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The Cabin in the Woods

Kritik Details Trailer News
Die Matrix des Horrorgenres

The Cabin in the Woods Kritik

The Cabin in the Woods Kritik
16 Kommentare - 27.08.2012 von Moviejones
Wir haben uns "The Cabin in the Woods" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
The Cabin in the Woods

Bewertung: 4.5 / 5

Fünf Jugendliche. Die Gruppe könnte glatt einem Horror-Groschenroman entsprungen sein. Hottie Jules (Anne Hutchison), der sportliche Curt (Chris Hemsworth), Kiffer Marty (Fran Kranz), der sympathisch-gebildete Holden (Jesse Williams) und die unschuldige Dana (Kristen Connolly). Ganz nach Klischee bricht die Gruppe auf in den Wald, über das Wochenende wollen sie ein paar tolle Tage in einer dortigen Hütte verbringen. Haben wir das nicht alle schon mindestens einmal gesehen? Weitab von der Zivilisation, wo es weder Internet noch Handyempfang gibt. Wie typisch! Ach, und der Hillbilly an der Tankstelle fehlt natürlich auch nicht. Ein Traumurlaub, doch ganz dem Klischee und Genre entsprechend, wird aus dem verträumten Wochenende schon bald ein ganz besonderes Erlebnis. Denn die Hütte im Wald ist kein normaler Ort, sondern ein regelrecht verdrehter Ort, wider die Natur und dort geht etwas ab, was rational nicht zu erklären ist. Schon bald wird aus Spaß bitterer Ernst und jeder Jugendliche muss um sein Leben bangen.

Selten haben wir uns mit einer Filmbeschreibung so schwer getan wie bei The Cabin in the Woods. Auf dem Papier klingt es wie jeder x-te billige Teeniehorrorstreifen und die Zutaten sind bewusst so ausgewählt. Um zu erklären, warum The Cabin in the Woods dies aber gerade nicht ist, müsste tiefer in die Story eingetaucht werden und da liegt der Hund begraben. Ein Wort zu viel und der Spaß könnte ganz schnell vorbei sein, Stichwort Spoiler. Wie kaum ein Horrorfilm lebt Drew Goddards Werk von der Unwissenheit des Zuschauers, geschickt spielt er mit Genreklischees und lässt dabei auch wirklich keines aus. Streckenweise ist der Film schwer einzuschätzen, Teeniehorror, Komödie oder Satire? Science Fiction oder Fantasy? In The Cabin in the Woods werden wirklich alle Register gezogen, sowohl auf der Leinwand als auch in den Dialogen. Dass Joss Whedon (Marvels The Avengers) seine Hand im Spiel hatte, ist unverkennbar und eine der großen Stärken des Films.

Trailer zu The Cabin in the Woods

Dabei ist schön zu sehen, dass die Figuren zwar Stereotypen aus bekannten Horrorfilmen darstellen sollen, jedoch von den Machern und Schauspielern so angelegt werden, dass jede Figur genug Substanz hat, um eben nicht in dem allseits bekannten Brei unterzugehen. Die Schauspieler machen wirklich einen ordentlichen Job, darunter auch Chris Hemsworth (Thor), neben Richard Jenkins (Freunde mit gewissen Vorzügen) und einem überraschenden Auftritt gegen Ende des Films das bekannteste Gesicht. Dem Genre treu müssen die Jugendlichen natürlich so manche falsche Entscheidung treffen und so darf das Liebesspiel im Wald genauso wenig fehlen, wie die Trennung der Gruppe. Doch das clevere Drehbuch sorgt dafür, dass der scherzig-aufgesetzten Unlogik eine nicht von der Hand zu weisende Logik zugrunde liegt. Diese Momente sind auch die Stellen, wo The Cabin in the Woods mit Humor glänzen kann und sich der Zuschauer selbst mehrmals fragen muss, ob dies überhaupt ein Horrorfilm ist. Visuell kommen sowohl Splatterfreunde als auch Effektfreaks ganz auf ihre Kosten und je besser sich der Zuschauer im Horrorsegment auskennt, desto mehr Freude wird er durch die vielen Anspielungen vor allem im letzten Drittel des Films haben. In dem Moment fragt man sich nur, wo sind die Ghostbusters, wenn man sie mal wirklich braucht?!

Warum The Cabin in the Woods so lange brauchte, bis es zu einer Veröffentlichung kam, ist unklar. Bereits 2009 wurde der Film gedreht und dann mehrmals der Kinostart weltweit nach hinten verschoben. Über die Qualität sagt dies nichts aus. Vor allem das Ende des Films offenbart, woran es dem Horrorgenre am meisten mangelt in den vergangenen Jahren. Es fehlt die Kreativität, der Mut, etwas Neues zu wagen. Der moderne Horrorfilm lebt von irren Schlitzern, Zombies, Hinterwäldlern und billigen DVD-Produktionen. The Cabin in the Woods und sein Ende zeigen aber, wie groß das Portfolio wirklich sein könnte, wenn die Macher endlich einmal wieder die bekannten Pfade verlassen würden und sich das Ziel setzen, den Zuschauer zu überraschen und wirklich zu unterhalten. Der Film ist kreativ, humorvoll, schockierend, er spielt mit dem Zuschauer und ist gleichzeitig eine Hommage an das Genre und viele der großen Filmklassiker selbst.

Am liebsten würden wir etwas über die irren Wendungen und die ständige Irreführung des Zuschauers schreiben, denn nicht alles spielt sich in der alten Waldhütte ab. Aber uns sind die Hände gebunden. Vertraut uns, er macht Spaß. Joss Whedon und Drew Goddard wollten neuen Schwung ist das angestaubte Horrorgenre bringen und das ist ihnen mit Bravour gelungen. Wo Sam Raimi mit Drag Me to Hell noch teils versagte, punktet The Cabin in the Woods auf ganzer Linie. Wer das Genre mag und auch jene, die einen wirklich unterhaltsamen Film mit cleverem Ausgang suchen, wird hier bestens bedient. Was Matrix einst für das Sci-Fi-Genre war, ist The Cabin in the Woods für das Horrorsegment. 4,5 von 5 Hüten für eine richtig gute Zeit.

The Cabin in the Woods Bewertung
Bewertung des Films
910

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