ParaNorman Kritik

Bewertung: 3.5 / 5

Norman Babcock hat es nicht leicht: Nicht nur seine Familie weiß, dass der Teenie mit Toten spricht, auch die ganze Kleinstadt. Kurzum, die besten Voraussetzungen, um in der Schule gemieden - oder neudeutsch - gedisst zu werden. Doch dann kommt dieser Moment, der seine Gegner Lügen straft, als einige Zombies die Stadt heimsuchen, weil ein fieser Hexenfluch sich nach langer Zeit wieder erfüllt. Nun ist es an Zombiefan Norman, die Ordnung wiederherzustellen und sein kleines Städtchen zu retten, das ihm immer nur feindselig gegenüberstand...

Wer einen Animationsfilm mit Hirn sucht (und das nicht in Anspielung auf die Zombieplage) ist bei ParaNorman genau richtig. Die Macher haben es geschafft, Herz und Verstand zu bündeln und spiegeln auf witzige Art und Weise unser alltägliches Leben wider. Zwar mag die Invasion untoter Menschen und Hexen nicht die Erfahrung eines jeden Lesers sein, doch das menschliche Miteinander wird ordentlich auf die Schippe genommen.

Jeder von uns kennt das, ob als Alphamännchen auf dem Schulhof oder Turnbeutelvergesser im Sportunterricht: So wie es nachts draußen dunkel ist, wird es bis zum jüngsten Tag auf der einen Seite die Starken und auf der anderen die Loser wie Norman geben. Das Wichtige ist jedoch, wie man damit umgeht und was später aus einem wird. Ein Verlierer muss nicht zeitlebens einer bleiben und der angehimmelte Schulschwarm und Fiesling kann schon mit 22 seine Haarpracht verlieren. ParaNorman erzählt auf rührende Weise, wie es dem kleinen Jungen geht, der von allen missverstanden wird und der von seinem dicken Außenseiter-Kumpel Neil die besten Ratschläge mit auf den Weg bekommt.

Dabei ist es Sam Fell (Flutsch und weg) und Chris Butler (Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche) gelungen, nicht nur mittels Stop Motion zu beeindrucken, sondern auch mit einer nicht allzu absehbaren Story. 3D ist ein weiterer netter Nebeneffekt, der besonders beim Showdown zu erfreuen weiß. Gerade hier ziehen wir beeindruckt unseren Hut, denn selten erleben wir kleine Mädchen auf der Kinoleinwand mit solch einer bedrohlichen Attitüde und solchem Wumms.

ParaNorman schafft es, eine hübsche Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft zu ziehen, ohne auch nur ansatzweise den Zeigefinger zu erheben. Etwas mehr Zeit im Wald nach Ende des Kampfes hätte der Bindung zu einer bestimmten Person gut getan, doch alles in allem ein solider Film. Wer auf Zombies steht, ist sowieso gut aufgehoben. Wir vergeben 3,5 von 5 Hüten.

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