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RoboCop

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Viel besser als erwartet

Robocop Kritik

Robocop Kritik
6 Kommentare - 15.02.2014 von TiiN
In dieser Userkritik verrät euch TiiN, wie gut "RoboCop" ist.
Robocop

Bewertung: 3.5 / 5

[b]Robocop[/b] aus dem Jahr 1987 von [b]Paul Verhoeven[/b] zählt als Kultfilm und begeisterte zahlreiche Menschen. Nachdem zuletzt Filme wie [b]Judge Dredd[/b] und [b]Total Recall[/b] neu aufgelegt wurden, bekam der Cop aus Detroit ebenfalls ein Remake verpasst. [u][b]Inhalt[/b][/u] Alex Murphy ist ein junger Familienvater und Polizist in Detroit, eine Stadt welche von jeder Menge krimineller Machenschaften heimgesucht wird. Das Unternehmen OmniCorp entwickelt verschiedene Kampfroboter die beispielsweise im nahen Osten im Einsatz ist. Ziel des Unternehmens ist es, solche Maschinen auch in Großstädten wie Detroit einzusetzen. Der US-Senat stellt sich jedoch gegen diese Pläne mit der Begründung, dass eine Maschine nicht das Gedenken und die Einschätzung eines Menschen erfüllen kann. Die Lösung liegt denkbar nahe, ein Mensch soll durch Maschinenelemente zum Robocop werden und dem Verbrechen in Detroit entgegen wirken. Mit diesen Plänen wird das Schicksal von Officer Alex Murphy verknüpft, welcher durch einen Anschlag lebensgefährlich verletzt wird. [u][b]Kritik[/b][/u] Nach vielen eher missglückten Remakes in der letzten Zeit hatte [b]Robocop[/b] im Vorfeld schon einen extrem schwierigen Stand. Ferner ist das Original von [b]Verhoeven[/b] ein wahrer Klassiker und wird von vielen Filmeliebhabern entsprechend geschätzt. So auch von mir, ich bin ein großer Fan des Streifens von 1987. Trotzdem kann ich behaupten, dass mich diese Neuverfilmung angenehm überrascht hat. Der Film ist keine 1:1 Kopie des Originals sondern probiert seine eigenen Schwerpunkte zu setzen. Diese Schwerpunkte liegen vor allem auf dem Familienleben von Alex Murphy, welches durch seine schweren Verletzungen und die Teilnahme am Robocop-Projekt. Nicht nur Alex wird mit den Gedanken an seine Familie konfrontiert sondern seine Familie mit seiner neuen Erscheinung. Ein weiterer interessanter Punkt ist, dass man im Original nie deutlich gesehen hat, was von Robocop noch menschlich ist und wo überall die Maschinen am Werk sind. In diesem Remake bekommen wir ein ganz genaues Bild davon, wo bei Alex Murphy noch Organe arbeiten. Diese Einstellungen waren auf dem ersten Blick ziemlich schockierend und ließen das befremdliche Gefühl des Filmklassikers aufkommen. An dieser Stelle sei etwas zum Gewaltgrad gesagt: Der Film hat eine FSK 12 Einstufung erhalten was im Vorfeld für viel Aufsehen gesorgt hat – hat das Original doch noch bis vor kurzem den Status „indiziert“ getragen. Mit der 12er Freigabe ist der Film relativ gut bei weggekommen, eine FSK 16 Freigabe hätte es besser getroffen. Vor allem die Szenen wo an Robocop gearbeitet wird schockieren sehr. Weiterhin werden etliche Menschen, teilweise ziemlich plötzlich, umgebracht. Starke Blutspritzer, abgetrennte Gliedmaßen oder der gleichen