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Machete

Kritik Details Trailer News
They DID fuck with the wrong Mexican!

Machete Kritik

Machete Kritik
2 Kommentare - 19.10.2010 von Moviejones
Wir haben uns "Machete" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.

Bewertung: 3.5 / 5

Drei Jahre hat es gedauert, dass aus einem unscheinbaren kurzen Faketrailer ein abendfüllender Actionfilm wurde. Regisseur Robert Rodriguez hatte schon länger die Idee zu einem Film über einen Mann namens Machete, aber nie passierte etwas Produktives - bis er mit Danny Trejo 2007 diesen Trailer als Goodie drehte, der seinen Charme bei Grindhouse versprühte. Offenbar ermunterte ihn spätestens der Zuspruch der Fans auf diese überschaubaren Actionminütchen, sich nun doch an einem richtigen Kinofilm zu versuchen und stellte damit gleichzeitig seinen Kumpel Trejo zufrieden. Und nun, im Jahr 2010, erreicht Machete endlich das Kino. Nach all unseren News im Vorfeld haben wir uns Machete angesehen und verraten euch in unserer Kritik, ob sich ein Kinobesuch lohnt.

Wie heißt es bereits im Trailer? - "They just fucked with the wrong Mexican!" (oder so schön brav auf dem Plakat: messed). Eine Aussage, die mit den passenden Szenen untermauert und von Einzeilern wie "Machete simst nicht!" noch getoppt wird. Machete, ein alternder und wortkarger Kämpfer, erlebt zu Beginn den Films die Hölle auf Erden, als seine Frau ermordet wird. Er kann sich aus einem Hinterhalt retten und wird einige Jahre später im Grenzbereich USA/Mexiko vom Geschäftsmann Booth (Jeff Fahey) engagiert, um einen Politiker umzulegen. Bei diesem handelt es sich um den rechter als rechten US-Senator McLaughlin (Robert de Niro), der gegen illegale Einwanderer hetzt und sich an Privatjagden auf Mexikaner beteiligt. Doch Machete gerät in eine Falle, denn das Attentat soll scheitern und aus dem Senator einen Märtyrer machen, um dem politischen Aus zu entkommen. Keine Frage, spielen auch geschäftliche Interessen im Grenzbereich eine große Rolle...

Trailer zu Machete

Machete kommt insgesamt nicht so plump daher, als dass er bloß als überzeichneter Actionfilm durchgeht. Er übt Kritik an den lokalen Zuständen an der US-amerikanischen/mexikanischen Grenze, wo arme Ausländer aus dem Süden als Billiglohnkräfte gewünscht sind und die Wirtschaft am Leben erhalten - aber als gleichgestellte US-Bürger abgelehnt werden. Der Mexikaner steht damit stellvertretend für viele Menschen der Zweiten Welt als eierlegende Vollmilchsau: macht jede Drecksarbeit ohne Murren und wirklich zurückgeben muss man ihm nichts. Schon gar nicht den Status eines vollwertigen Staatsbürgers, wenn er für wenige Dollar auch so mitmacht. Dabei zeigt Don Johnsons Figur Von, ein selbstherrlicher Grenzpolizist, die Schizophrenie der Situation so passend auf, indem er das Land seiner Väter - wohlgemerkt auch Einwanderer früherer Zeiten und keine Indianer - gegen neue Einwanderer verteidigt.

Doch Machete stellt sich bei aller kritischen Natur nicht hin und gilt als neues politisches Manifest. Der Film ist in erster Linie ein Actionfilm, nur mit realistischem Background, der, man mag es kaum glauben, auch etwas zum Nachdenken anregt. Unweigerlich erinnert einen das Thema an die aktuelle Diskussion in Deutschland, wo populistische Tiraden dem Thema Integration eher schaden. Konstruktive Ansätze, mit denen alle Bevölkerungsschichten gefordert sind, ergeben sich daraus nicht - ebsenso wenig wie durch die politischen Aussagen des Senators (De Niro).

