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Legend of Tarzan

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Eine Legende ohne Legende

Legend of Tarzan Kritik

Legend of Tarzan Kritik
12 Kommentare - 06.07.2016 von Moviejones
Wir haben uns "Legend of Tarzan" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Legend of Tarzan

Bewertung: 2.5 / 5

Egal welcher Generation man entspringt, Tarzan dürfte allen Geborenen zwischen 1900 und 2000 ein Begriff sein. Seit 1918 der erste Tarzan-Film veröffentlicht wurde, hat die von Edgar Rice Burroughs erdachte Figur einen nahezu unzähligen Schwall an Filmen nach sich gezogen. Unvergessen die Darstellung von Johnny Weissmüller zwischen 1932 bis 1948 in ganzen 12 Tarzan-Filmen - solle noch mal einer sagen, dass Franchises eine Erfindung der Neuzeit sind. Ob Tarzan vergalt, Rache nahm, die Wüste bezwang oder sogar gegen Nazis kämpfte, die Figur war für viele Storys gut, aber die Legende des Tarzan ist doch die bekannteste. Nun versucht sich Regisseur David Yates daran, den berühmten Stoff für Warner Bros. in 109 Minuten zu verfilmen.

Viele Jahre nachdem "Tarzan" (Alexander Skarsgård) den Dschungel mit seiner Jane (Margot Robbie) Richtung England verließ, wo er seinen angestammten Platz als John Clayton III alias Lord Greystoke aufnahm, wird er vom britischen Parlament gebeten, in den Kongo - seine wahre Heimat - zurückzukehren. Was beide zu Beginn nicht ahnen: Es handelt sich um eine Finte, eingefädelt vom ruchlosen Belgier Captain Leon Rom (Christoph Waltz), der ganz eigene Ziele verfolgt. Tarzan wird zum Spielball zwischen den Fronten und damit gerät auch Jane in große Gefahr...

Trailer zu Legend of Tarzan

Legend of Tarzan Kritik

Düstere Dschungelszenen, wilde Tiere, ein liebendes Pärchen abseits überfüllter Menschenstädte, weit weg von Intrigen und glücklich ... das erwartet man in einem Tarzan-Film und das bekommt man als Zuschauer bei Legend of Tarzan auch. Doch was als Legende angekündigt ist, entpuppt sich auf weiter Strecke als beliebige Story, die viel besser zu einer Fortsetzung gepasst hätte. Warner Bros. entschied sich, die berühmte Figur für eine neue Generation wieder attraktiv zu machen, doch so toll Alexander Skarsgård auch den Sohn des Dschungels verkörpert, so grandios scheitert man daran, ihn auch leibhaftig vorzustellen.

Grundsätzlich ist nichts daran auszusetzen, wenn sich die Macher entscheiden, eine Story von einem anderen Ausgangspunkt aufzurollen. Doch wenn Szenen im Urwaldbaldachin so rar gesät sind wie das Lächeln auf Christoph Waltz' Gesicht, dann wäre ein anderer Titel zuträglicher gewesen. Ein Film, der eine Legende preisen will, tut gut daran, der Legendenbildung zu huldigen, jedenfalls mehr als die kümmerlichen 10% an Szenen, die uns Tarzans Genese näherbringen wollen. Zwar erfahren wir, dass es sich um Afrikas berühmtesten Sohn handeln soll, aber mit seiner Geschichte wird lieblos umgegangen, oft zu flink angesetzte Schnitte katapultieren uns mal vom Jetzt ins Damals und so rar wie in Legend of Tarzan mit klassischen Szenen - Tarzan an der Liane, im Dialog mit Tieren oder sein berühmter Schrei - umgegangen wird, ereilt einen fast das Gefühl, dass sich der Film für das schämt, was er ist.

Nichts auszusetzen dagegen ist an der Wahl der Darsteller. Vergisst man, dass Waltz diesen Typus in nahezu all seinen letzten Filmen ab Inglourious Basterds mimt, stellt er wie zu erwarten einen guten Antagonisten, der den ganzen Schlamassel erst anrichtet. Alexander Skarsgård gibt einen überzeugenden Tarzan ab, sowohl was Statur als auch Empathie angeht und Margot Robbie eine wundervolle, toughe Jane. Bei Samuel L. Jackson wäre weniger mehr gewesen, der als lustiger, aber doch unnötiger Comic Relief deplatziert wirkt. Im Zusammenspiel mit Skarsgård stimmt die Chemie in den gewollt lustigen Szenen nicht und es wäre besser gewesen, hätte sich Legend of Tarzan hier entschieden, düster-realistisch(er) oder übertrieben heiter zu sein. Der Marvel-Touch steht nicht jedem. Und so sympathisch Tarzan wirkt, kommt kaum eine Bindung zu ihm und Jane auf. Schnelle Rückwärtssprünge werfen einen Blick zurück, aber spätestens kurz vor Ende so zersaust, dass man mitunter nur schwerlich folgen kann. Wir erfahren nie, wer Tarzan die menschliche Sprache beibrachte und den gehobenen Stil, den ein Mann seiner Herkunft an den Tag legt. Zwar kann man sich was zusammenreimen, aber hier sind wir wieder bei dem Vorwurf, dem sich Legend of Tarzan stellen muss, sich zu wenig um den Background seiner Hauptdarsteller zu kümmern.

Kommt es zu Szenen mit tierischer Verstärkung, sind die Animationen weitgehend akzeptabel, mitunter wirken die Tiere aber zu künstlich. Dennoch gibt es so manchen schönen Moment, der Emotionen erzeugt, nur schade, dass diese nicht wirklich zugelassen werden und schnell wieder übersprungen werden. Wenn Tarzan seine Löwenfreunde wiedertrifft oder wir erfahren, dass es nicht nötig ist, mit einem Elefanten zu sprechen, da seine Augen alles sagen, dann hätte es mit den heutigen Möglichkeiten, einem wirklich guten Drehbuch und ausreichend Zeit einen großen Film im alten Stil bedeuten können. Legend of Tarzan hatte tatsächlich das Potential, tief zu wirken, aber viel wird verschenkt.

Legend of Tarzan Bewertung

Viele Szenen machen Spaß, vor allem wenn Tiere involviert sind und losgelassen werden und so manche schönen Szenerien Afrikas und die tolle Ausstattung trösten über die verpassten Chancen hinweg. Es wirkt auch frisch, die Handlung anders aufzurollen, eine neue Geschichte zu bieten, doch im Jahr 2016 mit vielen Jahren Unterschied zum letzten Tarzan auf der großen Leinwand und für eine neue Generation gedreht, hätte es wahrlich nicht geschadet, die berühmte Geschichte von Rice Burroughs auch tatsächlich richtig zu erzählen. Was bei Spider-Man keiner mehr sehen kann, hätte bei Legend of Tarzan gepasst.

Legend of Tarzan Bewertung
Bewertung des Films
510

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