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Possession - Das Dunkle in dir

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Der Exorzist wird noch nicht in Rente geschickt.

Possession - Das Dunkle in dir Kritik

Possession - Das Dunkle in dir Kritik
1 Kommentar - 01.06.2013 von Leia
In dieser Userkritik verrät euch Leia, wie gut "Possession - Das Dunkle in dir" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

Grusel- und Geistergeschichten haben ihren ganz eigenen Reiz. Es gibt wohl kaum einen Menschen, der sich nicht schon mal in einem kleinen Kreis bei schummrigem Kerzenlicht versammelt hat, um sich schaurige Geschichten zu erzählen. Seien es urbane Legenden, Erfahrungen mit Gläserrücken, Begegnungen mit Geistern oder alte Erzählungen religiöser Rituale. All das sorgt für durchgehende Gänsehaut und das dringende Bedürfnis, sich einmal mehr umzusehen, ob einem nicht doch ein gemeiner Dämon im Nacken sitzt. Sich dieser einnehmenden und dichten Atmosphäre zu bedienen, schaffen nur die wenigsten Horrorfilme. Dabei ist die Essenz des Gruselns zum Greifen nah, es benötigt manchmal nur ein düsteres Geheimnis, einen alten Glauben, ein Grundstein, tief verwurzelt in unserer Vergangenheit, um das Interesse an der Geschichte zu wecken und diese dann mit Schrecken zu füllen. Filme rund um Exorzismus und Geisteraustreibung, allen voran der Kultklassiker [i]„Der Exorzist“[/i] sind voll von religiösem Kult, nutzen den Aberglauben der Menschen, der tief in ihnen verankert ist und schaffen es, die abscheulichsten Ängste hervorzulocken. Mit einer gut dosierten Portion Ekel und Splatter ist das blanke Grauen perfekt. Natürlich versucht die Filmwelt, sich der Ideen alter Klassiker, die bis heute die Listen der besten Horrorfilme aller Zeiten anführen, zu bedienen. Emily Rose, Gail Bowers, Emma Evans, Nell, Isabella Torelli, ... das sind nur einige wenige Namen der überwiegend weiblichen Protagonisten, die das Erbe von Linda Blair antraten, doch schaffte es kaum ein Film, dem Vater aller Exorzisten auch nur ansatzweise das Wasser zu reichen. [b]Produzent Sam Raimi[/b], der sich mit dem Kultsplatter [i]„Tanz der Teufel“ (The Evil Dead)[/i] einen Namen in der Filmwelt machte, präsentiert mit [i]„The Possession“[/i] einen weiteren Anwärter für einen würdigen Exorzisten-Nachfolger. Getreu dem seit geraumer Zeit gern genutzten Motto [i]„Was nach einer wahren Begebenheit ist, wird die Leute automatisch schocken“[/i], wird auch hier im Vorspann darauf hingewiesen, dass der Spuk realen Vorbildern entnommen ist. Leider ist dieser inhaltliche Zusatz meist eher ein Indiz für einen „Mehr Schein, als Sein“-Schocker, aber das muss ja nicht zwangsläufig auch für [i]„The Possession“[/i] gelten... oder etwa doch? Vor nicht allzu langer Zeit sorgte die Geschichte um eine so genannte Dibbuk-Box in Amerika für Aufsehen. Wer sich für solcherlei Geschichten interessiert und dem Slogan dieses Films „Nach einer wahren Begebenheit“ tatsächlich nachgehen möchte, dem kann dieser ausführliche Artikel nahe gelegt werden. Doch sei im Vornherein erwähnt, dass diese Ereignisse mit dem Inhalt von [i]„The Possession“[/i], außer dem Spukgegenstand und dem religiösen Ursprung, nicht mehr viel gemein hat. Statt sich des Potentials zu bedienen, greift Regisseur [b]Ole Bornedal[/b] ([i]„Bedingungslos“[/i], [i]„Freeze – Alptraum Nachtwache“[/i]) auf die üblichen Storymuster zurück. Eine zerrüttete Familie gelangt in den Besitz einer antiken Holzbox, woraufhin sich Tochter Em charakterlich stark wandelt und der Vater versucht, den Ursprung ihrer Besessenheit zu ergründen. Die Kluft zwischen den sich in Scheidung befindenden Eltern wird infolge dessen natürlich immer größer und der arrogante neue Freund der Mutter macht die Krisenlage auch nicht einfacher. Somit haben wir eine herrlich klischeegefüllte Ausgangssituation und der Spuk kann beginnen. Leider sorgt auch der weitere Verlauf der Geschichte für keinerlei inhaltliche Überraschungen. Stoisch und dogmatisch wird dem Schema F gefolgt, eine Abweichung ist ausgeschlossen. Somit kann sich auch keine wirkliche Spannung aufbauen, die den Zuschauer an