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Scarface

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Warum ein weiteres Remake sinnvoll ist

Scarface Kritik

Scarface Kritik
25 Kommentare - 18.10.2017 von luhp92
In dieser Userkritik verrät euch luhp92, wie gut "Scarface" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

Mit "Scarface" revolutionierte Brian De Palma das Gangsterfilmgenre, aus heutiger Sicht muss ich allerdings feststellen: Entweder habe ich mich aufgrund neuerer Gangsterfilme mittlerweile an diesem Stil sattgesehen oder diese Gangsterfilme fallen tatsächlich besser aus als "Scarface" selbst.

Brian De Palma erzählt in unfassbar langen 160 Minuten von einem kriminellen Kubaner in den USA, seinem Aufstieg vom Tellerwäscher zum Millionär und seinem anschießenden Fall. Warum muss der Film so aufgeblasen werden, wenn er sichauf seine Hauptfigur konzentriert und die Nebenfiguren nur als Actio-Reactio-Schemata in seinem Umfeld fungieren? Hier wird schließlich keine komplexe Familiengeschichte wie in "Der Pate" oder "Goodfellas" erzählt, was die Laufzeit rechtfertigen würde. 160 Minuten muss ich einem unsympathischen Arschloch beim Leben zusehen, von Al Pacino zwar meisterhaft gespielt, aber ich kann mir wahrlich etwas Spannenderes und Interessanteres vorstellen! Etwas fragwürdig wird es zudem, wenn Tony Montana zum Schluss einer Jesus-Figur gleich in seinen Tod stürzt und so von De Palma unweigerlich auf ein Podest gestellt wird.

Über die Jahre hinweg avancierte "Scarface" zum Kultfilm, die aufstrebende Hip-Hop-Szene der 80er- und 90er-Jahre machte sich Tony Montana zum Vorbild, Rockstar setzte dem Film mit ihrer GTA-Reihe schließlich ein Videospiel-Denkmal. Jeder von uns hat wahrscheinlich irgendwann einmal in einem GTA-Spiel sinnlos um sich geballert und Autos gestohlen, jedoch würde ich nur "GTA Online" als wirklich gelungenen Teil der Reihe bezeichnen. Hier steht im Gegensatz zu den anderen Spielen der Spaß mit Freunden und anderen menschlichen Mitspielern im Vordergrund.

Im Nachhinein kann man eigentlich nur froh sein, dass Harmony Korine und James Franco sich der Sache mit "Spring Breakers" annahmen und "Scarface", Tony Montana und der Popkultur satirisch den Spiegel vorhielten.

"I got Scarface. On repeat. Scarface on repeat! Constant, y´all!"

https://www.youtube.com/watch?v=kTt-2H5SntE

Dem Remake stehe ich aufgrunddessen sehr aufgeschlossen gegenüber, "Scarface" benötigt meiner Meinung nach dringend eine Frischzellenkur. David Ayer hätte das denke ich sehr gut hinbekommen. Wenn ich allerdings lesen muss, dass sich die Produzenten von Ayer getrennt haben, weil ihnen sein Skript zu düster ausgefallen ist, dann halten sich meine Hoffnungen auf ein überzeugendes Remake leider in Grenzen.

Scarface Bewertung
Bewertung des Films
510

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25 Kommentare
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MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
19.10.2017 14:14 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.941 | Reviews: 183 | Hüte: 614

@ Silencio:

Deshalb meinte ich ja, dass man bei beiden Filmen im Grunde die gleiche Kritik anbringen könnte, wenn man meint die Filme leiden darunter, dass ihre Protagonisten bösartige Menschen sind. Für mich sind es eben Portraits einer "abgefuckten" Gesellschaft in einer abgefuckten Stadt zu einer abgefuckten Zeit

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Silencio : : Moviejones-Fan
19.10.2017 13:00 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.416 | Reviews: 54 | Hüte: 289

@ZSSnake:

Gerade "American Psycho" ist eigentlich ein tolles Beispiel und eine gute Anleitung um "Scarface" zu "lesen". Beide sollen eine Kritik an der (zu Zeit von "Scarface" noch aufkommenden) Überflußkultur der 80er Jahre darstellen.

