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Jack Ryan - Shadow Recruit

Kritik Details Trailer News
Zuviel Bourne, zu wenig Ryan

Jack Ryan - Shadow Recruit Kritik

Jack Ryan - Shadow Recruit Kritik
2 Kommentare - 03.02.2014 von Moviejones
Wir haben uns "Jack Ryan - Shadow Recruit" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Jack Ryan - Shadow Recruit

Bewertung: 3.5 / 5

Die Welt und ihr Finanzsystem wie wir sie kennen, steht unweigerlich vor dem Abgrund, als der russische Oligarch Viktor Cherevin (Kenneth Branagh) einen Terroranschlag auf die amerikanische Wirtschaft plant. Der für den CIA undercover arbeitende Finanzanalyst Jack Ryan (Chris Pine) kommt früh verdächtigen Geldtransaktionen auf die Schliche. Für CIA-Agent William Harper (Kevin Costner) ist Ryan damit genau der Mann, den er braucht, um hinter die Pläne von Cherevin zu kommen. Doch Ryan ist Analyst, kein Agent im Außeneinsatz. Harper gelingt es dennoch, ihn unter seine Fittiche zu nehmen und zu überreden, nach Moskau zu reisen. Dort muss Ryan schnell lernen, auf eigenen Beinen zu stehen, denn in dem gefährlichen Spiel aus Illusion und Täuschung ist Vertrauen ein seltenes Gut und das eigene Leben der Einsatz...

Jack Ryan ist ein Name, den wir sicher nicht mehr vorstellen müssen. Tom Clancys Urgestein des Kalten Krieges hat es in Filmen wie Jagd auf Roter Oktober, Die Stunde der Patrioten, Das Kartell und Der Anschlag bereits mehrfach auf die Leinwand geschafft. Nach zwölf Jahren Pause soll mit Jack Ryan - Shadow Recruit der smarte Analyst in die Gegenwart geholt werden - kein leichtes Unterfangen für Regisseur Kenneth Branagh, der im Film auch eine der Hauptrollen übernimmt.

Trailer zu Jack Ryan - Shadow Recruit

Nachdem Chris Pine bereits bei einem anderen Paramount-Reboot (Star Trek) die Kohlen aus dem Feuer holte, hielt man ihn auch für die Rolle des Jack Ryan passend. Wir waren, was das Casting betraf, etwas skeptisch, hatte Pine bisher in keinem seiner Filme schauspielerisch wirklich überzeugen können. In Jack Ryan - Shadow Recruit liefert er aber eine seiner besseren Leistungen ab, auch wenn er die Rolle nicht in der Qualität eines Harrison Ford oder Alec Baldwin spielt. Markanter als Ben Affleck ist er jedoch auf jeden Fall. Dieser Umstand ist aber vor allem auch Kevin Costner geschuldet, der als Ryans Mentor eine sehr gute Figur macht. Costner, der schon immer ein guter Schauspieler war, profitiert inzwischen enorm von seinem Alter. Generell lässt sich wenig gegen die Besetzung sagen, wie vermutet macht auch Branagh seinen Job als Gegenspieler sehr gut. Und selbst wenn wir der konstruierten Romanze zwischen Pine und Keira Knightley etwas kritisch gegenüberstehen, macht sie Ryan greifbarer, befindet sich der junge Analyst noch in seinen Anfängen.

Problematisch wird es hingegen, wenn man die Sinnhaftigkeit des Films hinterfragt. Ryan ist und bleibt eine Figur des Kalten Krieges. Er war immer mehr Denker als Akteur, sein Verstand war stets seine stärkste Waffe und dass er als Analyst in Situationen kam, die nicht wirklich seinem Jobprofil entsprachen. Dies machte die Figur ausgesprochen interessant, musste er sich nicht selten äußerst gefährlichen Widrigkeiten stellen. Natürlich trifft dies auch in vielerlei Hinsicht auf Jack Ryan - Shadow Recruit zu, dennoch gibt es gravierende Unterschiede. Der Kalte Krieg ist vorbei, dennoch verharrt der Film etwas im alten Gedankengut und weicht dieses dann mit Finanzterrorismus auf. Thriller wie diese leben aber generell von Ideologien und den damit verbundenen Bedrohungsszenarien. Auch wenn ganze Volkswirtschaften auf dem Spiel stehen, für die Zuschauer ist an erster Stelle einmal mehr das Bankensystem bedroht. Ein Szenario, welches inzwischen etwas ausgelutscht ist und seit 2008 eher nervt. Dies macht es umso schwerer, Ryan spannend in die Gegenwart zu holen.

Hinzu kommt die generelle Ausrichtung des Films. Jack Ryan - Shadow Recruit ist ein durchaus spannender Film, der in seinen 105 Minuten nicht wirklich langweilt, aber auch nicht richtig packt. Dafür haben wir alles zu oft gesehen und der Grund dafür sind nicht die Inszenierung und die vorhandenen Actionszenen, die so auch in jedem anderen Actionfilm vorkommen könnten, es ist die Art, wie Ryan dargestellt wird. Natürlich ist bei einem Reboot eine gewisse Anpassung nötig, doch hier verliert die Figur viel von ihrer Individualität. Jack Ryan ist im Jahr 2014 trotz ein paar analytischer Fähigkeiten mehr ein Jason Bourne als der klassische Analyst. Seine gefährlichste Waffe, sein Verstand, kommt viel zu selten zum Einsatz, viel zu oft muss er dafür als Actionheld ran. Dies macht den neuen Ryan leider sehr austauschbar.

Wer einen unterhaltsamen Kinoabend verbringen will, wird mit Jack Ryan - Shadow Recruit dabei sicher nichts verkehrt machen. Es ist ein weiterer Teil innerhalb der Reihe, aber kein wirklich geglückter Reboot. Ein Film, den Interessierte durchaus im Kino sehen können, aber nicht zwangsläufig müssen.

Jack Ryan - Shadow Recruit Bewertung
Bewertung des Films
710

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