Ralph reicht's Kritik

Bewertung: 4.5 / 5

Wie muss sich Donkey Kong gefühlt haben? Einst auf die Rolle des Bösewichts festgeschrieben, durfte er nur die Prinzessin entführen und Fässer einen Abhang runterrollen, nur damit ein blöder Klempner namens Mario ihn besiegt und die Lorbeeren kassiert. Inzwischen hat sich der nicht allzu helle Primat von diesem Image gelöst und gilt selbst inzwischen als Held, doch dies ist nicht jedem Schurken vergönnt - auch nicht Ralph. Den lieben langen Tag muss er ein Hochhaus kaputtmachen, nur damit Fix-It Felix Jr. mit seinem magischen Hammer kommt und alles repariert. Fix-It Felix Jr. bekommt für seine Glanzleistung eine Medaille und Ralph wird vom Dach geworfen. Felix der Held, Ralph der Schurke. Alle Spielfiguren haben Spaß und wohnen im Hochhaus, Ralph einsam auf der Ziegelmüllkippe.

...Seit 30 Jahren geht dies nun schon so, denn Ralph und Felix sind die Hauptfiguren in einem Spielautomaten. Doch Ralph hat genug davon, immer der Böse zu sein, denn so ist er nicht! Auch seine Selbsthilfegruppe der Spieleschurken kann ihm nicht weiterhelfen. Ralph will ein Stück vom Kuchen abhaben, den Felix ständig bekommt. Ist denn Ralph nicht genauso wichtig für das Spiel?! Als alle Figuren den 30. Jahrestag feiern und nur Ralph außen vor bleibt, platzt ihm der Kragen. Er beschließt, den anderen zu zeigen, dass sich auch ein vermeintlicher Bösewicht eine Medaille verdienen kann. Heimlich stiehlt sich Ralph davon und unterwandert das moderne Actionspiel "Heros Duty". Dort erobert sich Ralph die so sehr gewünschte Heldenmedaille, landet dann aber unachtsamerweise in der zuckersüßen Rennspielwelt von "Sugar Rush"...

Währenddessen sorgt Ralphs Abwesenheit in seinem Videospiel für echte Probleme. Ohne Schurken wirkt das Spiel fehlerhaft, der Automat muss repariert werden. Sollte dies nicht gelingen, wird er nach 30 Jahren ausgestöpselt. Fix-It Felix Jr. muss seinen Partner also finden und schließt sich der toughen Sergeant Calhoun aus "Heros Duty" an, aber die Zeit drängt. Ralph hat dagegen mit ganz anderen Sorgen zu kämpfen, denn in "Sugar Rush" lernt er die kleine freche Vanellope von Schweetz kennen, die sich nichts sehnlicher wünscht, als an einem Autorennen teilzunehmen. Sie schnappt sich Ralphs Medaille, die sie als Ticket für das kommende "Sugar Rush"-Rennen einlöst, der Weg in ein besseres Leben. Das passt Ralph natürlich gar nicht, doch er merkt, ihn und Vanellope verbindet mehr, als es den Anschein hat. Denn die kleine Rennfahrerin hat ähnliche Probleme: Als Fehler im Programm, als Glitch, wird sie ausgegrenzt und darf eigentlich nicht am Rennen teilnehmen. Doch das muss sie, sonst sieht Ralph seine Medaille nie wieder und die ist wiederum sein Ticket in eine bessere Welt...

Eine lange Einleitung, dabei ist dies gerade mal der Auftakt des Abenteuers in Ralph reichts. An dieser Stelle bräuchtet ihr schon gar nicht mehr weiterlesen, denn wir sprechen bereits jetzt unsere uneingeschränkte Empfehlung für diese Perle des Animationsfilms aus. So etwas Liebevolles haben wir nämlich lange nicht mehr gesehen.