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Johnny English - Jetzt erst recht

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Raus aus dem Kloster, rein ins Abenteuer

Johnny English - Jetzt erst Recht Kritik

Johnny English - Jetzt erst Recht Kritik
9 Kommentare - 28.09.2011 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 2.5 / 5

Als Mönch sieht der britische Comedy-Star Rowan Atkinson tatsächlich mal nicht aus wie Mr. Bean. Man sollte sich den kurzen Moment zu Beginn von Johnny English - Jetzt erst Recht gut einprägen. Er bleibt die einzige Überraschung in der Fortsetzung der Agentenkomödie von 2003, die mit einem Einspielergebnis von 160 Millionen Dollar eine Fortsetzung mit dem "Spion, der es versiebte", regelrecht erzwang.

Oliver Parker, der Mann, der eher für Oscar-Wilde-Adaptionen denn für leidlich lustige Komödien wie Die Girls von St. Trinian bekannt ist, übernahm die Regie. Wie vor ihm Peter Howitt ist auch er keine Koryphäe im Geschäft. Und so erstaunt es nicht, dass sich die Art der Präsentation an Mike Myers Albernheiten orientiert - sicher ist sicher. Da hat Rowan Atkinson zunächst wenig mehr zu tun als sich ein halbes Dutzend Mal auf die anwesende Katze seiner Chefin (Gillian Anderson) zu setzen, während sie mit ihm den Auftrag besprechen will, weswegen sie den tollpatschigen Spion aus dem Kloster holen ließ.

Lediglich ein penetrantes Augenzucken wird Atkinson abverlangt, ein Langzeitschaden seiner missglückten Mission in Mosambik. Deren Ausgang führte dazu, dass er sich beschämt ins buddhistische Exil zurückzog, in dem er sich - meist - lautlose Kampfkünste beibringen ließ. Jetzt kehrt Johnny English zurück, um mit gefährlichen Informanten zu verhandeln und den chinesischen Premierminister zu retten. Tollpatsch, der er ist, bleibt der reaktivierte Spion natürlich stehen, wenn schlichtes Bewegen den Feind gestoppt hätte, guckt dumm und ärgert sich. Da diese Art Verfolgungsjagden selbst bei Sechsjährigen auf Ungeduld stoßen, besinnt sich das Drehbuch darauf, dass man auch dieser Figur ein gewisses Können zugestehen könnte.

English beginnt sich ernst zu nehmen, erkennt, was ihm beigebracht wurde, was die Vorteile des Alters sein könnten. Keine schlechte Idee, doch der Rest ist Makulatur: Es gibt einen Feind in den eigenen Reihen, natürlich wird English verdächtigt, der Maulwurf zu sein und muss seine Unschuld beweisen und den wahren Bösen zur Strecke bringen. Ein müßiges Spiel, das man nach der relativ langen Pause von acht Jahren besonders kritisch sehen darf. Da nützen die angepriesenen Schauplätze Hongkong, Macao und die französischen Alpen wenig. Auch das attraktive Ex-Bond-Girl Rosamunde Pike rettet als Psychologin nicht viel und muss sich überdies auch noch glaubwürdig in Rowan Atkinson verlieben.

Der wiederum kann sich denn doch nicht entscheiden, ob er nun eine ernstere Nummer aus seinem Agenten machen will oder doch lieber an den eigentlich abgelegten Mr. Bean, mit dem er bekannt wurde, erinnern will. Also fährt er als Kompromiss zwischendrin hilflos, aber in hoher Geschwindigkeit mit einem Rollstuhl umher, um dann mit einem übergestülpten Kartoffelsack durch den Showdown zu hüpfen und nebenbei den Premierminister zu retten.

Jetzt erst recht ist eine zähe Veranstaltung, die sich über gute 100 Minuten zieht, in denen kaum Kurzweil geboten wird. Vorhersehbare, unzählige Male wiederholte Witze werden ohne jeden Charme vorgetragen. Sechs Jahre lang, zwischen 1989 und 1995, setzte Atkinson als Mr. Bean einfachste Ideen originell um, und eroberte weltweit ein großes Publikum. Jetzt, da er die Figur ablegen will, sich ihr mit 56 Jahren entwachsen glaubt, muss sich der Brite wohl erst neu erfinden. Das braucht Zeit und ist schon anderen nicht gelungen.

Johnny English - Jetzt erst Recht bekommt 2,5 von 5 Hüten.


(Quelle: teleschau - der mediendienst | Claudia Nitsche)

Johnny English - Jetzt erst Recht Bewertung
Bewertung des Films
510

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