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Maze Runner - Die Auserwählten in der Brandwüste

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Maze Runner 2 - Die Auserwählten in der Brandwüste Kritik

Maze Runner 2 - Die Auserwählten in der Brandwüste Kritik
0 Kommentare - 23.10.2015 von MarieTrin
In dieser Userkritik verrät euch MarieTrin, wie gut "Maze Runner - Die Auserwählten in der Brandwüste" ist.
Maze Runner 2 - Die Auserwählten in der Brandwüste

Bewertung: 3 / 5

Maze Runner - Die Auserwählten im Labyrinth hatte mich letztes Jahr unglaublich begeistert (siehe Kritik). Es gab einige Veränderungen bei der Umsetzung des dystopischen Jugendbuches, doch die Änderungen waren akzeptabel und haben zu einem spannenden Film beigetragen. Maze Runner 2 - Die Auserwählten in der Brandwüste, der zweite Teil der Maze Runner-Reihe von Autor James Dashner, ist eine der Buchverfilmungen geworden, deren Titel „Buchverfilmung“ wirklich kritisch zu sehen ist. Das englische „based on“, also „basiert auf“, trifft viel mehr ins Schwarze. In mir schlagen daher gewissermaßen zwei Herzen: das Bücherherz und das Filmherz, welche beide ihren Einfluss auf diese Kritik haben.

Maze Runner 2 verliert nicht viel Zeit und steigt direkt nach dem Geschehen des ersten Teils ein. Wer auf Rückblenden oder Erklärungen hofft, was bisher geschah, wird arg enttäuscht. Ein spannender Einstieg für Zuschauer des ersten Films und etwas anstrengend für die anderen. Doch trotzdem versteht der aufmerksame Zuschauer schnell, worum es geht: Eine Gruppe Jungs und ein Mädchen wurden aus den Fängen der Organisation WCKD gerettet. Thomas (Dylan O’Brian), Minho (Ki Hong Lee), Newt (Thomas Brodie-Sangster), Theresa (Kaya Scodelario) und die anderen konnten dem Labyrinth von WCKED entfliehen und genießen nun wieder die Vorteile der Zivilisation. Thomas scheint aber nicht so begeistert zu sein wie die anderen, denn ein Gespräch mit dem Anführer der Rebellengruppe (Aidan Gillen), welche die Jungen und Theresa gerettet haben, weckt u.a. sein Misstrauen.

Trailer zu Maze Runner 2 - Die Auserwählten in der Brandwüste

Außerdem erfahren Thomas und seine Freunde, dass WCKD für Experimente mit einem unbekannten Ziel noch andere Gruppen in Labyrinthe gesteckt hat. Diese Gruppen sind ebenfalls gerettet worden und befinden sich auch im Stützpunkt. Aris (Jacob Lofland), ein Junge dieser anderen Gruppen teilt Thomas Misstrauen und liefert ihm auch einen Beweis, dass im Stützpunkt nicht alles so zu sein scheint, wie man ihnen weismachen will.

Nach anfänglicher Verwirrung, fiebert der Zuschauer mit Thomas und seinen Freunden mit. Ein hektischer Ausbruch, dystopische Landschaften der Extraklasse und ein tödliches Virus, das Zombies kreiert: die Zutaten für einen unheimlichen Actionfilm. Resident Evil lässt grüßen, nur in der jugendfreien Version. In der Tat spielen Regisseur Wes Ball und Drehbuchautor T.S. Nowlin häufig mit den Nerven der Zuschauer, da zuckt nicht nur der Sitznachbar zusammen. Wenn es dann noch durch zertrümmerte Hochhäuser in Schieflage geht, frohlockt das Actionherz.

Die Kulisse wirkt überzeugend und das niedrige Budget merkt man der atemberaubenden Trümmerlandschaft nicht an. Dystopie vom Feinsten! Das bei den Zombies CGI im Spiel war, fällt aber leider auf, vor allem, wenn deren Bewegungen zu glatt sind und die Grimassen manch‘ einem Computerspiel unterlegen sind. Andererseits hat bestimmt nicht nur das Budget einer besseren Darstellung im Wege gestanden, sondern auch der Wunsch nach einer geringen Altersfreigabe: weniger realistische Zombies gleich weniger Gefahr für die Jugend.

