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Ohne Limit

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Begrenzter Spaß

Ohne Limit Kritik

Ohne Limit Kritik
0 Kommentare - 10.04.2012 von eli4s
In dieser Userkritik verrät euch eli4s, wie gut "Ohne Limit" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

"Ohne Limit" erschafft eine narrative Vorrichtung, um seine Handlung in Gang zu setzen. Der Film bemüht eine dieser netten, amüsanten Ideen, die man sich gerne ausmalt und die in der Vorstellung zweifellos aufregend sind, sich aber als weniger amüsant und ausbaufähig erweisen, wenn sie breit ausgetreten und, wie in diesem Film, ausgespielt werden. Am Anfang wird gesagt, ein Mensch könne nur auf 20 Prozent seines Gehirns zugreifen. Angenommen, es gäbe eine Pille, die einem ermöglicht, 100 Prozent des Gehirns zu kontrollieren und zusätzlich sämtliche Sinne um ein Vielfaches schärft und ihre Funktionalität erhöht, würde das volle Konzentration, uneingeschränkte Aufnahmefähigkeit, übermenschliche Leistungsfähigkeit und demnach totale Kontrolle bedeuten. Wenn Wissen Macht ist, und da ist zweifellos, besonders heutzutage, etwas Wahres dran, dann würde unbegrenztes Wissen unbegrenzte Macht implizieren. Bradley Cooper spielt in "Ohne Limit" Eddie Morra, der diese Macht im Film erlangt, nachdem er eine obskure Droge einnimmt, die ihm vom Bruder seiner Ex-Frau gegeben wurde, den er nach Jahren zufällig auf der Straße trifft. Ihm wird gesagt, es handle sich dabei um ein legales Medikament, dass aber noch nicht getestet und auf dem Markt erschienen ist. Obwohl auch Eddie natürlich daran zweifelt, schluckt er die Pille, da er, wie er meint, nichts zu verlieren hat. Sein Leben ist ein Chaos. Er ist ein unorganisierter, uninspirierter Buchautor, der Probleme hat mit seinem neusten Werk in die Gänge zu kommen und finanziell nicht gut da steht. Auch seine jetztige Freundin will ihn verlassen. Aber wenn er die kleine Kapsel einnimmt, öffnen sich ihm alle Türen. Er ist fähig mühelos und extrem schnell Informationen zu verarbeiten. An nur einem Nachmittag macht er mit seinem Buch große Fortschritte, doch am nächsten Morgen ist der Effekt abgeklungen und seine Motivation dahin. Er braucht mehr von dem Stoff. Doch selbstverständlich hatte die Sache einen Haken. Als er den ehemaligen Schwager tot in seinem Appartment auffindet, erkennt er, dass er in großen Schwierigkeiten steckt. Glücklicherweise findet er dort auch eine mehr oder weniger große Menge der Droge. Für eine Weile läuft danach alles gut. Er genießt seine Trips und tut die Dinge, die man wahrscheinlich in dieser Situation als erstes tun würde. So lernt er beispielsweise ein Instrument in wenigen Tagen, verführt attraktive Frauen und nutzt seine Intelligenz natürlich auch, um an Geld zu kommen. Was würde man sonst noch tun? Es ist sicherlich eine sehr verlockende Idee. Aber die Wahrheit ist, dass diese Prämisse relativ schnell ausgereizt ist. Es ist eine eher zweckfreie Sequenz, die die offensichtlichen Möglichkeiten einer solchen Droge illustriert und bisweilen zum Schmunzeln anregt, aber letztlich wenig Substanz bietet. Eine Szene kann hier besonders negativ herausgestellt werden, bei der Eddie in eine Schlägerei gerät, ausschließlich um zu zeigen, dass er über Erinnerungen an Kung-Fu Filme und Kampfsport-Dokus in der Lage ist eine handvoll von Angreifern problemlos abzuwehren. Die Szene ist plump und ohne Zusammenhang in den Film integriert und, aufgrund der Tatsache, dass wir Coopers Figur später nie wieder so kämpfen sehen, auch vollkommen irrelevant. Bis dahin gabs ein wenig Spaß, aber noch ist nicht