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Percy Jackson - Im Bann des Zyklopen

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Wenn man aus Fehlern nicht lernt...

Percy Jackson - Im Bann des Zyklopen Kritik

Percy Jackson - Im Bann des Zyklopen Kritik
2 Kommentare - 09.08.2014 von MarieTrin
In dieser Userkritik verrät euch MarieTrin, wie gut "Percy Jackson - Im Bann des Zyklopen" ist.
Percy Jackson - Im Bann des Zyklopen

Bewertung: 2.5 / 5

Die Fortsetzung von der Verfilmung von Rick Riordans Percy Jackson - Diebe im Olymp kam angesichts der moderaten Einspielergebnisse des ersten Teils und der durchwachsenen Kritiken überraschend. Doch so konnte man auf eine Fortsetzung der angefangenen Geschichte hoffen. Zu Beginn führt Percy (Logan Lerman) seine Welt ein, in der es immer noch Götter gibt, die auch hin und wieder Kinder mit den Sterblichen haben. Diese Kinder werden regelmäßig von mythologischen Monstern und Ungeheuern verfolgt. Schutz gegen diese Wesen finden diese Kinder im Halfbloodcamp. Doch dieses Camp erreichen nicht alle Halbblute, wie die Kinder genannt werden. So starb vor einigen Jahren Thalia (Paloma Kwiatkowski), die Tochter des Zeus, um ihre Freunde, Annabeth (Alexandra Daddario), Luke (Jake Abel) und Grover (Brandon T. Jackson) zu retten. Ihr Vater Zeus hatte Mitleid und verwandelte sie in eine Fichte, die seitdem einen magischen Schild aufrechterhält und das Camp damit schützt. Seither wurde bis auf Percy, der Sohn des Meeresgottes Poseidon, kein Kind der großen Drei, Hades, Zeus und Poseidon geboren. Percy selbst kämpft aber mit Selbstzweifeln. Er ist nicht mehr im Mittelpunkt seit den Ereignissen um den gestohlenen Herrscherblitz und Aufträge, bei welchem sich die Halbblute als Helden beweisen können, hat er auch keine mehr bekommen. Dazu wünscht er sich etwas mehr Zuneigung von seinem mächtigen Vater, der sich ihm aber nicht offen zu zeigen gibt. Diese Selbstzweifel werden stärker hervorgehoben als im Buch und ziehen sich zusammen mit der fehlenden Beachtung von Poseidon, wie ein roter Faden durch den Film. Wobei allerdings bemerkt werden muss, dass diese Zweifel etwas besser zu einem jüngerem Charakter gepasst hätten. Durch den vergangenen Zeitraum von drei Jahren zwischen den Filmen, sind die Schauspieler nicht ein bisschen, sondern wesentlich älter als die Protagonisten in Rick Riordans Buchreihe. Doch es ist nicht nur mit den Selbstzweifeln und Minderwertigkeitskomplexen angesichts der erfolgreichen Tochter des Ares, Clarisse (Leven Rambin), getan. Auch die unerwartete Ankunft eines Halbbruders wirft Percy aus der Bahn. Dessen Auftauchen ist auch für Buchleser etwas überraschend. Konnte man Thalias Geschichte zu Beginn des Films noch verstehen, wird man etwas unruhig, wenn die ganze Episode in Manhattan, der Vorfall mit den menschenfressenden Laistrygonen und Tysons ursprüngliche Einführung unterschlagen wird. Wer sich jetzt jedoch denkt, dass das nicht so schlimm sei, solange, wenn weiter nicht geändert wurde, wird noch eine hübsche Überraschung erleben. An den Handlungsablauf im Buch lehnt man sich leider wie im ersten Film höchstens nur an. Damit wiederholt sich nur ein Fehler der Verfilmung des ersten Filmes. Aber Percy Jackson- Meer der Monster muss man anrechnen, dass grundsätzlich keine wesentlichen Handlungsabschnitte unterschlagen worden sind, wie zum Beispiel im ersten Film, die Geschehnisse um Ares oder Kronos. Filmisch gesehen trumpft die Einführung von Percys Halbbruder Tyson (Douglas Smith) nämlich auf. Neben der Kameraeinstellung aus der Sichtweise von Tyson zu Beginn, wird der Charakter Nicht-Buchlesern sehr gut vorgestellt. Gleichzeitig wird an dieser Stelle aber auch eine Schwäche deutlich, unter welcher schon der erste Film litt und die sich im zweiten nahtlos fortsetzt: Charaktere werden stilisiert und vereinfacht. Tysons Herkunft und Vergangenheit wirkt klischeehaft. Außerdem scheint sich die Abneigung der anderen Campbewohner und Percys Scham über einen solchen Halbbruder mehr auf Tysons Äußeres zu beziehen, als auf die anderen ihm nachgesagten Eigenschaften. Doch nicht Tysons unerwartete Ankunft im Camp, sondern ein anderes Ereignis bringt die Steine ins Rollen. Ein Monster, einer von Hephaistos metallenen Stieren, durchbricht den Schild des Camps. An diesem Stier zeigt sich sogleich auch das geringere Budget des Films. Die Animation hebt sich nur allzu deutlich von der Umgebung ab. Wahrhaft kein Wunder der Tricktechnik, was uns da geboten wird. Auch die weiteren mythologischen Monster und Wesen im Film liegen weit unter den heutigen Möglichkeiten. So auch die Darstellung von Chiron, dem Zentauren und Lehrer von Percy, nun mehr verkörpert von Anthony Stewart Head. Im Gegensatz