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Seelen

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Buchverfilmung mit interessantem Potential

Seelen Kritik

Seelen Kritik
6 Kommentare - 27.04.2013 von Moviejones
Wir haben uns "Seelen" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Seelen

Bewertung: 3.5 / 5

In einer nicht näher bekannten Zukunft ist vom Menschsein nicht mehr viel übrig. Filigrane Außerirdische haben es geschafft, den Großteil der menschlichen Rasse zu infiltrieren, indem sie als neue Seele einen Körper besetzen. Nur noch wenige Menschen, die nicht dieses Schicksal erleiden wollen, sind übrig geblieben, die sich vor den sogenannten Suchern verstecken, die die Übernahme aller Menschen zu ihrer Aufgabe gemacht haben.

Unter diesen sogenannten Rebellen ist Melanie Stryder (Saoirse Ronan), die sogar mittels Selbstmord versucht, vor den Suchern zu entkommen, aber schwerverletzt von ihnen aufgegriffen und in ein Krankenhaus gebracht werden kann. Dort wird ihr eine Seele namens Wanderer implantiert, doch die Übernahme von Melanies Körper durch diesen Parasiten gestaltet sich schwierig, da das Mädchen alles andere als bereit ist, ihre ureigene Seele aufzugeben. Mittels Wanderer versucht eine äußerst energische Sucherin (Diane Kruger) das Versteck der anderen Rebellen herauszufinden, doch dies ist leichter gedacht als getan. Eines Tages gelingt es Melanie/Wanderer zu fliehen und das Versteck von Melanies alten Freunden und Verwandten zu erreichen. Die Menschen erkennen sofort, dass das junge Mädchen "besetzt" wurde und sperren sie ein. Melanies Freund Jared (Max Irons) reagiert äußerst aggressiv auf diese Tatsache und erkennt erst nach einiger Zeit, dass er keine bloße Seele vor sich hat, sondern sich seine Melanie immer noch in diesem Körper mitbefindet. Doch in der Zwischenzeit hat sich Wanda, wie Wanderer nun genannt wird, in Ian (Jake Abel) verliebt. Eine Frau, zwei Seelen, zwei Männer - das birgt Konfliktpotential. Und die Sucher sind immer noch da draußen...

Mit "Seelen" gelang der für ihre "Twilight"-Reihe bekannten Autorin Stephenie Meyer 2008 ein weiterer Erfolgsroman, der sich ebenfalls vor allem an junge Mädchen wendet. Dabei ist es ihr gelungen, ein interessantes Thema aufzugreifen, wenn Menschen von einer Sekunde auf die andere von einem Parasiten übernommen eine ganz andere Persönlichkeit entwickeln. Wer hat das Recht am Körper und vor allem - kann man diese außerirdischen Wesen, die Seelen genannt werden, per se als böse einstufen oder ist es einfach eine wenn auch bizarre Überlebensstrategie, ohne anderen überhaupt körperliches Leid zuzufügen?

In dieser Hinsicht ist Seelen ein recht interessanter Film geworden, der es schafft, eine - soweit für das Zielpublikum von den Machern erwünschte - düstere Atmosphäre zu kreieren. Dem Freund klassischer Wir-übernehmen-euch-Filme werden ohne Frage Parallelen zu Die Körperfresser kommen oder Invasion vom Mars auffallen, aber dafür ist Meyer ja bekannt, gängige Elemente aufzugreifen, um sie dann neu zu verweben. An diesem Punkt möchten wir erwähnen, dass wir die Buchvorlage nicht gelesen haben und auch keinen Vergleich ziehen werden, inwiefern die Darsteller die Romanfiguren treffen und ob es Details gibt, die sich zwischen Buch und Film deutlich unterscheiden. 

Apropos Darsteller. In dieser Hinsicht haben die für das Casting zuständigen Mitarbeiter eine gute Arbeit gemacht, denn sowohl Hauptdarstellerin Ronan (In meinem Himmel) als auch die Love Interests Irons (Red Riding Hood) und Abel (Ich bin Nummer 4) spielen ihre Rollen gut und versuchen, so emotional wie möglich zu agieren. Natürlich ist es mitunter lustig, wenn sich zwei Männer um eine Frau streiten, die in Wahrheit irgendwie zwei Frauen ist, andererseits ertappt man sich aber auch sofort bei dem Gedanken, dass das eine Situation ist, in der man selbst wirklich nicht stecken möchte - weder auf der einen noch auf der anderen Seite. Abel und Irons funktionieren dabei als perfekte Projektionsfläche, wenn zwei hübsche junge Darsteller die Fantasie des Zielpublikums bestmöglich anregen sollen. Das war in Twilight nicht anders, wobei es Meyer und den Machern in Seelen tatsächlich gelungen ist, eine eindeutig höhere sexuelle Spannung zu erzeugen. Wo die Vampirsaga vor allem Romantik und das Erwachen von Lust aufgreift (um das Spiel mit der Heirat und der Geburt gleich wieder in geordnete Bahnen zu lenken), erleben wir eine Melanie Stryder, die in Seelen ihrem Freund ganz unverhohlen klarmacht, dass sie mit ihm schlafen möchte. Zwar verzichtet der Film auf allzu eindeutige Momente, aber allein die wenigen Szenen, in denen das Paar zu erkennen gibt, dass es eben nicht nur Händchen hält, grenzen die Verfilmung dann doch recht deutlich ab. Vergessen möchten wir nicht, den Soundtrack des Films zu erwähnen, der es schafft, sehr passend bestimmte Szenen zu untermalen.

Neben den drei Hauptdarstellern Ronan, Irons und Abel sind an größeren Namen auch William Hurt (Der unglaubliche Hulk), Diane Kruger (Inglourious Basterds) und - schön biestig - Frances Fisher (Titanic) dabei. Leider bleiben bis auf die Genannten alle weiteren Schauspieler recht blass, deren Schicksal mitunter hätte nähergehen können, wenn sie ebenfalls etwas mehr Screentime gehabt hätten. Andererseits schafft es Seelen kurz vor Ende, wirklich emotional zu werden - um dann jedoch das Finale des Buches zu verfolgen (was berechtigt ist). Für uns wäre der Film dennoch deutlich nachhaltiger gewesen, wenn in einer bestimmten Szene mit Ronan Schluss gewesen wäre.

So bleibt Seelen vorrangig ein Teeniefilm, aber wenn man ehrlich ist, sollte man dies dem Film auch zugestehen können. Weder Meyer noch Regisseur Andrew Niccol hatten vor, das Potential voll auszuschöpfen und ein Epos zu kreieren. Wer sich dann noch daran gewöhnt, dass Melanie aus dem Off immer wieder ihre Gedanken in den Film schreit, wird sicherlich einen schönen Kinoabend erleben. Alles in allem ist Seelen nicht zu kitschig und zu pathetisch geworden und für Fans des Buches auf jeden Fall einen Kinobesuch wert.

Seelen Bewertung
Bewertung des Films
710

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