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Killer Elite

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Harte Fäuste, fiese Schnäuzer

Killer Elite Kritik

Killer Elite Kritik
5 Kommentare - 20.10.2011 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 4 / 5

Was genau haben Elitekämpfer der britischen Kommando-Einheit SAS tief in der menschenfeindlichen Wüste von Oman verloren? Natürlich ist das Öl das alltägliche Schmiermittel der Weltpolitik - und Waffen, die Währung, mit der bezahlt wird. Regie-Neuling Gary McKendry hat für seinen mit Jason Statham, Clive Owen und Altstar Robert De Niro hochkarätig besetzten Thriller einen Enthüllungsroman ausgegraben, der im Geheimagenten-Milieu der 80-er angesiedelt ist und 1991 für viel Furore sorgte. Auch als harter Actionstoff mit beklemmend aktuellen Anklängen funktioniert das Dauerfeuer der Killer Elite auf der Leinwand fast perfekt.

Eigentlich ist es natürlich mal wieder die Geschichte vom harten Hund, der weich wird: Als Danny Bryce (Jason Statham in Transporter-Topform) in Mexiko die Tür einer gepanzerten Mercedes-Limousine aufreißt, um einen Mann zu liquidieren, blickt er in die verstörten Augen eines kleinen Kindes. Plötzlich flattern dem knallharten Auftragskiller die Nerven: Er vermasselt den Job und zieht sich in den frühen Ruhestand auf einer Farm in Australien zurück.

Trailer zu Killer Elite

Wie jeder Actionfan weiß, kann dies nur das Vorgeplänkel für ein grandioses, wenn auch hochgefährliches Comeback sein: Als sein langjähriger Partner und väterlicher Freund Hunter (Robert De Niro) von arabischen Scheichs festgenommen wird, kehrt Danny an die Front zurück. Ein skrupelloser, weil sterbenskranker Ölmagnat setzt den Elite-Kämpfer mächtig unter Druck: Hunter wird sterben, sollte Danny nicht einen letzten Job zur Zufriedenheit aller ausführen. Er soll die britischen SAS-Killer stellen und töten, die einst die drei Söhne des Scheichs auslöschten.

Wirklich kein einfacher Job - zumal alle Tötungen wie Unfälle aussehen sollen. Und zu allem Unglück legt sich Danny, ohne es zunächst zu ahnen, mit einem mächtigen Gegenspieler an: Spezialagent Spike (Clive Owen), der die todgeweihten Opfer schützen soll, trägt nicht nur einen furchterregenden 80er-Jahre-Schnauzbart, sondern kennt als erbarmungsloser Knochenbrecher alle Tricks und Kniffe der hart durchgreifenden Zunft. Bis es zum erbitterten Duell Mann gegen Mann kommt, ist also nur eine Frage der Zeit.

Mit seinem Roman The Feather Men, der auf eine Verschwörergruppe innerhalb der britischen Geheimdienststrukturen anspielt, deren Vorgesetzte sich gegenseitig auf kafkaeske Art und Weise misstrauen und bekämpfen, wirbelte Ex-SAS-Kämpfer Ranulph Fiennes 1991 viel Wüsten-Staub auf. Immerhin behauptete der Abenteurer und langjährige britische Soldat, dass sein Bestseller weitgehend auf Tatsachen beruhte, was viele offizielle Würdenträger unruhig machte. Umso erstaunlicher ist es, dass erst 20 Jahre ins Land ziehen mussten, bevor der hochbrisante Agentenstoff verfilmt wurde. Mit dem Nordiren Gary McKendry fand sich jedenfalls ein zupackender Regisseur, der sich auch von den großen Stars am Set nicht einschüchtern ließ.

Der Grund, warum man dem Treiben der Killer Elite, die mit einem gleichnamigen Klassiker von Sam Peckinpah aus dem Jahr 1975 nichts zu tun hat, so gerne zusieht - selbst über einige Längen hinweg -, ist die kompromisslose Herangehensweise. Anstatt sich auf technisch aufwendige, aber doch irgendwie immer zirkusartistische Spezialeffekte zu verlassen, bauen die vielen Fights, Verfolgungsjagden und brutalen Feuergefechte im Film auf den eher hemdsärmeligen Charme der Härte. Dass hier vermutlich auch beim Drehen einiges richtig schmerzte (etwa beim Stunt, als sich ein Gefesselter zu Fluchtzwecken auf einem Stuhl aus dem Fenster stürzt), nimmt man dem Film ab. Ohne Gewalt zum Fetisch zu erklären, weiß der Regisseur, wann es geboten ist, die Muskeln spielen zu lassen und dosiert die Ruppigkeit genau richtig. Herauskommt ein geradezu altmodisch zupackender Actionfilm, der genau weiß, wo und wann er wehtut.

Killer Elite bekommt 4 von 5 Hüten.


(Quelle: teleschau - der mediendienst | Rupert Sommer)

Killer Elite Bewertung
Bewertung des Films
810

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