findet man in diesem Film jedoch nicht. In Anbetracht der schonungslosen Darstellung von Robocops Innenleben hätte eine etwas deutlichere Gewaltdarstellung sicher den Grundton des Films weiter hervorgehoben – ohne an die Hinrichtungsszene des Director‘s Cut von 1987 denken zu müssen. Diese ist wirklich nur etwas für Hartgesottene. Der Film von Regisseur [b]Jose Padilha[/b] setzt auf einen sehr prominenten Cast. Neben dem eher unbekannten Hauptdarsteller [b]Joel Kinnaman[/b] agieren [b]Gary Oldman, Michael Keaton[/b] und [b]Samuel L. Jackson[/b] in klar definierten und sehr unterschiedliche Rollen. Alle drei sind für ihre jeweiligen Charaktere äußerst gut gecastet und tragen den Film über seine knapp zwei Stunden Laufzeit. [b]Kinnaman[/b] ist durch seine Rüstung die meiste Zeit schauspielerisch weniger gefordert. Weitere Figuren im Film sind ebenfalls alle gut besetzt und die jeweiligen Schauspieler können mit ihrer Darbietung überzeugen. Einige Aspekte sind jedoch trotzdem recht negativ aufgefallen. Der Film beginnt mit der sehr bekannten Musik vom Original, diese verschwindet leider nach wenigen Sekunden wieder und taucht nur noch äußerst selten auf. Der eigentliche Soundtrack des Films von [b]Pedro Bromfman[/b] kann beinahe gar nicht überzeugen und man nimmt ihn nur selten wahr. Die gelegentlich integrierten Lieder sind dafür ganz abwechslungsreich. Jedoch zeigt der alte Soundtrack von [b]Basil Poledouris[/b] hin und wieder, was mit guter Musik möglich wäre. Weiterhin missfiel die wackelige Kameraführung bei Actionszenen. Die Sequenzen waren sowieso ausbaufähig inszeniert und das ständige Wackeln machte es ein wenig schwere, die Action auch wirklich im Fokus zu behalten. Bei schwacher Inszenierung muss auch erwähnt werden, dass Robocops legendärer Spruch [i]„Tot oder lebend, du kommst mit mir.“[/i] wesentlich besser in den Film hätte eingebaut werden müssen. Allgemein ist die Handlung sehr kurz bzw. dünn geraten. Dass hat den Vorteil, dass man sich nie gelangweilt fühlt. Jedoch wurde auch etwas Potential verschwendet. Der Partner von Murphy, Officer Lewis (im Remake ein Mann) beispielsweise ist ein vielversprechender Charakter der in der Summe zu kurz kommt. Das gleiche gilt für die eigentlichen Kriminellen im Film die genauso schnell verschwinden, wie sie erschienen sind. [u][b]Fazit[/b][/u] Trotz all der Kritik im Vorfeld ist [b]Robocop[/b] von 2014 ein sehr unterhaltsamer Film geworden, dem es an einigen Stellen tatsächlich gelingt das Robocop-Feeling zu vermitteln. Es ist schön, dass der Film dabei einen anderen Schwerpunkt als das Original sucht. Ein toller Cast und eine knackige Erzählweise sind hier das Mittel zum Erfolg. Trotzdem hätte sich der Film für einige Aspekte etwas mehr Zeit lassen müssen. Wenn der innovative Geist schon keinen großen Einfluss hat, dann müssen die peripheren Themen funktionieren und das tun sie leider teilweise nicht. In der Summe kann das Original daher nicht erreicht werden. Alles in allem trotzdem ein sehr solider und unterhaltsamer Film der mit 3,5 von 5 (7 von 10) möglichen Hüten bewertet wird.