Natürlich ist Tony Montana ein Arschloch, da steht er ganz in der Tradition der alten Gangsterfilme, die sich auch eher als "morality tales" verstanden haben. Er sieht nur den schnellen Reichtum, die Macht, seine Mitmenschen sind ihm egal. Darum geht es doch. Das kann dem eigenen Geschmack nicht entsprechen, das ist aber als Kritik am Film ein bisschen an der Sache vorbei. Übrigens chargiert Pacino mMn nicht so schlimm, wie es hier gerne dargestellt wird. Man muss beachten, dass sein Charakter die meiste Zeit ziemlich zugekokst sein soll.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MobyDick : : Moviejones-Fan
19.10.2017 09:34 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

luhp:

Noah Hawley hat für mich mit Fargo und Legion schon bewiesen, dass er ganz klar enormen Spannungsaufbau sowie komplexe Geschichtenerzählung beherrscht. Auch wenn er nur bzw. hauptsächlich Produzent war, konnte man ganz klar eine durchgehende Linie erkennen. Außerdem kann er seinen Stil den erforderlichen Rahmenbedingungen perfekt anpassen, er kann sowohl experimentell als auch klassisch. Daher fände ich es sehr spannend, mal zu sehen, wie er sich an so einem Projekt versucht. Und er wäre nicht die offensichtliche Wahl, was die ganze Sache noch interessanter macht.

Scarface-Story und Topic:

Wie gesagt, aus einer isoliert heutigen Sicht völlig legitim, den Film nicht so toll zu finden, aber wenn man bedenkt, wer alles an dem Film mitgewirkt hat (untrer anderem auch Drehbuch: Oliver Stone, John Milius, beides zu der Zeit totale Topleute) und sich das Resultat auch zeitgeschichtlich anschaut, dann ist der Film einfach der Hammer.

Wem der Film gefällt, bzw. wem der Film nicht tief genug ist, der sollte auch mal Blood in, Blood Out anschauen, der ist schon ein richtiges Epos!

Dünyayi Kurtaran Adam
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
19.10.2017 04:46 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.941 | Reviews: 183 | Hüte: 614

Ich gebe zu ich hab den Film bisher nur einmal gesehen aber mich erinnerte er insbesondere an Raging Bull. Beides sind Geschichten von Männern die der Erfolg zunehmend paranoid machte. Beide haben in ihrer Inszenierung was roh-realistisches und in beiden ist es mehr ein "Familien-Geschichte gone wrong".

Ich empfand Tony Montana als charmanten Mistkerl. Er ist halt so (un-)sympathisch wie es ein Schwerbrecher halt sein kann. Da könnte man auch American Psycho ankreiden dass sein Protagonist n kranker Mörder ist. Es ist nunmal teil der Idee des Films auf der Seite des Bösen zu stehen und für mich funktionierte es. Ich habe am Ende gehofft er überlebt seinen "Last Stand". Gut ich hab vor meiner Sichtung GTA Vice City gespielt gehabt und entsprechend ohnehin eine positivere Einstellung zur Figur entwickelt gehabt, da ich quasi selbst ihren Weg nachvollzogen habe und ihn in ihren Schuhen durchs Spiel selbst ging. Und wer Vice City kennt, weiß dass es eine fließende Reminiszenz an Scarface darstellt. Vielleicht war dadurch für mich ein Grundstein oder Zugang bereits gelegt. Langweilig oder langwierig fand ich ihn zu keinem Punkt, der Film nimmt sich halt für alles Zeit und zeigt ja auch einen sehr langen Zeitraum relativ detailliert.

Andersrum bin ich auch hier ehrlich - als ich sah "Scarface von Luph" war mir quasi klar, dass du erneut nen Klassiker zerrupfen würdest. wink

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
19.10.2017 03:00 Uhr | Editiert am 19.10.2017 - 03:08 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@TamerozChelios
Eine für mich ebenfalls zutreffende Betrachtung des Films! De Palma kommentiert die Einwanderungsthematik ja auch direkt, indem er einen legal arbeitenden Kubaner Tony Montana als Schande für die Kubaner bezeichnen lässt.

Gut, Mafia trifft es als Bezeichnung tatsächlich nicht so recht. Tony Montanas Geschichte basiert ja auf der von Al Capone und der hatte ja auch eher eine Gang/Bande anstatt einer Mafiafamilie. Trotzdem wird diese Gang im Film nur rudimentär charakterisiert.

Ja, die harte Gewaltdarstellung und Nutzung von sprachlichen Vulgärausdrücken war damals ein Novum im Mafia-/Gangsterfilmgenre. Aufgrunddessen erhielt "Scarface" in seinen Anfangsjahren zahlreiche negative Kritiken, erst nach und nach lernten die Kritiker und das Publikum den Film zu schätzen.