Ohne Frage spielt Danny Trejo den abgehalfterten und von Entbehrungen gezeichneten Einzelkämpfer sehr gut. Kein schöner Mann, aber das ist Ron Perlman auch nicht und dennoch sind es meist die Außenseiter, die etwas Besonderes haben. Doch ohne den namhaften Cast würde Machete nicht außerhalb der B-Movie-Grenze funktionieren, wurde doch nicht ohne Hintergedanken auf Namen wie Robert de Niro, Steven Seagal, Michelle Rodriguez, Jessica Alba oder Drogengirlie Lindsay Lohan gesetzt. Wer würde im wahren Leben auch erwarten, dass ein narbengesichtiger alternder Mann tatsächlich einen Film trägt und eine Frau wie Alba abschleppt?! Verkehrte Welt, doch in Machete macht das Spaß und versprüht diese Prise Love am Ende des Tunnels neben all den Hack- und Schlitzszenen. Manche Momente sind dabei grotesk übertrieben, aber davon war auszugehen und Rodriguez zelebriert mit Co-Regisseur Ethan Maniquis diese Parts. Die Besetzung überzeugt dabei fast durch die Bank, Robert de Niro ist sich nicht zu schade, albern hüpfend eine witzige Szene zu bestreiten, Jeff Fahey spielt den gelackten Geschäftsmann mit inzestiösen Gedanken überzeugend und Michelle Rodriguez wirkt als hübsche Revolutionista wie eine Perle im Wüstensand. Nicht zu vergessen Jessica Alba, die zwar nicht zu unseren Lieblingsdarstellerinnen zählt, auf High Heels als abgebrühte Agentin aber eine gute Figur macht. Im übertragenen Sinne, Jungs.

Leider zündet Lindsay Lohans Rolle nicht wirklich, die vor sich hin plätschert. Die Darstellerin hätte mit ihrer Vergangenheit und dem zeitgleich zur Promotour stattfindenden Gefängnissprint wirklich punkten können, doch so richtig erschließt sich uns nicht, warum sie als sexgeile Tussi auf Drogen eine Rolle in Machete spielt. Der nicht vorhandene kiffende Sohn, der auf Pornos steht und im Fernstudium an der Sorbonne studiert, ist ja auch nicht dabei und nichts fehlt. Eine Szene mit Trejo, Lohan (und Co-Star Alicia Rachel Marek) im See gereicht zwar zum Schmunzeln und damit Machete dem hinterhältigen Booth eins auswischen kann, aber das wars dann auch schon. Und bei der Szene mit Lohan, die zur Nonne mutiert, fehlte uns einfach die Erleuchtung.

Don Johnsons Von hatte im Gegenzug leider nicht die Leinwandzeit, die einem Fiesling wie ihm gebührt. Daneben gibt es einige Gesichter, die man schon aus früheren Rodriguez/Tarantino-Filmen kennt, wie Cheech Marin (Irgendwann in Mexico) oder Tom Savini (Sex Machine in From Dusk Till Dawn), die das Ganze abrunden. Regisseur Nimród Antal (Predators) hat auch eine kleine Rolle und zwar als Bodyguard von Booth - Rodriguez weiß, wie man ein Familienunternehmen führt.

Alles in allem erwarten den Kinozuschauer in Machete nach nicht mal fünf Minuten die ersten heftigen Actionszenen und Frauen werden nach dem Kinobesuch wissen, wo sie ein Handy in Ermangelung einer Clutch verstecken können. Doch Schönheit hilft vor Sterben nicht und so metzelt sich der Film durch die ortsansässigen Ethnien in 100 Minuten Leinwandzeit, in denen Danny Trejo nicht ein einziges Mal lacht. Wie gesagt, das Thema ist ja auch nicht zum Lachen, aber auch wieder nicht so ernst, dass sich Zuschauer wie der Redakteur neben uns bekreuzigen (!) müssen. Wir geben Machete, der unterhält und ein guter Actionfilm ist, 7 von 10 Punkten - der aber am richtigen Knaller trotz aller coolen Szenen knapp vorbeischrammt. Und wer weiß, vielleicht führt der Ausblick am Ende wirklich zu den Fortsetzungen Machete Kills und Machete Kills Again...

Machete Bewertung
Bewertung des Films
710

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2 Kommentare
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BetterCallSaul80 : : Moviejones-Fan
23.04.2013 12:54 Uhr
0
Dabei seit: 11.04.13 | Posts: 4 | Reviews: 1 | Hüte: 0
Ein Film an dem ich absolut nichts auszusetzen habe, volle Punktzahl! Ich habe die DVD und würde ihn immer und immer wieder schauen, natürlich in Gesellschaft anderer Nerds wink Aber eins noch:
Die deutsche Synchro ist das Grauen, seid gut zu Euch und guckt den Film nur im Originalton!
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Sully : : Elvis Balboa
13.04.2011 08:30 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
Nachdem ich Machete gestern endlich gesehen hab, würde ich obige Kritik so unterschreiben. Erwähnenswert fände ich noch, dass die "alter Film" Optik, nur in der Einleitung vorhanden ist, ansonsten sieht alles ganz normal aus. Die Farben an sich, sind gut dem heißen Klima angepasst.
Was die freizügigen Sequenzen angeht, finde ich dass Machete etwas handzahm daher kommt. Der Film ist ab 18 und letztlich für ein Hardcore Publikum bestimmt, da hätte man dieses Element schon etwas mehr ausreizen können!
 
Und dann noch der für mich kultigste Spruch im ganzen Film (gesagt von Machete himself): "Machete schickt keine SMS" ich hätte mich wegschmeissen können! ;o)))

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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