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Indiana Jones und der letzte Kreuzzug

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"Nenn mich nicht Junior!" - Indiana Jones and the Last Crusade

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug Kritik

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug Kritik
1 Kommentar - 30.05.2011 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" ist.

Bewertung: 5 / 5

Heute widme ich mich dem dritten Indy-Abenteuer, welches in Fankreisen größtenteils als das beste gehandelt wird. Ich würde mich, um das mal vorab zu sagen, diesen Meinungen anschließen. Warum das allerdings so ist, werde ich im Folgenden versuchen ein wenig zu beleuchten. Der Film erschien 1989 erneut unter Regie von Steven Spielberg in Zusammenarbeit mit George Lucas und zeigt dieses Mal Harrison Ford im Zusammenspiel mit seinem Film-Vater Sean Connery als Henry Jones Sr.   [b][u]Inhalt:[/u][/b]   Nach einer Anfangssequenz aus dem Jahr 1912 mit einem jungen Indiana Jones gibt es einen Zeitsprung ins Jahr 1938: Indiana Jones ist gerade zurückgekehrt von einer Mission, auf der er das Kreuz des Coronado beschaffen sollte. Er wird von einem Mann namens Walter Donovan angeheuert, sich auf die Suche nach dem heiligen Gral zu begeben. Von ihm erfährt er auch, dass sein Vater bereits auf dieser Suche verschollen ist. Die Nationalsozialisten sind ebenfalls hinter dem Gral her, von dem sich Hitler Unsterblichkeit erhofft. So entspinnt sich ein Wettlauf, der Indy über Venedig und Österreich bis nach Ägypten führt und auf dem er nicht nur den Gral, sondern auch seinen Vater finden muss. Dabei stehen ihm jedoch einige alte Bekannte wie sein Mentor Marcus Brody und sein alter Freund Sallah zur Seite, die hier ein Comeback feiern.   [b][u]Kritik:[/u][/b]   Indiana Jones and the Last Crusade präsentiert sich ganz im Stil des ersten Indiana Jones von 1981 und begibt sich wieder auf die Suche nach einem heiligen, christlichen Artefakt, dem Heiligen Gral. Nachdem in Teil zwei ein Zeitsprung in Prequelregionen nach 1935 gemacht wurde, wird nun die Handlung ins Jahr 1938 verlegt. Wesentlich für den besonderen Charme und die Güteklasse dieses dritten Indy-Films ist die tolle Chemie zwischen den Figuren, von denen es hier neben einigen alten Bekannten auch einige neue Gesichter zu sehen gibt.   [b]Figuren:[/b]   [i]Harrison Ford[/i] bleibt selbstverständlich in der Rolle des [i]Indiana Jones[/i] die perfekte Besetzung. Die Figur wird um ihr nicht unkompliziertes Verhältnis zu ihrem Vater weiter vertieft und erfährt in diesem Film eine weit größere emotionale Entwicklung als in den beiden vorausgegangenen. Besonders die Aufarbeitung der Vater-Sohn-Beziehung und die daraus entstehenden Reibungspunkte geben dem Film immer wieder einen ganz eigenen Reiz.   [i]River Phoenix[/i] spielt den [i]jungen Indy[/i] aus dem Jahr 1912. Der damals viel versprechende Jungakteur füllt diese Rolle mit Bravour und bringt sowohl das offensichtlich damals bereits präsente Heroische der Figur auf den Punkt als auch ihre Beziehung zum Vater. Der zu diesem Zeitpunkt bereits wertebehaftete Indy wird von Phoenix als glaubhaftes junges Abbild von Fords Indiana Jones verkörpert.   [i]Denholm Elliot[/i] kann in diesem Film erneut und noch weit besser in seiner Rolle des [i]Marcus Brody[/i] glänzen. Als väterlicher Freund und Schirmherr Indys begibt er sich dieses Mal mit auf die Reisen und bietet durch seine mitunter etwas unbeholfene Art immer wieder Grund zum Schmunzeln. Trotzdem hat die Figur speziell in den Momenten mit Indy immer wieder große Tiefe zu bieten. Die parallele Vater-Sohn-Beziehung zwischen Brody und Indy steht in ihrer herzlichen Ehrlichkeit im Gegensatz zur Beziehung zwischen Henry Sr. und Jr. Die Vertrautheit die hier vorhanden ist und bei den beiden Jones fehlt sagt weit mehr als es tausend Zeilen Dialoge könnten und wird im Zusammenspiel von Elliot und Ford wunderbar vermittelt.   [i]Sean Connery[/i] spielt [i]Henry Jones Sr.[/i], Indys Vater. Die Darstellung ist, wie von Connery gewohnt, über jeden Zweifel erhaben. Der kauzige, ernsthafte und stets gefasste Charakter stellt für einen Schauspieler von Connerys Format keine Herausforderung dar und wird perfekt verkörpert. Die gemeinsamen Szenen zwischen Ford und Connery lassen eine besondere und äußerst stimmige Chemie zwischen den beiden spüren, die sich auch auf ihre Figuren überträgt. So entstehen aufgrund der Unterschiede zwischen Vater und Sohn etliche urige und mitunter äußerst amüsante Szenen, die zugleich jedoch sichtbar das Band zwischen den Figuren festigen. Damit Jones Sr. letztlich an dem Punkt angelangt, an dem sie sich nach der Panzer-Sequenz auf starke Emotionen bezüglich seines Sohnes einlässt, bedarf es einiger gemeinsamer Abenteuer und daneben geschickt platzierter Aussprachen. Hier zeigt sich die Klasse des Drehbuchs und Spielbergs als Geschichtenerzähler, denn die vielen Verweise auf die Beziehung zwischen beiden Figuren, sind ersichtlich und doch niemals übertrieben oder gar störend.   [i]Alison Doody[/i] in ihrer Rolle als [i]Elsa Schneider[/i] ist in diesem Film zugleich das „Indy-Girl“ wie auch eine zeitweise gleichberechtigte zweite Hauptfigur. Ähnlich wie Walter Donovan ist hier nicht immer ihre Gesinnung offensichtlich und diese Diskrepanz wird von Doody gut vermittelt. Obgleich sympathischer als ihre Vorgängerin Kate Capshaw reicht Doodys Elsa doch nicht an Karen Allens großartiges und sympathisches Spiel heran. Trotz allem wurde hier eine passende und für den Film ideale Frau an Indys Seite gefunden, die zugleich eine nicht unwesentliche Handlungsträgerin darstellt.   [i]Julian Glover[/i] in der Rolle des undurchsichtigen [i]Walter Donovan[/i] macht seine Sache ebenfalls sehr gut. Als Zuschauer weiß man von Beginn an nie genau wo die Figur steht und was ihre Motive sind. Trotz der relativ wenigen Szenen macht Glover die Figur glaubhaft und plausibel in ihrer Sehnsucht nach dem Gral. Als relativ zentraler Gegenspieler Indys neben den obligatorischen Nazis kann er jedenfalls voll überzeugen.   [i]John Rhys-Davies[/i] darf erneut den [i]Sallah[/i] geben, spielt hier jedoch genau die gleiche sympathische und gutherzige Figur, die er bereits in Raiders gab. Die etwas längere Screentime ist erfreulich und gibt dem überzeugenden Spiel Rhys-Davies´ den nötigen Raum zur Entfaltung. Zu erwähnen sei hier vielleicht, dass John Rhys-Davies meiner Meinung nach einer der besten Nebendarsteller ist, die Hollywood zu bieten hat, jedoch in der Regel nie mehr war. Er füllt seine Rollen stets sehr gut aus, bleibt dabei jedoch immer so dezent im Hintergrund, dass er den Hauptfiguren selten die Show stielt. ____   Bei Last Crusade sei zunächst also positiv anzumerken, dass viele hochkarätige Darsteller gemeinsam einen tollen Figurenreigen bilden. Das Zusammenspiel insbesondere zwischen Ford und Elliot bzw. Ford und Connery bilden hier das Grundgerüst der Vater-Sohn-Beziehungen, die hier neben der oberflächlichen Geschichte um den heiligen Gral zentral für den Film sind. Die Suche nach dem Heiligen Gral ist hier als Allegorie zu sehen zu der Suche nach einer Form von Erlösung, die durchaus auch die Erlösung vom erstarrten Schweigen zwischen Indy und seinem Vater meinen kann. Die zum Teil tiefemotionale Geschichte lebt natürlich von der stimmigen Chemie zwischen ihren beiden Hauptdarstellern, die sich hier schauspielerisch auf Augenhöhe begegnen.   