Bewertung: 3 / 5
Ben Barber (Kevin Hart) ist mit der wunderhübschen Angela (Tika Sumpter) liiert und versucht seit langem, deren Bruder James (Ice Cube) zu überzeugen, dass er keine konsolensüchtige Flachzange ist, wie der immer behauptet, und er es mit seiner Schwester wirklich ernst meint. Unglücklicherweise ist James auch noch APD-Detective und ein harter Kerl, der den Polizeialltag in- und auswendig kennt. Da passt es wunderbar, dass Ben - eigentlich Highschool-Wachmann - die Zulassung zur Polizeiakademie erhält, denn eine bessere Möglichkeit als James endlich zu zeigen, was in ihm steckt, gibt es nicht! Dumm nur, dass James so seine Tricks hat, Ben auflaufen zu lassen. Und so gestaltet sich die Suche nach einem der gefährlichsten Verbrecher der Gegend mit einem Rookie an der Seite noch riskanter...
Wer Filme wie Lethal Weapon oder Bad Boys liebt, wird in Ride Along so einige Momente haben, die wirklich gefallen. Denn immer wenn zwei ungleiche Kerle aufeinandertreffen und sich die Wortgefechte in bester Manier um die Ohren hauen, kann es witzig werden. Leider kommt aber Tim Storys Story und die Besetzung nicht an die Klassiker des Genres heran.
Trailer zu Ride Along
Es gibt so manche Szene in Ride Along, die lustig daherkommt und auch so manche Actionszene, vor allem die Rennsequenzen, hat es in sich. Man sitzt kaum fünf Minuten im Kinosessel und schon geht es rasant los. Das alles kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass vor allem Ice Cube keine wirklich gute Wahl als Hauptdarsteller ist. Natürlich ist der Rapper cool, der sich schon seit Jahren im Filmbusiness (xXx 2 - The Next Level, 21 Jump Street) bewegt, doch ändert diese Tatsache nichts daran, dass seine Mimik und schauspielerischen Fähigkeiten begrenzt sind. Dagegen wirkt Kevin Hart stets überdreht, was einerseits seiner Rolle geschuldet ist, andererseits bietet er wesentlich mehr Ausdruck.
Man muss ein Faible für die afroamerikanische Kultur haben, um nach 30 Minuten und oft übertrieben-aggressivem Posing nebst Diskussionen mit voller Körpersprache nicht zu denken "Ach kommt Jungs, ihr seid erwachsen!". Besonders Harts Ben kann einem ziemlich schnell auf den Zünder gehen, der redet und redet und redet... Aber genau darauf setzt Ride Along und knapp 134 Mio. Dollar allein in den USA nebst angekündigter Fortsetzung für 2016 beweisen, dass dieser Humor bei vielen richtig gut ankommt. Uns persönlich fehlte eine wirklich coole Story, auch wenn gerade im Mittelteil, wenn der Bösewicht sich zu erkennen gibt und Ben seinen großen Auftritt hat, vieles richtig gemacht wird. Es gibt jedoch zu wenige Szenen, die mit unterschwelligem Witz spielen. Selbst Ice Cube hatte den einen oder anderen wirklich guten Moment, leider spielt Ride Along dann aber doch eher mit dem typisch absehbaren Humor.
Alles in allem können wir Ride Along für Fans der Buddy-Komödien empfehlen, für einen actionreichen Kinoabend mit Popcorn ist es der perfekte Film. Schade nur, dass man später selbst nach zwei oder sogar drei Teilen nicht sagen können wird, dass die Reihe Kultcharakter entwickelt hat. Dafür reicht es dann doch nicht.