Ein kleiner Teil der Verfolgungsjagden sind bereits im Buch angelegt, doch Wes Ball hebt die Verfilmung auf ein ganz anderes Level. Wo Autor James Dashner mit den Lesern spielt und immer weiter verwirrt, wurde dieses Verwirrspiel im Film einem schnelleren Tempo geopfert. Stützpunktleiter Janson (Aidan Gillen) wird dabei als klassischer Bösewicht aufgebaut und besitzt im Gegensatz zu seiner Chefin Ava Paige (Patricia Clarkson) so gut wie keine Facetten. Aber auch die Intentionen letzterer sind schnell zusammen zufassen, sodass ein großer Teil der offenen Fragen im Buch im Film beantwortet wird. Dem Film hat das eigentlich nicht geschadet, da zu viel Verwirrung auch dazu führen kann, dass Leser oder Zuschauer nicht mehr mitgenommen werden. Schreckmomente lassen den Zuschauer dagegen vielleicht eher an den Kinosessel gefesselt als die Frage nach dem Warum des Ganzen.

Allerdings und da liegt wirklich die Krux bei Maze Runner 2: nur wenige Szenen kamen wirklich auch in der Form im Buch vor und die meisten Szenen, die übernommen worden sind, wurden häufig verändert. Als Buchleser ist man letztendlich fast genauso unwissend wie andere Zuschauer! Selten habe ich bei einer Buchverfilmung im Kino gesessen und habe mich amüsiert gefragt: „Und? Wie geht es jetzt weiter? Was haben sie als nächstes geändert?“. Die Bezeichnung Romanverfilmung wirkt geradezu lächerlich. Wo es im ersten Film noch verständlich war, dass technische Aspekte des Labyrinths vereinfacht wurden und die telepathischen Kräfte von Thomas, Theresa und Aris (ja, im Buch können die drei untereinander telepathisch kommunizieren) weggelassen wurden, um den Film bodenständiger zu gestalten, ist in der Fortsetzung das Gegenteil der Fall: viele Änderungen sind einfach unverständlich! Bei genauer Betrachtung könnte man meinen, dass man den Zuschauern nicht zutraut, die komplexe Handlung des Buches zu verstehen (da werden Erinnerungen an Percy Jackson wach!).

Da können auch die guten Leistungen der Schauspieler, allen voran Dylan O’Brian als Thomas, nicht viel ändern. Ein gut platziertes Augenrollen an der einen Stelle und wirkliche Trauer an der anderen, Dylan O’Brian liefert eine gute Leistung ab. Anders dagegen Kaya Scodelario als Theresa. Im ersten Teil noch überzeugend als taffe junge Frau in einer Gruppe Jungs, wird sie im Verlauf des Films immer mehr zum weinerlichen Anhängsel. Dazu ist sie nicht unbedingt überzeugend in ihren Tränen und wirkt an anderen Stellen fast leblos.

Die Neuankömmlinge im Cast Giancarlo Esposito (als Jorge) und Rosa Salazar (als Brenda) werten dagegen den Cast ohne Zweifel auf. Beide bringen frischen Wind in die Truppe und gerade Giancarlo Esposito ist der Star mindestens zweier Szenen (Stichwort: „Ich spiele nur noch mein Lieblingslied“ mit dem Lied Walking after Midnight von Patsy Cline).

Fazit

Mazer Runner 2 – Die Auserwählten in der Brandwüste ist das beste Beispiel für eine Geschichte, die wirklich nur in groben Zügen auf einem Buch basiert. Auch, wenn Elemente beibehalten worden sind, ändert es nichts daran, dass Teil 2 der Maze Runner – Reihe ein schlechtes Beispiel für Romanverfilmungen ist. Auf jeden Fall enttäuschend nach dem guten ersten Teil.

Wenn man sich jedoch von dem Buchkontext lösen kann oder einfach nur eine spannende Jagd und Reise durch eine zerstörte Welt, inklusive Trauer und Verrat, erleben möchte, wird nicht enttäuscht sein. Eine Empfehlung für Genre-Fans und erwachsener Jugendfilme. Als Buchverfilmung 2 von 10 Sternen, als Film immerhin 6 von 10 Sternen für den spannenden Kinonachmittag.

Maze Runner 2 - Die Auserwählten in der Brandwüste Bewertung
Bewertung des Films
610

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