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Prisoners

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Prisoners Kritik

Prisoners Kritik
0 Kommentare - 19.11.2013 von DirtyMary
In dieser Userkritik verrät euch DirtyMary, wie gut "Prisoners" ist.

Bewertung: 4.5 / 5

[i]Denis Villeneuve[/i] ist möglicherweise der kommende Regiestar am amerikanischen Kinohimmel. Nach einer Oscarnominierung für den besten ausländischen Film, durfte der Kanadier mit [b]Prisoners[/b] nun die Maidenschaft in Hollywood ablegen. Die Erwartungshaltung nach diesem grandiosen Thrillerdrama dürfte bei zukünftigen Projekten immens sein, denn das bis in kleinere Nebenrollen famos besetzte Werk braucht sich neben den bisherigen Ikonen dieses Genres nicht zu verstecken. [b]Sieben[/b], [b]Schweigen der Lämmer[/b] und nun [b]Prisoners[/b] dürfen ruhigen Gewissens in einem Atemzug genannt werden. Aber im Gegensatz zu den beiden anderen Genannten, setzt der Regisseur mitnichten einen Großteil seiner filmischen Energie in die Umsetzung eines visuell spektakulären Thrillers mit Starpower. Bei [i]Villeneuve[/i] beugt sich die Form dem Inhalt. [u]Inhalt[/u] Keller Dover ([i]Hugh[/i] [i]Jackman[/i]) führt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern kein luxuriöses Dasein. Dover hat eine konservative Grundeinstellung zum Leben, dies sowie einen soliden christlichen Glauben versucht er auch seinem fast erwachsenen Sohn mitzugeben. Seine Familie geht ihm über alles, er möchte immer für sie da sein und sie beschützen. Aber als seine kleine Tochter bei einem Thanksgiving zusammen mit der etwa gleichaltrigen Tochter eines befreundeten Ehepaares nicht nach Hause zurückkommt, da bricht seine Welt in sich zusammen. Genau so hilflos wie sein Sohn und seine Frau muss er mitansehen wie die Tage vergehen, und es weder ihm noch der Polizei gelingt die Kinder zu finden. Es läuft die Zeit davon. Die Polizei um den leitenden Ermittler Detective Loki ([i]Jake[/i] [i]Gyllenhaal[/i]) erhofft sich von dem Verdächtigen Alex Jones ([i]Paul[/i] [i]Dano[/i]) für die Familien der Opfer endlich Gewissheit zu erlangen. Aber Alex Jones erweist sich als geistig Zurückgebliebener, der bei seiner Tante ([i]Melissa[/i] [i]Leo[/i]) wohnt. Jones wird daher von Loki freigelassen, aber der verzweifelte Vater glaubt Hinweise zu haben, daß Jones entweder der Täter ist, oder irgendetwas entscheidendes über den Verbleib der Kinder weiss. Dover beschliesst die Wahrheit zu erfahren, und schreckt dabei vor nichts zurück. Währenddessen verfolgt Detective Loki andere Spuren, seine Recherchen führen in die Vergangenheit und immer wieder wird er bei seinen Ermittlungen mit religiöser Symbolik konfrontiert. Er glaubt auf der richtigen Spur zu sein, und kann einen neuen Hauptverdächtigen präsentieren. [u]Kritik[/u] Das Drama ist in kalten, dunklen Farben gehalten. Es regnet praktisch ständig in dieser amerikanischen Kleinstadt, in der das Unglück seinen unaufhaltsamen Lauf nimmt. Wenn Detective Loki einen Snack in einem gottverlassenen Diner einnimmt, und sich ein scheinbar harmloser Dialog mit der Kellnerin ergibt, dann ist diese an sich völlig unbedeutende Szene genau wie die verwendete Optik ein Hinweis auf des Verbrechens Lösung. Ohne daß dies Loki oder dem Zuschauer in irgendeiner Form bewusst sein könnte. Neben der formal-inhaltlichen Konsistenz verwebt Regisseur [i]Villeneuve[/i] die verschiedenen Spannungsebenen auf gekonnte Weise. Die Brutalität der Folterszenen ergibt sich sowohl aus den Leiden des Opfers als auch aus den Leiden des Täters. Die Grenzen zwischen Opfer und Täter verschwimmen, das Zerbrechen sozialer Strukturen und der menschlichen Integrität geschieht unaufhaltsam und alternativlos, was zu einer sehr erdrückenden Atmosphäre führt. Die Recherchen von Detective Loki haben einen fast schon mystischen Touch, ständig hat man als Zuschauer den Eindruck und die grosse Hoffnung, daß der noch junge Ermittler die verschiedenen Puzzlestücke so zusammensetzen kann, daß sich endlich ein vollständiges Bild ergibt. Dazu kommt, daß sich Loki und der verzweifelte Vater unweigerlich auch in die Quere kommen, und als Zuschauer ist man hin- und hergerissen, ob man will, daß Loki die volle Wahrheit über Dovers Machenschaften erfährt oder nicht. Das Drehbuch incl. Auflösung ist hochkomplex, aber bis auf ein paar kleinere Ungereimtheiten bzw. Vorhersehbarkeiten hochgradig effektiv und durchdacht. Die 2,5h Laufzeit sind keinesfalls zu lang, das Werk hält seine teilweise unerträgliche Spannung bis zum Schluss, beim langgezogenen Showdown werden u.a. Motive aus [b]Spurlos[/b] und [b]Schweigen der[/b] [b]Lämmer[/b] verwendet. Wobei nicht einfach nur plump zitiert wird, sondern die Motive werden passgenau in die Story eingeflochten. [u]Fazit[/u] [i]Villeneuve[/i] hat bei seinem Hollywood-Debut praktisch alles richtig gemacht. Optische Umsetzung und Locations harmonieren in beinahe perfekter Manier mit den verschiedenen Handlungsebenen, die Darsteller wirken fast alle wie geschaffen für ihre Rollen. [i]Paul Dano[/i] wurde nach seinen Leistungen aus [b]Little Miss Sunshine[/b] und [b]There will be Blood[/b] quasi für seine Rolle geboren. So lange Hollywood den Mut hat jungen Regisseuren mit solchen Filmen ein Forum zu geben, kann man der Filmfabrik die Blockbustersünden dieses Jahres oder sogar Filme mit [i]Arnold Schwarzenegger[/i] verzeihen. Denn trotz Staraufgebot in sehr vielen Rollen fehlt jeglicher Starfaktor oder gar Glamour. Die Schauspieler dienen der mitunter schwer verdaulichen Story, es gibt keine Aufweichung oder Rücksichtnahme auf ein Publikum, das vor allem gewohnte Schemata zu goutieren weiss. Wer sich auf das Werk einlässt, der wird es aber sicher nicht bereuen. Nicht zuletzt, weil die Auflösung des Rätsels mit einer der bösartigsten Pointen aller Zeiten serviert wird.

Prisoners Bewertung
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