Robocop Bewertung
Bewertung des Films
710

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6 Kommentare
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TiiN : : Goldkerlchen 2019
18.02.2015 20:36 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.026 | Reviews: 173 | Hüte: 607
Danke für das Feedback, freut mich, dass Kritiken hier doch noch gelesen werden. Dank der Einbindung ins Forum vermutlich.

Motiviert mich glatt ein bisschen, auch in Zukunft wieder welche zu schreiben. Die Lust darauf ist mir die letzten Monate etwas vergangen.


MJ-Pat
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sid : : Fischschubser
15.02.2015 21:12 Uhr
0
Dabei seit: 01.10.12 | Posts: 2.115 | Reviews: 17 | Hüte: 59
Sehr gute Kritik! (die ich leider nicht bewerten kann oder ich bin zu doof, die Einstellung zu finden ^^). Kann mich nur anschließen, was zum Beispiel diese eine Szene betrifft, in der Murphy erst klar wird, was eigentlich mit ihm passiert ist. Keinesfalls was für 12-Jährige; bin bis heute etwas geschockt. Aber ich finde auch, in dieser wie in einigen anderen Szenen kommt das Feeling des Originals auf, das ich ungefär zeitgleich mit dem Remake erstmals gesehen habe (war also ohne Nostalgie-Faktor).
An die Actionszenen dagegen kann ich mich (außer am Anfang) nicht mehr groß erinnern, da wäre mehr möglich gewesen und ich schätze auch, dass das dem Film in keiner Hinsicht geschadet hätte.

Ob ich den Film beim zweiten Sehen anders beurteilten würde? Vielleicht, weil man ja schon ungefär weiß, was kommt. Aber ich frag mich eh häufig, ob man einen Film nach dem ersten Sehen oder nach mehrmaligem Sehen bewerten sollte. Viele Filme (zum Beispiel Thriller) funktionieren nur einmal so richtig, andere (viele Komödien oder Aktionfime) kann man häufiger sehen.
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TiiN : : Goldkerlchen 2019
14.02.2015 09:26 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.026 | Reviews: 173 | Hüte: 607
Bemerkung in eigener Sache:
Wie es manchmal so sein kann... Die 2. und 3. Sichtung haben mir deutlich schlechter gefallen. Immer noch ein Film den man sehen kann, aber über 5-6 von 10 würde ich nicht mehr hinausgehen.


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theduke : : Moviejones-Fan
23.02.2014 01:00 Uhr
0
Dabei seit: 12.11.13 | Posts: 5.431 | Reviews: 12 | Hüte: 288
@Tiin
Vielen Dank für diesen offenen Einblick zu dem Film.
Deine Kritik ist so gelungen, damit man seine eigene Meinung bilden kann.
Ich habe im Vorfeld die Altersfreigabe (Remake) schon mehrmals kritisiert, ebenso nie verstanden warum man gute Filmkunst (Orig.) auf den Index setzt.
Habe das Remake bisher noch nicht gesehen, kenne die Trailer und das im TV gezeigte Making Off und die frische Optik hat mir immer sehr gut darin gefallen.
Da Schnitz und du die fehlende Gewalt schon vermisst haben, passte auch da meine vorherige Einschätzung der Neuverfilmung um nur das breite Publikum zu gewinnen und dem Index aus dem Weg zu gehen.
Das Konzept der Ego Cam, oder wie Schnitzi es formulierte " Ego Shooter Perspective" kann oft klasse wirken ( siehe Battle-L.A.) sie kann aber falsch eingesetzt auch dem Betrachter total auf die Eier gehen, was hier anscheinend der Fall war.
Freue mich somit auf die DVD Sichtung.
Danke für den Einblick Tiin.
Wer denkt im Internet kann man Punkte erlangen um der Größte zu sein, der ist im realem Leben oft der Kleinste.
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TiiN : : Goldkerlchen 2019
20.02.2014 21:18 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.026 | Reviews: 173 | Hüte: 607
Es freut mich zu lesen, dass andere Leute den Film offenbar ähnlich sehen wie ich. smile

Die ersten Kritiken waren mir ein wenig zu übertrieben gut. Ein solider Streifen kam trotzdem bei rum.


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Schnitzi76 : : Moviejones-Fan
20.02.2014 17:19 Uhr
0
Dabei seit: 20.02.14 | Posts: 6 | Reviews: 0 | Hüte: 0
Schöne Kritik die sich in weiten Teilen mit meiner Meinung zum Remake deckt! Was ich noch als störend empfand war die durchaus komisch anmutende CGI wenn Robocop "rennt/sich schnell bewegt" und die Ego-Shooter-Perspektive Szene die eher dilettantisch anmutet!

Generell kann man den Film vereinfacht so darstellen: Die Charakterentwicklung ist gut gelungen und man lässt sich ausreichend Raum hierfür - die Actionszenen sind hingegen mehr gut gewollt denn gut gemacht... Da sich Story/Action ca 70:30 verhalten geht Deine Wertung also voll in Ordnung!
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