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Total Recall

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Überraschend guter SciFi-Film mit leichten Twist

Total Recall Kritik

Total Recall Kritik
2 Kommentare - 29.01.2013 von MarieTrin
In dieser Userkritik verrät euch MarieTrin, wie gut "Total Recall" ist.
Total Recall

Bewertung: 4 / 5

Meine zweite Kritik schreibe ich, obwohl anders geplant, zu Total Recall, der Neuverfilmung des bekannten Science-Fiction Abenteuers mit Arnold Schwarzenegger. Das Original habe ich bisher noch nicht gesehen, weswegen ich in dieser Kritik keinerlei Bezugspunkte zu dem Original ansprechen werde und es auch nicht kann. Die Kritik bezieht sich ferner nur auf die Kinoversion und nicht die Extended Version. [b]Inhalt[/b] In der Zukunft wird der Großteil der Erde durch einen Krieg mit chemischen Waffen zerstört. Es existieren nur noch zwei Gebiete, in welchen Menschen leben können. Überraschenderweise sind es nicht die USA, sondern zum einen das ehemalige Europa, die nun (wohlhabende) Vereinigte Föderation von Großbritannien, regiert von Präsident Cohaagen (Bryan Cranston). Und auf der anderen Seite der Welt, in dem ehemaligen Australien, findet sich der zweite Staat: Die Kolonie. Douglas Quaid (Colin Farrel) ist einer von vielen Arbeitern der Kolonie, der jeden Tag zur anderen Seite via „The Fall“, einem Hochgeschwindigkeitszug durch den Erdkern, fährt. Eines Morgens erwacht er aus einem Albtraum, aber seine hübsche Ehefrau Lorri (Kate Beckinsale) kann ihn nicht mehr auf andere Gedanken bringen. Quaid hat irgendwie das Gefühl, etwas fehle in seinem Leben. Die Firma Rekall scheint da die perfekte Möglichkeit zu sein, um seinem tristen Alltag zu entkommen, indem ihm eine falsche Erinnerung eingepflanzt wird. Als etwas schief geht, scheint sich plötzlich Quaids ganze Welt zu verkehren und nichts scheint mehr zu sein wie vorher. Er wird zu einem Gejagten der Polizei und trifft bei seiner Flucht auf Melina (Jessica Biel), einer Frau, die Quaid aus einem Traum kennt. [b][u]Kritik[/u][/b] Es ist eine dystopische Zukunftsversion, die von den Unterschieden der beiden Staaten lebt. Arm und Reich, unabhängig und abhängig, Unterschiede, die nicht zuletzt in den Verfolgungsjagden durch beide Staaten sehr gut zur Geltung kommen und von einer beeindruckenden Optik widergespiegelt werden. Die Staaten in dieser Zukunftsversion sind viel mehr riesige Molochs und ähneln leicht den Stadtteilen der heutigen Welt, nur in tausendfacher Vergrößerung. Scheint der Einstieg durch Quaids Albtraum nach einer kurzen Einführung zunächst irritierend, so wird man danach langsam in die Welt hineingeführt. In einer filmisch schön gestalteten Szene erfährt man mehr über die politischen Spannungen der Welt, in der Quaid lebt: Eine Rebellengruppe der Kolonie kämpft für deren Unabhängigkeit. Im Folgenden wird immer weiter dargestellt, wie Quaid einem Hamster in einem Laufrad gleich jeden Tag denselben Ablauf nachzugehen scheint. Klägliche Versuche aus der immerwährenden Routine auszubrechen, fruchten nicht. Es ist eintöniges und bescheidenes Leben, welches Quaid sich in seiner Jugend nicht gewünscht hat. Der Zuschauer versteht sein Dilemma, und letztendlich auch seine Entscheidung zu Rekall zu gehen und seinem Leben, wenigstens mit einer falschen Erinnerung, mehr Sinn zu geben. Colin Farrel spielt den gejagten Arbeiter glaubwürdig, man nimmt ihm seine Verwirrung aufgrund des ganzen Chaos, welches der Sitzung bei Rekall folgt, ab. Vor allem seine Wandlung bzw. Anpassung an die