zu Pierce Brosnan wird durch Head noch mehr die gebildete Seite von Chiron hervorgehoben. Buchleser mag an dieser Stelle vielleicht interessieren, dass die Geschehnisse rund um Chiron, einschließlich seiner Entlassung, weggelassen worden sind. Damit taucht auch der Charakter Tantalus nicht in der Verfilmung auf. Dessen humorvolle Jagd nach Essen und Getränken wird aber teilweise durch Dionysos (Stanley Tucci) fruchtlose Versuche, Zeus Bestrafung zu umgehen und endlich wieder Wein trinken zu können, ersetzt. Stanley Tucci liefert dabei trotz seiner kurzen Szenen eine sehr amüsante Vorstellung. Das Trio wird von denselben Schauspielern verkörpert wie im vorherigen Film. Logan Lerman und Alexandra Daddario wirken aber häufiger etwas blass in ihren Rollen. Lerman fehlt der Witz und der Sarkasmus, der ihm im Buch zu eigen ist und Daddario als die Tochter Athene kommt nur sehr selten dazu, ihre angeborene Intelligenz und Gerissenheit zu beweisen, was auch daran liegt, dass die Ereignisse im Meer der Monster stark gekürzt wurden. Einzig Brandon T. Jackson als Satyr Grover kann in seiner Rolle vollkommen überzeugen. Anders sieht es bei dem Bösewicht Luke, gespielt von Jake Abel, aus. Er wirkt einfach nicht charismatisch genug und Abels gleichgültig wirkende Miene hilft nicht dabei, diesen Eindruck zu verdrängen. Wie auch die anderen Charaktere wurde er eindimensional gestalte, ohne Ecken und Kanten. 20th Century Fox scheint die wohl hauptsächlich jüngeren Zuschauer einfach nicht zu überfordern wollen oder gar überhaupt irgendwelche Anforderung stellen zu wollen. Das gilt auch für den Hauptbösewicht des Films, den Titanen Kronos, der anfangs kurz eingeführt wird. Die Erklärung ist aber bei weitem nicht so fundiert wie im Buch und lässt sich kurz und knapp zusammenfassen mit: grundböser gestürzter Titan will wieder an die Macht, um die Welt ins Chaos zu stürzen. Im Grunde genommen ist es auch die Basis des Buches, doch wo es im Buch geschickter verpackt wird, wird der Geschichte im Film jedwede Komplexität genommen. Gleichzeitig krankt der Film auch wieder am Größenwahn und der Idee, dass es für ein Finale einen großen Kampf mit vielen Effekten geben muss wobei bemerkt werden muss, dass die Effekte zu wünschen übrig lassen. Dazu kommt, dass die letztendliche Rettung im großen Finale ziemlich plump und einfallslos ist und außerdem mit einem Haufen Logiklöchern und Unstimmigkeiten einhergeht. Das Buch wurde wieder einmal nur als rudimentäre Quelle genutzt und mögliche Folgen für Fortsetzungen, auch wenn sie unwahrscheinlich sind, schlicht und ergreifend ignoriert. Dazu kommen teilweise zu oft angewandte dramatische Kniffe wie der unerwartete Tod des einen oder anderen Charakters. Diese Tode sind aber nie von langer Dauer und gerade beim angesprochenen Finale, weiß der er erfahrene Zuschauer schon im Voraus, dass es doch wieder ein Happyend geben wird. Der Versuch Spannung zu erzeugen, verpufft daraufhin ins Nichts. Es ist daher hauptsächlich ein Film für ein jüngeres Publikum, obwohl schon viel mehr Ideen und Anspielungen aus dem Buch aufgegriffen worden sind, die auch älteren Zuschauern gefallen können. Doch die Buchnähe in Bezug auf Einzelheiten und ein paar kleinere gute Ansätze, die Atmosphäre des Buches einzufangen, täuschen nicht darüber hinweg, dass man letztendlich nicht aus den Fehlern des ersten Filmes gelernt hat. Wie auch sein Vorgänger ist auch Percy Jackson- Im Bann des Zyklopen ein netter Film für den Popcornabend. Jedoch sind die schlechteren Effekte unübersehbar und der Ärger über die vermeidbaren aufgezeigten Fehler einfach zu groß. Daher gibt es von mir 2,5 Hüte für eine gut gemeinte, aber letztendlich enttäuschende Fortsetzung von Percy Jackson.

Percy Jackson - Im Bann des Zyklopen Bewertung
Bewertung des Films
510

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2 Kommentare
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MarieTrin : : Mrs. Justice
10.08.2014 19:16 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
Ach, und der Name Sherman passte doch so gut (auch, wenn ich mir den Schauspieler nicht wirklich auf diesem Panzer vorstellen kann) ^^ Ich habe wirklich keine Idee, wie ich da auf diese Verwechslung gekommen bin und es trotz mehrmaligen Durchlesens nicht bemerkt habe :-D
Aber danke für die Rückmeldung und das Lob :-)

Que la loi soit avec toi!

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MarvelMan : : HERO for hire
10.08.2014 12:49 Uhr
0
Dabei seit: 07.04.13 | Posts: 1.300 | Reviews: 21 | Hüte: 12
Gute Kritik, schön zu lesen und zu verstehen. Doch der Mann heißt Logan Lerman, nicht Sherman :-P

Lerman ist demnächst in einem Sherman- Panzer zu sehen:
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