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The Last Stand

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Alt, aber nicht gebrechlich

The Last Stand Kritik

The Last Stand Kritik
8 Kommentare - 21.01.2013 von Moviejones
Wir haben uns "The Last Stand" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
The Last Stand

Bewertung: 3.5 / 5

Das Grenzstädtchen Sommerton Junction ist ein beschaulicher Ort. Manch einer würde es ein stinklangweiliges Kaff nennen, andere wie Sheriff Owens (Arnold Schwarzenegger) haben hier einen Platz gefunden, um zur Ruhe zu kommen. Denn da passiert eigentlich nie etwas Aufregendes...bis jetzt. Denn mit der Ruhe ist es vorbei, als der gefährliche Drogenboss Gabriel Cortez (Eduardo Noriega) spektakulär aus einem FBI-Gefängnistransport entkommt und nun mit Geisel und per Unterstützung gesonnener Kompagnons auf die mexikanische Grenze zurast. Zwischen Cortez und der Freiheit in Mexiko liegt so gut wie nichts, alles scheint so einfach - bis der auf Sommerton Junction trifft, das er in seiner überheblichen Art nicht als Hürde ansieht. Doch Sheriff Owens ist nicht gewillt, den Gangster einfach so entkommen zu lassen und macht sich mit ein paar Hilfssheriffs bereit für ein letztes Gefecht...

Mit The Last Stand versucht sich der koreanische Starregisseur Kim Jee-Woon (I Saw the Devil, The Good, the Bad, the Weird) nun an einem Hollywood-Film und hat sich dabei viel vorgenommen. Der Actionfilm soll nämlich nicht einfach nur Spaß bieten, sondern auch das wahre Comeback von Arnold Schwarzenegger einläuten. Jee-Woon gilt dabei als Meister der Genres, die er zu gern ineinander übergreifen lässt. Diese Attitüde findet sich auch in The Last Stand wieder, was ein Grund für das Casting von Schwarzenegger gewesen sein dürfte, wirkt der Film ihm wie auf den Leib geschrieben. The Last Stand ist Actionfilm, Komödie, Roadmovie und auch ein wenig Western. Von allem ein wenig, aber nichts auch richtig - möglicherweise generell ein Grund, warum Jee-Woons-Filme nicht für jeden westlichen Zuschauer geeignet sind. Im Gegensatz zu seinen Heimatfilmen hält sich Jee-Woon aber dezent zurück und überfordert das westliche Publikum nicht, insofern kommt The Last Stand dadurch fast ein wenig gewöhnlich daher.

Trailer zu The Last Stand

Dies mag auch an der sehr gradlinigen Story liegen. Der Film arbeitet von Beginn an auf seinen Showdown hin. Zielstrebig werden Figuren vorgestellt, der Ausbruch inszeniert, die Flucht dargestellt und das Aufeinandertreffen von Polizei und Gangstern zelebriert. Überraschungen sind da Fehlanzeige, gespielt wird nicht selten mit Klischees und dennoch schafft es The Last Stand nicht zu langweilen. Das Tempo ist flott, der Spannungsaufbau erfolgt kontinuierlich und ohne Pausen und so gradlinig alles inszeniert ist, so kurzweilig ist der Streifen auch. Das liegt natürlich auch an der Besetzung. Jamie Alexander macht wie bereits als Sif in Thor eine hübsche Figur und landet erneut in einer amerikanischen Kleinstadt. Eduardo Noriega (300) und Peter Stormare (Fargo) sind herrlich böse, während Johnny Knoxville endlich mal auf Jackass machen darf, ohne Jackass zu sein. Aber der Star des Films ist - wie soll es anders sein - Arnold Schwarzenegger. Es ist einfach schön, ihn endlich wieder auf der Leinwand zu sehen und mit Klischees eines alternden Actionstars zu spielen. Wer mit ihm nicht aufwuchs, wird es womöglich nicht nachvollziehen können, der Rest freut sich einfach über eine wahre Größe aus Hollywood.

Machen wir uns nichts vor. Der Jüngste ist Arnie in The Last Stand nicht mehr und seine Auszeit als Gouverneur von Kalifornien hat auch nicht dazu beigetragen, dass sein schon früher nicht sonderlich ausgeprägtes Schauspieltalent noch gesteigert wurde. Nicht nur das Drehbuch war stets bei seinen Filmen entscheidend, sondern auch, wer hinter der Kamera stand. Vor allem Paul Verhoeven (Total Recall - Die totale Erinnerung) und besonders James Cameron (Terminator, Terminator 2 - Tag der Abrechnung, True Lies - Wahre Lügen) wussten mit dem Österreicher umzugehen. Arnie ist und bleibt Arnie, dessen amerikanischer Akzent im Original immer noch zum Lachen animiert. An dieser Stelle können wir auch nicht anders, als wieder ein Stoßgebet gen Himmel zu richten und jenem Meister zu danken, der einst entschied, Schwarzenegger eine markante deutsche Synchronstimme zu geben. Und auch wenn Arnie behauptet, es spiele keine Rolle, ob man 45, 55 oder 65 ist - man sieht ihm das Alter an. Das Drehbuch macht aber keinen Hehl daraus, dass der einstige Mister Universum in die Jahre gekommen ist, denn es wird an keiner Stelle versucht, dies zu kaschieren und sein Alter darf für manchen witzigen One-Liner herhalten.

Regelrecht sympathisch an The Last Stand ist außerdem, dass sich die Macher dazu entschlossen haben, kein Effektfeuerwerk abzuliefern. Die Action ist wunderbar bodenständig und handgemacht, gekonnt choreographiert und geschickt über den Film verteilt. Natürlich gelingt dies nur, wenn auch der Zuschauer bereit ist, die storytechnischen Unzulänglichkeiten zu akzeptieren. Ob es so einfach ist, das FBI auszutricksen und den Fahndern immer zwei, drei Schritte voraus zu sein, sei dahingestellt, doch spätestens wenn in Sommerton Junction die Hölle in einem kurzen, aber gut gemachten Showdown los ist, ist der Actionnerd zufrieden - und dabei versteht es der Film sogar, an einigen Stellen Emotionen zu wecken, wenn auch nur dezent.

The Last Stand ist ein Film für Fans von Arnold Schwarzenegger. Ob es derer im Jahr 2013 noch so viele gibt, muss sich zeigen, was nach dem desaströsen US-Kinostart momentan bezweifelt werden darf. Es bleibt die Frage, ob sich Arnie einen Gefallen tat, mit solch einem Film sein Comeback zu feiern, im Gegensatz zu einem Sylvester Stallone, der einst die Ikonen Rocky Balboa und John Rambo reanimierte. Diesen Vorteil hat Schwarzenegger verspielt, wobei The Last Stand erstaunlich unterhaltsam geworden ist. Zwar ist es nicht Arnies bester Film und er wird wahrscheinlich auch nie zu seinen wahren Klassikern zählen, aber er ist auch nicht sein schlechtester Film - und man wünscht ihm noch ein paar Milliönchen an der Kinokasse.

The Last Stand Bewertung
Bewertung des Films
710

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