Bewertung: 1 / 5
Shawn Levy ist als Regisseur zurück - und im Gepäck hat er die (notwendige??) Fortsetzung von „Nachts im Museum“. Ein Film, der damals schon ungeheuer viel eingenommen hatte. Ein Film, der damals schon ähnlich virtuos und wahllos inszeniert daher kam.Naja, ein Film, der (soviel sei bereits jetzt verraten) auch in Zukunft nicht fortgesetzt werden muss.
Fangen wir bei meiner Kritik mit dem an, was mir gefallen hat, auch wenn diese Liste kürzer wird, als es je eine Liste war.
Okay, zugegebenermaßen hat sich Shawn Levy mit Alan Silvestri (Filmmusik) wirklich einen kreativen Kopf ins Boot geholt, bzw. ihn nach dem ersten Teil gleich drin gelassen. Ihm gelangt es als einzigem, die Story zu tragen und zu unterstützen.
Überdies hinaus gelingt es einzig und allein Hank Azaria als selbstverliebter Kamunrah, für den einzigen Lacher im ganzen Film zu sorgen. Glückwunsch zu dieser schauspielerischen Leistung.
Hm, lasst mich kurz nachdenken, ja, ich denke, dass war dann auch schon alles.
Jetzt kommt also das, was mir nicht gefallen hat:
Der Beruf des Regisseurs erfordert ein gewisses Gefühl für die Authentizität des Streifens, welche Shawn Levy scheinbar nicht in die Wiege gelegt wurde, da er gemeinsam mit den produzierenden Köpfen von Chris Columbus und Michael Barnathan (Drehbuch) erneut die scheinbar grenzenlose Welt von Absurdistan eröffnet.
Leider führt Levys wenig logischer Plot, der zudem einige Ungereimtheiten aufweist, zu einer Maximalisierung der ohnehin scheinbar grenzenlosen Filmeffekte, die das klobig daherkommende „Meisterstück“ auch nicht großartig hochpuschen können.
Ganz im Gegenteil: Der heiß ersehnte zweite Teil setzt sogar noch einen drauf, indem Stars wie Napoleon, Ivan der Schreckliche und Al Capone mal so eben aus den Gräbern kriechen. Des Weiteren kommen Darth Vader, Oscar aus der Sesamstrasse und Abraham Lincoln als taumelnde Steinfigur zu Gastauftritten, welche das ohnehin schon holprige Charakterspiel der (wirklich lebendigen und realen) Figuren zu vertuschen versucht.
Leider scheint Levy auch hier mit seinem Film zu scheitern, da ein Ben Stiller in der Hauptrolle als Larry Daley überhaupt nicht das umsetzen kann, was von ihm hätte verlangt werden können. Um das zu erklären musste ich den Filmtitel grob umschreiben und um die Titelunterschrift „Gemeinsam schaffen wir das schon“ ergänzen. So wirkt Stiller als Protagonist in einer Story mit einer hyperbel-artigen Spannungskurve, die mit in ihrem Spannungsniveau tatsächlich knapp über die Grasnarbe kommt, eher überfordert und erschlagen, ob der vielen zahlreichen und wirklich unglaublichen Bilder, die sich ihm bieten.
Auch wird er erneut von den Kapuziner-Äffchen verprügelt, die manchmal recht gut in Szene gesetzt wurden (da stellt sich mir eine Frage: Wie viel der 100 Mio. US-Dollar Produktions-Budget fließen eigentlich in die Tiertrainer? Ach ja, welche Tiertrainer… Auch hier scheint die Animation zu helfen), was die ohnehin schon stupide Außenwirkung von Stiller in „Nachts im Museum 2“ nur noch verstärken kann.
Ich könnte mich jetzt noch stundenlang über diesen Film auslassen, aber ich muss mich jetzt auch mal wieder bremsen. Was will man schon erwarten, von einer Fortsetzung?
Deswegen gibt’s jetzt noch ein kurzes Fazit von mir zum Streifen „Nachts im Museum 2“ und das lautet: NEIN… Nein zu diesen, sich selbst übertrumpfenden Bildern, die den Zuschauer erschlagen. Nein zu sinnlosen Trash-Inhalten und NEIN NEIN an Familien mit Kindern, die etwas Bodenhaftung für ihre Kinder wünschen.
Sollten Sie nicht wünschen, dass Ihr Sohn oder Ihre Tochter verlangt, mit einem Düsenjet durch das Kinderzimmer zu fliegen oder in Bilder zu kriechen (Filmszenen), dann rate ich Ihnen strikt vom Kino-Besuch ab.
Kaufen Sie sich und Ihren Sprösslingen stattdessen etwas Schönes.
Ein Vorschlag von mir: Spielen Sie doch „Nachts im Museum“ (oh, Entschuldigung, in diesem Fall natürlich „Zu jedem Zeitpunkt in deutschen Kinderzimmern“) und kaufen Sie Ihrem Nachwuchs Spielzeugsoldaten, bei denen die Kleinen schnell mal nebenbei die Vitalfunktionen der kleinen Soldaten nachprüfen kann.
Sollte dies tatsächlich eine Alternative für Sie darstellen, ist sowieso schon alles verloren und Sie können den Film auch getrost gucken.
Für alle anderen: Spart euch das Geld und beweist den Machern, dass man es wirklich nicht auf einen (noch absurderen??) dritten Teil ankommen lassen möchte.
Nachts im Museum 2 Bewertung