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The Cold Light of Day

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Sprücheklopfen will gelernt sein

The Cold Light of Day Kritik

The Cold Light of Day Kritik
2 Kommentare - 26.04.2012 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).
The Cold Light of Day

Bewertung: 2.5 / 5

Und irgendwann kommt der Moment, an dem Mann einsehen muss, dass er keine 30 mehr ist. Selbst für einen Bruce Willis: Klar könne er auch mit 57 Jahren noch rennen und kämpfen, aber irgendwann werde damit unweigerlich Schluss sein - weshalb die Produzenten der Stirb langsam-Reihe ihm doch bitteschön einen Nachfolger suchen sollten. Gesagt, getan: In Stirb Langsam 5 - Ein guter Tag zum Sterben wird John McClane im nächsten Frühjahr nun seinen Junior, gespielt von Spartacus: Blood and Sand-Star Jai Courtney, in die hohe Kunst des Ärschetretens einführen. Einen Vorgeschmack, wie die Zepterübergabe aussehen könnte, bekommt das Publikum auch schon mal - im Actionthriller The Cold Light of Day.

Ein langes Leben ist Bruce Willis&39; Figur Martin Shaw nämlich nicht vergönnt: Der Film von JCVD-Regisseur Mabrouk El Mechri gehört zu der Sorte, in der Killer noch zielen können. Martin stirbt vor den Augen seines Sohnes Will (Henry Cavill, der neue Superman in Man of Steel), der bis vor wenigen Minuten noch gar nicht wusste, dass sein Vater für die CIA arbeitet. Arbeitete.

Das allein ist zwar noch keine Erklärung dafür, warum jemand Wills Bruder, Mutter und Schwägerin mitten im Spanienurlaub kidnappte, aber immerhin ein Anhaltspunkt für die Mission, die der Ahnungslose eben erbte: Seine Familie werde sterben, droht ein unbekannter Anrufer, wenn Will nicht innerhalb der nächsten Stunden einen Aktenkoffer beschafft, den sein Erzeuger und dessen Partnerin Carrack (betont gelassen: Sigourney Weaver) entwendet haben.

"Ein MacGuffin!", dürfen Hitchcock-Freunde, sowieso schon angefixt vom Der Mann, der zuviel wusste-Szenario, an dieser Stelle jubeln. Tatsächlich bleibt der Inhalt des besagten Koffers völlig irrelevant. Er löst lediglich die Handlung aus, die fortan von schießwütigen Killern und undurchsichtigen Agenten vorangetrieben wird, quer durch die Straßen des sehr ansehnlich abgefilmten Madrids.

Wenn Mabrouk El Mechri in Sachen Schnitt und Kameraführung auch auf Frische setzt, bleibt der Film des Franzosen insgesamt sehr traditionsbewusst - allerdings nicht in Hinblick auf Hitchcocks Suspense-Meisterstücke, sondern auf das gute alte Actionkino: Hier wird noch mit Schnaps desinfiziert und mit Küchenmessern gekämpft, von Hightech-Waffen keine Spur. Und wenn der Held-wider-Willen einmal nicht rennen muss, dann müssen es die Passanten, da Autoverfolgungsjagden irgendwann schließlich immer über Gehwege führen. Gepaart mit ein paar soliden Stuntsequenzen ist das mal wieder ziemlich nett anzusehen.

Doch so, wie manch schöner Mensch an Attraktivität einbüßt, sobald er den Mund öffnet, verliert The Cold Light of Day viel von seinem Reiz, wenn darin zum Dialog angesetzt wird: Zum einen, weil dieser kaum Erklärungen für klaffende Logiklöcher liefert, zum anderen, weil die lieblos ausgespuckten Sprüche nicht annähernd so cool sind, wie die Autoren John Petro und Scott Wiper es wohl gern gehabt hätten. Ein "Yippie ya yay, Schweinebacke" ist eben doch schwieriger zu erfinden als man vermuten könnte.

The Cold Light of Day bekommt 2,5 von 5 Hüten.


(Quelle: teleschau - der mediendienst | Annekatrin Liebisch)

The Cold Light of Day Bewertung
Bewertung des Films
510

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