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Im August in Osage County

Kritik Details Trailer News
Gelungene Theateradaption mit Frauenpower

Im August in Osage County Kritik

Im August in Osage County Kritik
0 Kommentare - 07.02.2014 von Moviejones
Wir haben uns "Im August in Osage County" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Im August in Osage County

Bewertung: 4.5 / 5

Ein familiärer, rätselhafter Todesfall führt die verstreute Weston-Familie in Osage County, Oklahoma, wieder zusammen. Während Mutter Violet (Meryl Streep) schon länger mit übermäßigen Schmerzmittel-Cocktails ihre Krankheit und nun Trauer zu lindern sucht, haben sich ihre Töchter, die hart gewordene Barbara (Julia Roberts), die chaotische Karen (Juliette Lewis) und die sensible Ivy (Julianne Nicholson), wie auch die angeheiratete Verwandtschaft nicht grundlos jahrelang der Heimat ferngehalten. Und so dauert es nicht lange, bis die Familienzwistigkeiten wieder aufflammen und dabei gut gehütete Geheimnisse an die brodelnde Oberfläche spülen...

Regisseur John Wells (Company Men) gelingt es - nicht zuletzt wegen einer Topbesetzung bis in die Nebenrollen - Tracy Letts Theaterstück mit Im August in Osage County nicht nur konsequent und einfühlsam auf die Leinwand zu bringen, sondern beantwortet eine Frage, die man sich bei mancher Kammerspiel-Verfilmung fragt: Warum ein gut inszeniertes Theaterstück auch noch als Film zeigen? So ist zum Beispiel Roman Polanskis Der Gott des Gemetzels dank Topbesetzung und guter Inszenierung zwar sehenswert, doch unterscheidet es sich kaum vom Theaterstück. Natürlich ist ein grundsätzlicher Punkt schon der, dass Filme eher gesehen werden als Theaterstücke und man so auch auf die Bühnenversion aufmerksam machen kann. Doch John Wells fügt durch seinen Kontrast von bitterbösem, traurigem und schwarzhumorigem Kammerspiel der Szenen im Haus der Familie, einer emotional-hitzigen Enge, und der Weite des ins scheinbare Nichts laufenden, schwülen, platten Landes im Hochsommer eine filmisch wirksame und nur filmisch mögliche Komponente hinzu, die symbolisiert, dass man vor den eigenen Dramen nicht fliehen kann - wohin auch? Man nimmt sich überall hin mit.

Trailer zu Im August in Osage County

Genau das symbolisiert eine Szene in Im August in Osage County besonders gut, in der Violet aus dem Auto aussteigt und mitten hinein in dieses Nichts rennt, verfolgt von Barbara, die sie auch fragt, wohin sie wolle, hier sei doch nichts. Und so kehrt die Familie vorerst in diesen Brutkasten emotionaler Dramen zurück, in dem die verbittert-böse Violet ihre Kinder und Verwandten verbal niedermacht, Tochter Barbara jedoch selbst ihrer Mutter darin in nichts nachsteht. Wie man sich denken kann, endet das Ganze im Fiasko.

Grandios ist vor allem eine Szene in Im August in Osage County, in der die Ladies wie Furien auch körperlich übereinander herfallen. In gut geschriebenen Dramen ist nichts schwarz-weiß, so auch hier nicht. Violet ist zwar der klare Antipath, doch man kann zumindest nachvollziehen, wie sie so geworden ist. Ein Kniefall, dass Wells das Finale konsequent durchgezogen hat und es nicht in manchmal unleidiger Hollywood-Manier beschönt hat.

Wir könnten noch reichlich andere großartige Szenen und geniale Dialoge benennen, doch erlebt diese selbst. Zurecht erhielten Meryl Streep (Die Eiserne Lady) - in ihrem Fall kein Wunder, solche Rollen kann sie einfach - und Julia Roberts (Eat Pray Love) eine Oscar-Nominierung für ihre Haupt- beziehungsweise Nebenrolle, doch auch die restliche Besetzung sorgt für große Authentizität. Wir würden vor allem Julia Roberts den Oscar gönnen, da sie hier durch die knallharte Anlage ihrer Figur neue Facetten zeigt, die man so von ihr noch nicht kennt.

Mancher Zuschauer mag die präsentierten Dramen in Im August in Osage County überzogen finden - wer selbst schon furios-desaströse Familiendramen erlebt hat und Filme wie Tausend Morgen mag, dürfte das anders sehen und sich freuen, ein für Hollywood-Verhältnisse eher untypisches Familiendrama zu sehen, das einen schönen Kontrast zu all den Familienkomödien und Light-Dramen bietet, die ihr typisches heile Welt-Ende verkaufen.

Wir geben Im August in Osage County eine klare Filmempfehlung, vor allem für Dramenliebhaber, aber auch alle anderen werden schon allein an der großartigen Darstellerleistung und den zum Teil wahrlich bitter-bösen Dialogen ihre Freude haben. Nettes Bonbon: Benedict Cumberbatch als Loser-Cousin der sensiblen Art zu sehen bietet einen witzigen Kontrast zu seiner Sherlock-Rolle - sein Part fällt jedoch eher klein aus.

Im August in Osage County Bewertung
Bewertung des Films
910

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