Point Break Kritik

Bewertung: 2 / 5

Penner-, Footballpenner

Diese Worte bleiben wohl jedem, der Gefährliche Brandung gesehen hat, im Gedächtnis. Ein toller Streifen mit Keanu Reeves und Patrick Swayze.
Jetzt wagte man sich an ein Remake mit dem Namen Point Break.

Womit haben wir es hier genau zu tun? Was wurde versucht? Wie wirkt das alles auf den Zuschauer? Eins nach dem anderen...

Zunächst einmal haben wir hier eine Konstellation an Schauspielern, die wirklich sehr unbekannt ist. Was ja zunächst nichts Schlimmes sein muss... aber das hat alles seine Gründe, warum man die Herren nicht wirklich kennt... ihre Leistung bewegt sich, meiner Meinung nach, zwischen GZSZ und Berlin Tag und Nacht. Gefühle kommen nicht rüber, Zorn, Enttäuschung, man kauft es ihnen einfach nicht ab... das war eines der größten Probleme des Films... selbst das Ableben einiger Darsteller wird emotionslos hingenommen... und da man keinerlei Verbindung zu den Leuten aufbauen konnte, passiert das eben leider so nebenbei...

Was genau zeigt uns der Film?
Er könnte auch auf NetGeo HD laufen, weil er überwiegend Landschaftsbilder zeigt... aber das war es dann auch, die Extremsportszenen erreichen einen einfach nicht, da schaut man sich lieber solche Vidoes bei Youtube an, hat man mehr davon...
Die Story ist so blass, wie alle einzelnen Charaktere, man fühlt nicht mit, alle wirken leblos... die Beziehungen zwischen Mann und Frau wurden auch gezeigt, aber auch mehr schlecht als recht... hätte man drauf verzichten können...

Scheinbar hat auch jemand gelesen, dass alle Extremsportler verdammt schlechte Tattoos haben, so wurden Hände mit Buchstaben bemalt, Arme mit Vögel... und Utah von Kleinkindern mit Fingerfarben... empfand ich ebenfalls als störend...

Und bei einigen Szenen merkt man einfach, wie sehr hier ein Greenscreen zum Einsatz kam, man sieht es einfach, Surferszenen wirken schwach, ohne Seele...
Ein weiterer Punkt, der mir persönlich als extrem störend auffiel ist das Productplacement... krampfhaft wird dem Zuschauer hier ein Firmenname nach dem anderen unter die Nase gehalten... wie oft musste Utah üben, bis er den Kopf so hielt, dass man "MyBoshi" auf seiner Wollmütze lesen konnte? Wie krampfhaft muss es sein, ein Stapel Skibekleidung so hinzulegen, dass man auf allen Teilen "TheNorthFace" lesen kann? Ein ganzer Tisch voller Heinekenflaschen, alle Flaschen schön mit dem Logo zur Kamera gedreht... Wieviele Großaufnahmen von Logos auf Snowboards, Schuhen, Surfbrettern und und und brauchen wir denn hier noch?

Weiterhin hege ich ja sehr stark die Vermutung, dass hier jemand seine Wettschulden zahlen musste, beim Schreiben der Dialoge... "Ich wette mit dir, dass ich es schaffe, durchschnittlich in jedem dritten Satz das Wort "Linie" unterzubringen.." -"Das schaffst du niemals!"..

Doch, leider hat man es geschafft... Linie, das Wort hat den Machern scheinbar sehr gut gefallen... siehst du die Linie hier? Nein, die Linie seh ich nicht, ich seh aber die Linie dort.. ach komm, und ich seh langsam die Linie, die mich aus diesem Kinosaal bringt...

Wo wir gerade bei krampfhaft sind... was versucht der Film denn nun zu sein? Eine Neuinterpretation? Ein Remake? Ein Hybrid aus Allem?... Warum müssen die beiden Johnny Utah und Bhodi heißen? Hätten es Chris und Matt nicht auch getan? Dann wäre das Alles irgendwie ein bisschen anders gewesen... mit den Namen von Keanu und Swayze wird versucht, Verbindungen herzustellen zu dem Klassiker von 1991... was ebenfalls mehr als kläglich scheitert... hier wurden Szenen 1 zu 1 kopiert... die Präsidentenmasken kehren zurück, ebenfalls die Schüsse in die Luft... aber es war einfach nur lächerlich, weil es keinen Charme hat, ganz im Gegenteil, es war leider einfach nur traurig und zum Lachen...

Kommen wir zum Thema Filmfehler... normalerweise drücke ich hier ein oder zwei Augen zu, kein Problem, Fehler machen wir alle... aber ganz ehrlich wenn ein Auto auf die Kamera zufährt und vorne ein deutsches Kennzeichen hat und wenn es von der Kamera wegfährt, hinten ein französisches, dann stimmt da irgendwas nicht... aber das spiegelt die Lieblosigkeit wider, mit der dieser Film produziert wurde... das kann selbst ein Cameo von Steve Aoki nicht wett machen... der ebenfalls verdammt schlecht war... hätte man besser lösen können...

Fazit:
Alles in allem eine eher schwache Leistung... und traurig, dass Point Break drauf steht... hier werden schöne Landschaftsbilder gezeigt.. die aber jeder Dokusender und Videos bei Youtube besser zeigen. Die Schauspieler wirken leblos, die Story ist arg dünn... Die Technik ist nicht gut umgesetzt... Lieber nochmal Gefährliche Brandung schauen, der geht immer und immer wieder... Lediglich wegen der tollen Bilder vergebe ich hier 2 Hüte...

Point Break Bewertung