Effekte und Inszenierung sind wie von Spielberg gewohnt auf höchstem Niveau und zeigen etliche Sequenzen die in guter Erinnerung bleiben. Das scherzhaft ironische Lanzen-Duell zwischen Indy und einem Motorrad fahrenden Nazi oder auch die großartige Szene nach der Flugzeug-Verfolgungsjagd, welche von Henry Sr. treffend und erneut ironisch-reflektiv mit [i]„Ganz plötzlich fiel mir Karl der Große ein: Lass meine Armeen Bäume und Felsen und Vögel am Himmel sein“[/i] kommentiert wird. Hier finden sich etliche Anspielungen auf den Titel und die damit einhergehende Idee eines Kreuzzuges, auf dem sich die beiden Jones befinden. Ebenfalls hierzu passt Henry Srs. Kommentar in Berlin: „Mein Sohn, wir sind Pilger in einem gottlosen Land„, womit ein weiteres Kreuzzugsmotiv aufgegriffen wird. Diese immer wiederkehrenden Verweise auf den Topos des Kreuzzuges, der im Film thematisiert wird, heben ihn auf eine weit höhere Metaebene als die anderen beiden Filme. Der gesamte Film hält sich hier selbstreflexiv immer wieder den Spiegel vor.   Da ich den Soundtrack in den bisherigen Kritiken nicht erwähnt habe und die Kompositionen in Last Crusade ohnehin für die besten der gesamten Reihe halte, möchte ich dies hier nun nachholen und stellvertretend für alle vier Filme abhandeln. [i]John Williams[/i] hat mit seinem Indiana Jones –Theme eine der wohl bekanntesten Filmmelodien aller Zeiten geschaffen. Bei Last Crusade hat er sich jedoch selbst übertroffen. Das klassische Indy-Theme aus den vorhergehenden Teilen ist zwar weiterhin ein zentrales Element, doch etliche großartige Stücke machen den Score zu einem Erlebnis. Unvergesslich die großartige, Ehrfurcht gebietende Stimmung wenn Indy die Brücke zur letzten Kammer des Gralstempels betritt, untermalt von der ergreifenden Musik. Ähnlich tief emotional und beeindruckend ist der Abschiedsgruß des letzten Ritters, der Zugleich der symbolische Abschied vom inhaltlichen Thema des Films ist. Dieser Score von John Williams verleiht den Filmen immer wieder die abenteuerliche und mitunter sehr beeindruckende Stimmung, die sie ausmacht und untermalt die tollen Bilder aus Spielbergs Regie genial.   Besondere, ins Gewicht fallende Schwächen zeigt der Film im Grunde nicht. Die nach heutigem Maßstab nicht mehr perfekten und doch unheimlichen Effekte am Ende stören nicht und passen zum Charme des Filmes. Daher zeigen sich für mich keine Ausfälle, welche sich negativ auf die Wertung auswirken müssten.   [b][u]Fazit:[/u][/b]   Der großartige dritte Teil der Indiana Jones-Saga spielt noch einmal alle Stärken der Reihe aus. Ein faszinierendes, mythisches Symbol in Form des Grals, welches zugleich auf allegorischer Ebene auf die Vater-Sohn-Beziehung zwischen Indy und Henry Sr. anspielt, bildet das zentrale Element auf der Handlungsebene. Die tollen und sympathischen Figuren mit ihren eigenen Stärken und Schwächen machen Spaß und zeichnen sich durch tolles Zusammenspiel der Darsteller aus. Eine grandiose Inszenierung, die immer wieder als feine Fäden die Kreuzzugs-Thematik in die Geschichte einwebt und zu guter Letzt der großartige Score von John Williams machen diesen Meilenstein der Filmgeschichte aus. Hier stimmt einfach alles und der Film bietet einen Zauber dem man sich nicht entziehen kann.   Als komplexer, inszenatorisch stärkster, musikalisch opulentester und darstellerisch hochkarätigster Höhepunkt der Indiana-Jones-Reihe hat The Last Crusade   [b][u]10/10 Hüte,[/u][/b]   mehr als verdient und würde durchaus noch mehr bekommen.   Gemessen an Raiders ist er der bessere Film und würde daher auch die höhere Punktzahl erreichen. Jedoch bot Raiders 1981 etwas, das zu diesem Zeitpunkt noch nicht da gewesen war und hat daher einen kleinen Originalitäts-Bonus, der ihn zumindest in diesem Wertungssystem mit 10 Punkten auf die gleiche Punktzahl bringt. Trotzdem ändert das nichts an der Tatsache, dass Last Crusade von allen Indy-Filmen der absolut stärkste ist.

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug Bewertung
Bewertung des Films
1010

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