die Handlung fesselt, wie den Dämon an das Kind. Im Grunde wäre dieses Manko nicht weiter tragisch, denn Horrorfilme haben ja auf mehreren Ebenen die Chance, mitzureißen. Wie bereits oben erwähnt, lebt dieses Genre oft von alten Legenden, die es gilt, auszugraben, um gegen den paranormalen Parasiten ankämpfen zu können. [i]„The Possession“[/i] betritt dahingehend sogar ein Territorium, das dem begeisterten Genrefan in der Form noch nicht untergekommen ist und neue Wege könnten somit eingeschlagen werden. Natürlich finden sich in den unterschiedlichsten Religionen Parallelen und wiederkehrende Elemente, doch kann es schon ausreichen, sich einmal abseits des christlichen Glaubens umzusehen, um einen Exorzistenfilm in neue Bahnen zu lenken. Die so genannte Dibbuk-Box entstammt dem jüdischen Glauben und beherbergt einen Geist, der an diesen Gegenstand gebunden ist. Schafft es ein Dibbuk, sich in einen Menschen festzusetzen, dann wird man ihn ohne einen entsprechenden Exorzismus nicht wieder los. Dabei unterscheidet sich der jüdische Exorzismus vom christlichen, doch diesen interessanten Aspekt erfährt man bedauerlicherweise nur jenseits von [i]„The Possession“[/i] durch Eigenrecherche, denn der Film verliert für Hintergrundinformationen, die dem Ganzen womöglich gar eine Substanz verliehen hätten, keine Zeit. Die Tatsache, dass dieses Mal ein jüdischer Priester die heilige Schrift herunterbetet, soll Abwechslung genug sein, sonst könnte das den schön säuberlich gestapelten Klischeeberg zum Einsturz bringen und dafür fehlt es offensichtlich an Mut und Inspiration. Aber es gibt ja immer noch ein As im Ärmel, das Regisseur Ole Bornedal ausspielen kann, um das Ruder herumzureißen: Atmosphäre heißt das Zauberwort und die ist wahrlich nicht zu unterschätzen. Den Großteil der schaurigen Stimmung verdankt man der jungen Hauptdarstellerin [b]Natasha Calis[/b]. Aus ihren Augen funkelt das abgrundtief Böse, Hass und Abscheu wechseln von einem Augenblick zum Nächsten in erschütternde Angst und Panik. Sie spielt die Besessene hervorragend und weiß auch ohne Verrenkungen und diverse Körperausscheidungen zu überzeugen und zu gruseln. Dennoch hätte es dem Spuk gut getan, wenn sich die Filmcrew für eine Steigerung, vor allem zum Showdown hin, entschieden hätte. Alles in allem bleibt [i]„The Possession“[/i] viel zu harmlos und brav, um den Grusel so richtig auf die Spitze zu treiben. [b]Fazit:[/b] Zum siebten Mal präsentiert das jährlich stattfindende Fantasy Filmfest einen Film von Regisseur Ole Bornedal und dennoch reicht seine Routine fürs Horrorgenre nicht aus, um mit [i]„The Possession“[/i] vollends zu überzeugen. Zwar werden genug Gänsehautmomente produziert, doch sind die erschaffenen Bilder viel zu uninspiriert und wenig innovativ, als dass sie die Spannung und Angst über die Länge des Films und darüber hinaus halten könnten. Als weiterer Anwärter für die Exorzisten-Nachfolge des knapp 40 Jahre alten Klassikers bleibt auch [i]„The Possession“[/i] auf der Strecke und gelangt als durchschnittliche Gruselkost wohl schnell wieder in Vergessenheit.

Possession - Das Dunkle in dir Bewertung
Bewertung des Films
510

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1 Kommentar
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
08.06.2013 11:07 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616
Wow, da bist du aber reichlich großzügig. Für mich war der Film uninspirierte, verworrene Grütze der einzig einen Punkt für die Darsteller und einen für die Idee mit nem jüdischen Dämon verdient hätte. Aber die Kritik ist gewohnt gut geschrieben, wobei ich nach deiner offensichtlichen Empfidung, dass der Film nicht viel tolles bietet auch mit ner niedrigeren Wertung gerechnet hätte. Wie gesagt, die 5/10 find ich etwas großzügig, für mich wäre der Film eher was richtung 2/10 oder gaaanz großzügig 3/10.

[spoil]Ach du hast nichts zu den Effekten geschrieben, für mich war das mieserabel animierte CGI-Ding am Ende des Films noch ein ziemliches Totschlag-Kriterium, denn das war nur lächerlich und hatte nichts gruseliges mehr.[/spoil]
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