Umstände während des Films wird, ohne weiter auf den Inhalt einzugehen sehr gut deutlich. Schauspielerisch gesehen sticht aber eher Kate Beckinsale als Ehefrau Lorri heraus, die als im wahrsten Sinne tobende Ehefrau richtig Spaß macht. Allerdings wäre es teilweise schöner gewesen, wenn ihre Hintergründe für Handeln näher beleuchtet worden wären. Jessica Biel als Rebellin Melina bleibt dagegen einfach nur blass. Selbst nach dreimaligem Anschauen kann ich keine Szene finden, in welcher ihre Anwesenheit wirklich sinnvoll gewesen wäre. Wenn wirklich nur Bedarf nach einem schmückenden Beiwerk bestanden hat (was ich bezweifele), dann mag man sich vielleicht mit Biel zufrieden geben. Schauspielerisch gesehen fiel die Wahl aber auf die falsche Darstellerin, denn wirkliche Gefühlsregungen konnte man in ihrem zumeist hölzernen Gesicht nicht erkennen. (Nebenbei bemerkt, wundert mich ihr fehlendes Schauspiel noch mehr nach dem Ansehen des „Gag Reel“ auf der DVD, wo Frau Biel doch in der Lage schien, z.B. ehrlich bzw. fröhlich lachen zu können. Sie wäre also eigentlich in der Lage, ihre hölzerne Miene zu verändern.) Sowohl Bryan Cranston als Präsident Cohaagen, als auch Bill Nighy als Rebellenanführer Mathias bleiben mehr im Hintergrund, vor allem aus letzterem wird man in seiner einzigen Szene nicht wirklich schlau. Es fehlen seine Beweggründe, seine Motivation, als Anführer der Rebellen aus der Kolonie. Sein einziger Daseinszweck im Film scheint darin zu bestehen, Douglas Quaid den entscheidenden Anstoß zu seiner Entscheidung für seine weiteren Handlungen zu geben. Cohaagen entspricht einer typischen Schwarz-Weiß-Zeichnung. Seine Kälte, Ignoranz und Machtgier werden allerdings angemessen rüber gebracht, z.B. wenn er sich bereit zeigt, einen ehemaligen Freund kurzerhand zu exekutieren. Die Logik ist nicht immer die Stärke des Films. Es ist vielmehr die Frage, was real ist und was nicht, die den Zuschauer bis zum Ende hin gefesselt hält (und die Optik). Verfolgungsjagden, welche ohne Verletzungen über Dächer in einiger Höhe führen und gefährliche Fahrten in Aufzügen und Autos ohne ernstzunehmende Kratzer geraten dabei in den Hintergrund. Ein Spiel mit Schein und Sein von beiden Seiten, welche für den Nichtkenner der Originalversion überraschende Wendungen bereithält. Aber man sollte nicht vergessen, dass es sich immer noch um einen Hollywoodfilm handelt. --- Soweit man denn gewillt ist, sich auf den lockeren, actionreichen, aber immerhin anspruchsvollen und nicht vollkommen flachen Science-Fiction-Film einzulassen, wird man sicherlich nicht enttäuscht werden. Total Recall hat gerade wegen seiner Hauptfrage einen untypischen Twist, was ihn beispielsweise Filmen wie dem Reboot von „Star Treck“ abhebt und ihn mehr in die Richtung von Filmen wie „Paycheck“ schiebt. Gleichwohl ist und bleibt er „nur“ ein angenehmer actionreicher SciFi Unterhaltungsfilm. Unter filmischen Gesichtspunkten hätte der Film sicher weniger Punkte verdient (so 3 von 5), andererseits kann ich mir den Film drei Mal in drei Wochen anschauen ohne gelangweilt zu werden. Deshalb bekommt Total Recall von mir 4 von 5 Punkten. --- (Übrigens, wer die Möglichkeit hat, sollte sich den Film auf einer großen Leinwand, also vll. Beamer, großer Bildschirm etc. anschauen, denn dieser Film ist wirklich dafür gemacht. Zuerst auf einem kleinen Fernseher und dann mit Beamer geschaut, hat mich der Film besonders beim zweiten Mal überzeugen können.)

Total Recall Bewertung
Bewertung des Films
810

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