Bewertung: 5 / 5
Keine Frage, Motorrad-Stuntman Luke (Ryan Gosling) ist ein umjubeltes Ausnahmetalent auf seinem Bike, jedoch bedingt sein Job als Attraktion auf einem Jahrmarkt das Dasein eines Einzelgängers. Oder sein Einzelgängerdasein seinen Job, wie man es nimmt. Jedenfalls denkt Luke nicht groß über One-Night-Stands nach. Als er jedoch seine letzte Bettgeschichte Romina (Eva Mendes) nach einem Jahr in der Kleinstadt Schenectady wiedertrifft, ändert sich alles. Denn der One-Night-Stand hatte Folgen: Luke lernt seinen Sohn Jason kennen. Er will Verantwortung übernehmen, sesshaft werden und als Ernährer auftreten, obwohl Romina derweil einen Freund hat. Doch wie ihr deutlich machen, dass er für seine frischgebackene Familie sorgen kann?
Er nimmt einen Job beim schmuddeligen Automechaniker Robin (Ben Mendelsohn) an, der ihn recht bald zu einer lukrativen Geldeinnahme überredet: Banküberfälle. Dank seiner Fahrkünste läuft es gut an, doch eines Tages geht etwas schief. Luke flüchtet sich in eine Wohnung, in der ihn der karrierebedachte Polizist Avery Cross (Bradley Cooper) stellt. Eine Situation mit weitreichenderen Folgen als man im ersten Moment meint...
Trailer zu The Place beyond the Pines
Derek Cianfrances (Brother Tied, Blue Valentine) dramatischer Krimithriller The Place beyond the Pines ist ähnlich wie die Hauptfigur Luke ein Überraschungspaket, denn selbst wer den Trailer gesehen und jegliche News dazu verfolgt hat, kann nicht wirklich ahnen, was auf ihn zu kommt - und das ist auch gut so. Am liebsten würden wir euch sagen, lest jetzt nicht weiter und auch keine anderen Kritiken, um euch die Spannung so pur wie möglich zu bewahren. Aber wir bemühen uns, zumindest so wenig wie möglich zu spoilern.
Wir erwarteten einen Krimithriller mit Ryan Gosling, der ein bisschen in die Drive-Richtung geht und bekamen - ja, wir sagen es - ein Meisterwerk. Eine Story, Inszenierung und Darstellung zum Niederknien. Hatte Drive schon Kultfaktor, wird Cianfrances Werk sich ganz sicher zum Kultfilm etablieren. Zumindest für alle, die nicht nur mit breit angelegten Blockbustern etwas anfangen können. Denn The Place beyond the Pines spielt in mehrfacher Hinsicht in ganz kleinem Rahmen, örtlich, im Bezug auf einen hervorragenden kleinen Hauptcast wie auch in der eingesetzten Technik bei den Actionszenen, zeitlich jedoch umspannt der Film weitaus mehr als gedacht. Realitätsnah sollte es sein und ist es auch geworden, und dennoch kunstvoll und genial konstruiert in der Dramaturgie, den Bildern, der Musik. Es ist episch auf eine authentisch wirkende Art und Weise, die wir nicht genauer erklären können, um nicht zu viel zu spoilern. Eine wirklich große Geschichte, die man unbedingt mehrmals anschauen muss, da sich dennoch so vieles auch im Detail verbirgt.