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World War Z

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Zombies für alle

World War Z Kritik

World War Z Kritik
19 Kommentare - 12.06.2013 von Moviejones
Wir haben uns "World War Z" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
World War Z

Bewertung: 3.5 / 5

Die Apokalypse steht unmittelbar bevor und wieder muss die Menschheit um ihr Überleben kämpfen. Doch nicht Naturkatastrophen sind der Grund - es sind Zombies! Überall breitet sich die Seuche aus und der ehemalige UN-Mitarbeiter Gerry Lane (Brad Pitt) versucht, in all dem Chaos seine Frau (Mireille Enos) und die gemeinsamen Kinder zu retten. Die Lösung ist naheliegend, die Regierung bietet der Familie Schutz auf dem Meer, wenn Lane sich im Gegenzug bereit erklärt, bei der Suche nach dem Patient 0 zu helfen, dem ersten Menschen mit der Seuche. Doch die Suche rund um den Globus entwickelt sich zu einem Spießrutenlauf gegen die Zeit, denn mit jedem Menschen, der stirbt, gibt es einen Zombie und damit auch einen Feind mehr auf Erden...

Um gleich das wichtigste Thema vorwegzunehmen, World War Z dürfte in dieser Form als die schlechteste Buchverfilmung aller Zeiten in die Annalen eingehen. Nicht weil World War Z schlecht ist, sondern weil der Film bis auf den Titel und Zombies rein gar nichts mit der Romanvorlage zu tun hat. Wenig hat Paramount getan, um diesen Umstand zu ändern und so hätte der Film auch als Kinoadaption von The Walking Dead oder als Videospielverfilmung von Dead Rising durchgehen können. Alles vereint im Zombie. Wer kreative Ideen sucht, die die Vorlage Operation Zombie - Wer länger lebt, ist später tot zu etwas Besonderen machen, ist in World War Z fehl am Platz: Ghule, Quislinge, Einzelschicksale, die langsame Erforschung des Ausbruchs, der verzweifelte Versuch, Ordnung im Chaos aufzubauen und letztlich, wie sich die Menschheit gegen die Katastrophe vereint stellt, kombiniert mit all den psychologischen Facetten gibt es in World War Z nicht. Wäre es Pitt und Paramount Pictures darum gegangen, das Buch würdevoll umzusetzen, es wäre eine Serie entstanden, die sich jedem Kapitel mit einer Episode widmet. Doch es kam anders und es wurde ein Zombiefilm fast ohne Blut, mit gigantischem Budget und einem Weltstar. Kurzum, am Ende ein unterhaltsamer Film.

Trailer zu World War Z

Doch dazu muss genau das ignoriert werden, woraus World War Z entstand, dem zugrunde liegenden Roman. Verglichen mit World War Z mutet das 16 Jahre alte Starship Troopers wie eine sklavische Buchverfilmung an, doch wie auch jener Film bis heute zeigt, schadet es nicht, neue Wege zu beschreiten. Statt Rückblick ist man mittendrin im Geschehen, welches sich exemplarisch vor allem auf die Familie Lane konzentriert, die versucht, dem um sich greifenden Chaos zu entrinnen. Schauspielerisch gibt es bei den Haupt- als auch Nebendarstellern wenig zu bemängeln. Brad Pitt steht wie so oft im Zentrum des Geschehens und weiß sich auch hier nach allen Regeln der Schauspielkunst zu helfen. Den Höhepunkt seiner Karriere stellt Gerry Lane zwar nicht da, aber dies hat auch niemand verlangt.

Statt sich im Klein-Klein zu verlieren, versucht sich Regisseur Marc Forster am großen Ganzen. Die Produktionsprobleme sieht man dem Film an einigen Stellen zwar an und wir waren alles andere als positiv gestimmt, wie rabiat der Zuschauer in die Handlung geworfen wird, doch sobald die Suche nach dem Patient 0 beginnt, findet der Film zu sich. Die Schauplätze wechseln im rasanten Tempo und immer wieder werden Schauwerte geboten, die bedrücken, die fesseln und das volle Ausmaß dessen, was geschieht, sichtbar machen. World War Z ist der erste Zombiefilm, der das globale Chaos einer solchen Pandemie verdeutlicht. Hier gibt es keine langsam schlurfenden Untoten, ganz zeitgemäß sind die modernen Zombies agil, zahlreich und vor allem letal.

Gleichzeitig müssen bei dem Effektspektakel aber auch Kompromisse gemacht werden und diese dürften Genre-Fans am wenigsten schmecken. Trotz unzähliger Untoter, dem bevorstehenden Untergang der Menschheit und all den anderen Facetten, die so ein Szenario mit sich bringt, wird auf Blut und Gewalt weitestgehend verzichtet. Es wird gebissen, aber die Untoten bleiben sicherheitshalber immer intakt und auf klassische Gedärmszenen wird logischerweise auch verzichtet. In Deutschland verhindert dies zwar kein FSK16, in den USA konnte aber so das wichtige PG-13 als Freigabe erreicht werden. Kinder, ihr seid herzlich willkommen bei der Apokalypse! Wer nun glaubt, nach der Vergewaltigung der Vampire und Werwölfe in den Twilight-Filmen sind nun die Zombies dran, kann aber beruhigt aufatmen. Auch in World War Z bleiben Zombies im Kern was sie sind, einfach böse Viecher und das auch noch extrem visuell ansprechend.

Was wir weniger verzeihen können, sind die verpassten Chancen im Film. Gerade die psychologische Komponente geht gänzlich unter, es ist bedauerlich, dass der Zuschauer vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Statt mitzuerleben, wie Ordnung ins Chaos gebracht wird, ist bereits alles voll durchorganisiert, die zentralen Stellen besetzt. Der Rettung steht somit nichts im Weg. Auch stellt sich niemals Mensch gegen Mensch im verzweifelten Kampf ums Überleben. Filme wie 28 Days Later und Dawn of the Dead haben dies deutlich besser gemacht. Nein, die beste Zombiehuldigung aller Zeiten ist World War Z wahrlich nicht geworden, er ist viel eher ein weiterer passabler Beitrag in einem wirklich gut bestückten Genre. Nun erreicht dieses Genre gänzlich den Mainstream. Passend dazu dann auch das Ende, welches erstaunlich ruhig und ohne großes Effektspektakel auskommt, gleichzeitig aber klar macht, ist World War Z erfolgreich, steht einer Fortsetzung nichts im Wege.

World War Z ist ein Zombiefilm geworden, der nicht gruseln, sondern Action und Unterhaltung bieten soll. Romananhänger machen am besten einen großen Bogen, denn selten wurde eine gute Vorlage so mit Füßen getreten wie hier. Wer darüber hinwegsehen kann, bekommt kurzweilige zwei Stunden Actionunterhaltung geboten.

World War Z Bewertung
Bewertung des Films
710

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