[/i] Als erfolgreichster Headhunter Norwegens hat Roger Brown ([i]Aksel Hennie[/i]) so ziemlich Alles im Leben erreicht: Eine traumhaft luxuriöse Villa, einen unverschämt guten Ruf und obendrein ist er noch mit der bildschönen und geheimnisvollen Galeristin Diana ([i]Synnøve Macody Lund[/i]) verheiratet. Doch seinen extravaganten und sündhaft teuren Lebensstil finanziert er sich mit Müh und Not durch ganz andere Aktivitäten: Als Kunstdieb spioniert er seine ahnungslosen Klienten aus, um sie mit seinem Partner und Freund Ove ([i]Eivind Sander[/i]), der praktischerweise in einer Sicherheitsfirma tätig ist, wertvoller Kunstgemälde zu berauben. Diese Taktik funktioniert gut, bis er den Geschäftsmann Clas Greve ([i]Nikolaj Coster-Waldau[/i]) kennen lernt, in dessen Besitz sich das lange verloren geglaubte Gemälde vom niederländischen Künstler Rubens befinden soll, dessen Wert Brown ein für allemal von Geldsorgen befreien könnte. Doch dieser Coup bringt Roger Brown in eine gnadenlose Verfolgungsjagd, die ihn in einen Strudel aus eiskaltem Verrat und mörderischen Intrigen treibt... [b]Kritik:[/b] Für eiskalte, nervenzermürbende und atmosphärisch düstere Thriller mit absoluter Gänsehautgarantie eignet sich wohl kein Ort der Welt so perfekt, wie das weitläufige, populationsarme Skandinavien. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass Jahr für Jahr immer mehr Autoren aus dem hohen Norden in den Bestsellerlisten anzufinden und ihre zumeist unaussprechlichen Namen in aller Munde sind. Zu diesen erfolgreichen Autoren darf sich auch der Norweger Jo Nesbø zählen, der sich vor allem durch seine Thriller-Reihe über Hauptkommissar Harry Hole in der internationalen Bücherwelt etablierte. Sein 2008 erschienener Roman [i]„Headhunter“[/i] findet nun dank Regisseur [b]Morten Tyldum[/b] ([i]„Varg Veum – Falne engler“[/i], [i]„Buddy“[/i]) Einzug in die hollywooddominierte Kinowelt und stellt diese sogleich vollkommen selbstsicher, frech und erbarmungslos auf den Kopf. Mittelpunkt der temporeichen Genreerzählung bildet Protagonist Roger Brown, ein Charakter, der dank seines arroganten und herablassenden Verhaltens nur wenige Sympathien wecken kann. Obwohl er alles hat, was das Leben eines Mannes perfekt macht – ein erfolgreicher Job, eine luxuriöse Villa und eine ungemein attraktive Ehefrau – scheint er immer noch mehr zu wollen. Wenn er sich also nicht in fremden Betten vergnügt, erleichtert er seine reichen Klienten um wertvolle Gemälde, nicht unbedingt der strahlende Held, für den man von Anfang an mitfiebert. [i]„Headhunters“[/i] macht es dem Kinogänger nicht leicht, zu erahnen, wohin es Roger Brown verschlagen wird, was den Handlungsbogen ungemein spannungsreich macht. Scheint die Geschichte anfänglich noch ein wenig im Leben Rogers herumzudümpeln, um ihn und seine Umstände näher kennen zu lernen, nimmt sie plötzlich rasant an Fahrt auf, sobald der gerissene und mörderische Geschäftsmann Clas Greve das Szenario betritt. Die Chemie zwischen den beiden Konkurrenten ist eine fantastische Symbiose aus Zynismus, Mitleidlosigkeit und Hass, die eine schweißtreibende und recht blutige Hetzjagd zur Folge hat, bei der es am Ende nur noch ums nackte Überleben geht. Die Filmfiguren erfahren nur wenig Erbarmen und vor allem Roger muss im Laufe der Geschichte einiges wegstecken, was ihm jede Menge Respekt einbringt, der die fehlenden Sympathiepunkte Stück für Stück ausgleicht und man letztendlich regelrecht mit ihm mitfiebern muss. Gerade von Hauptdarsteller [b]Aksel Hennie[/b] – in Norwegen vor allem durch seine einprägsamen Charakterdarstellungen in Theaterstücken und Filmen (u.a. [i]„Max Manus“[/i], [i]„Buddy“[/i]) bekannt – verlangt Regisseur Tyldum körperlich alles ab, so dass seine Filmfigur nicht nur optisch eine enorme Veränderung durchmacht. Aber auch sein eiskalter Widersacher, verkörpert von [b]Nikolaj Coster-Waldau[/b] ([i]„Game of Thrones“[/i]), hinterlässt einen bleibenden Eindruck und überzeugt als skrupelloser und höchst brutaler Killer, der vor Kollateralschäden nicht zurückschreckt und eine regelrechte Schneise der Zerstörung hinter sich herzieht. Um diesen in seinen Handlungen zuweilen äußerst übertriebenen Thriller vollends auskosten zu können, sollte man über einige Unglaubwürdigkeiten hinwegsehen können. [i]„Headhunters“[/i] mag seine Figuren zwar teilweise vor unzumutbare und vor allem unmenschliche Aufgaben stellen, wurde aber stets mit genau der richtigen Portion Ironie und schwarzem Humor ausgestattet, so dass man einige Szenen gern als stilistisches Mittel der Übertreibung wahrnimmt und genießt. Zum Ende hin büßt die wahnwitzige Handlung leider etwas von seinem spitzzüngigen und unberechenbaren Charme ein, was allerdings das Gesamtpaket kaum schmälert und [i]„Headhunters“[/i] zu einem kurzweiligen, abwechslungsreichen und unvorhersehbaren Filmvergnügen werden lässt, bei dem man – hat man erst einmal Blut geleckt – durchaus Geschmack und Lust auf mehr bekommt. [b]Fazit:[/b] Regisseur Morten Tyldum ist mit [i]„Headhunters“[/i] eine einprägsame und ausgefallene Buchverfilmung gelungen, die in ihrer Inszenierung und Charakterentwicklung zu fesseln und zu überraschen weiß. Dabei kommt der Film beinahe gänzlich ohne Beschönigungen aus und rechnet mit jeder noch so kleinen Figur erbarmungslos ab, wodurch sich [i]„Headhunters“[/i] als dreckiger, schonungsloser und schwarzhumoriger Thriller präsentiert, der sich weit von gängigen Produktionen aus der Filmlandschaft Hollywoods abhebt.

Headhunters Bewertung
Bewertung des Films
810

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