ganz klar wohin das Ganze gehen soll. Aber natürlich gibt es die obligatorischen, unerwünschten Nebenwirkungen, die zusätzlich Spannung bringen sollen. Dieser Aspekt wird aber lange Zeit ignoriert, da bei konstanter Dosis keinerlei Probleme auftreten. Aufgrund des Ablebens des Dealers wird es aber nicht nur für Eddie früher oder später zu Engpässen in der Versorgung kommen und da er vermutlich den letzten Vorrat besitzt, sind schon bald ein paar Typen hinter ihm her. Nach dem ersten Akt gibt sich der Film dann leider als relativ durchschnittlicher Crime-Thriller zu erkennen, bei dem sich verschiedene Interessengruppen um das mächtige Artefakt streiten. Der eigentliche Effekt der Droge dient vorwiegend der Action als dem Plot. Der Drehbuchautor hatte offensichtlich keinen Zugang zu solchen Drogen. Von da an ist die weitere Handlung wenig interessant oder originell. Jetzt mag der ein oder andere Einspruch erheben und sich fragen, wo denn Robert De Niro in der ganzen Sache vorkommt. Leider kann auch der großartige De Niro den Film nicht retten. Ihm wird gar nicht die Chance gegeben, da seine Figur kaum Screentime hat,wenig zur Story beiträgt und deshalb kaum erwähnenswert ist. Er ist nicht der Antagonist, wie ich es erwartet hatte. Er ist einfach nur ein einflussreicher Geschäftsmann, der mit dem Genie Eddie arbeiten will, um die Kontrolle über die gesamte Branche zu erlangen. Dabei ist nicht ganz klar, warum Eddie überhaupt so einen Druck verspürt und sich gezwungen sieht mit De Niro zusammenzuarbeiten, wenn er doch auch bestens ohne ihn klarkommt. Tatsächlich gibt es gar keinen ernstzunehmenden oder interessanten Gegenspieler. Ein eher unterbelichteter Gangster, erpresst Eddie, um an die Pillen zu kommen, die dieser ihm blödsinnigerweise auch gibt. Hierbei stellt sich die Frage, warum der (aufgrund der Droge) haushoch überlegene Eddie durch sein Tun aus dem Kerl erst eine Gefahr macht, anstatt ihn irgendwie loszuwerden, was sicher nicht allzu schwierig gewesen wäre. Ein weiterer Verfolger bleibt meist eher passiver Beobachter, obwohl er offensichtlich eigentlich nicht vor Konfrontationen zurückschreckt. Es gibt viele kleine Probleme mit der Logik im Film. Hinzu kommt die schlechte Strukturierung der Handlung. Nach der Einführung des Charakters von De Niro verschwindet dieser zunächst wieder und ist lange Zeit nicht zu sehen, wie auch Eddies Freundin, die eigentlich eine wichtigere Rolle spielt oder spielen sollte und der zu wenig Zeit eingeräumt wird. Im Falle von De Niro ist es mehr oder weniger eine Vergeudung schauspielerischen Talents. Wahrscheinlich brauchte man nur den Namen, um ein größeres Publikum zu erreichen. Um zu unterstreichen, dass die simple, unterhaltsame Ausgangsidee einfach nicht genug Material bot, um eine etwas komplexere oder interessante Story zu entwerfen, fällt das Ende des Films sehr flach aus und hinterlässt ein Gefühl der Enttäuschung. Es wird klar, dass auch die Macher nicht wussten, wie sie ihr Konzept ordentlich mit einem Plot und vor allem mit dem Handlungsstrang um De Niro, der nicht beziehungsweise nur sehr unbefriedigend abgeschlossen wird, verbinden können. Es ist dennoch nicht so, dass der Film durchgehend langweilt. Aber die vielen Mängel konnte ich einfach nicht ausblenden. Der Film ist sehr durchschnittlich. Es ist einer der Streifen, die in der Tiefe des Gehirns verschwinden, nachdem man ihn gesehen hat und an den man sich, wenn man nicht gerade auf Drogen ist, auch nicht mehr erinnert. http://eliasandthemovies.blogspot.de/

Ohne Limit Bewertung
Bewertung des Films
510

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