@MobyDick
Du hast Recht, "Scarface" lebt neben Al Pacinos Perfomance vor Allem von seiner Inszenierung. Diese Qualität möchte ich dem Film auch gar nicht absprechen, dieser Stil hat das Genre nicht umsonst revolutioniert. Mafia-/Gangsterfilme im Stil von "Der Pate" findet man seitdem jedenfalls nicht mehr oder nur selten. Mir ist kein Beispiel bekannt.

Zu Noah Hawley: Glaubst du echt, er könnte so ein Projekt stemmen? Immerhin hat er bisher zum Großteil nur im Serienbereich gearbeitet und das auch nicht als Regisseur sondern "nur" als Drehbuchautor und Produzent.

@Sully und sid
Ich würde sagen, bei so einer exzentrischen, extrovertierten und cholerischen Figur wie Tony Montana kann etwas Overacting nicht schaden. In "Heat" fand ich Al Pacino ebenfalls genial.
"Scarface" habe ich leider auf Deutsch gesehen, weil ich den Film nur in dieser Fassung auf meiner Festplatte habe. Daher kann ich die Originalstimmen nicht beurteilen.

@Shalva
Nun, auch wenn ich primär auf meinen negativen Eindruck eingehe, würde ich hier nicht von "zerfetzen" reden. Das ginge theoretisch noch viel radikaler^^

Natürlich dürfen auch Filme wie "Scarface" über solche Laufzeiten verfügen, allerdings nutzt De Palma diese 160 Minuten meiner Meinung nach nicht wirklich gut aus. Welche Nebenfiguren bleiben denn in Erinnerung? Da wären Tony Montanas Boss Frank, seine Geliebte Elvira und seine Schwester Gina, mehr würde ich nicht nennen. Da ginge noch so viel mehr! Und Montana ist ein unsympathisches Arschloch, ich konnte jedenfalls keine sympathischen Charakterzüge an ihm feststellen. In anderen Mafia-/Gangsterfilmen haben die Charaktere zumindest ein paar Eigenschaften, mit denen man sich identifizieren kann, im "Paten" oder "Breaking Bad" zum Beispiel das Überleben der Familie.
Gleiches gilt auch für "Game of Thrones", jetzt mal von Joffrey und Ramsay abgesehen. Eigentlich ist das doch eine der ausschlaggebenden Stärken der Serie: die Tatsache, dass selbst die Schurken gute Charakterzüge aufweisen.


@Spring Breakers

"Spring Breakers soll ein satirischer Spiegel zur Scarface sein? Naja, Nö" (Shalva)

Naja, doch wink Zunächst sei aber gesagt, dass ich "Spring Breakers" als eine Mischung aus dem Kino von Nicolas Winding Refn, "Project X" und "Scarface" empfinde. Also eben nicht nur "Scarface". Nichtsdestotrotz kann man da schon Vergleiche anstellen. Wie es MobyDick schon schrieb, hat die 80er-Jahre-Musik aus der Feder von Giorgio Moroder einen großen Einfluss auf die Filmatmosphäre. Gleiches gilt für "Spring Breakers", hier kreieren Cliff Martinez und Skrillex einen ähnlichen Soundtrack, der sich allerdings eben an den späten 90ern und 2000ern orinetiert. Im Zentrum steht dabei die Musik von Britney Spears.

Der von James Franco gespielte Alien zählt zu der Generation von Gangstern, die mit "Scarface" aufgewachsen sind und Tony Montana als eines ihrer Idole betrachten. In gewisser Weise tritt Franco hier als der Tony Montana des 21. Jahrhunderts auf (@Tameroz). "Scarface" ist Teil der Popkultur und darauf gibt "Spring Breakers" eine satirische Antwort.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Shalva : : Moviejones-Fan
19.10.2017 01:31 Uhr
0
Dabei seit: 04.06.11 | Posts: 4.513 | Reviews: 2 | Hüte: 128

Eigentlich wollte ich nichts Antworten, aber ich mach’s trotzdem…)

Ich finde es immer wieder lustig wenn du alte Filme anschaust und sie auseinandernimmst… ;) Braveheart hast Du in deiner Kritik zerfetzt und jetzt auch Sacarface. Nun, es ist deine Meinung, habe nichts dagegen, jedoch sollte man doch versuchen seine subjektive Meinung so objektiv wie möglich zu schildern… ;)

Naja, jedenfalls bin ich mit deiner Argumentation gar nicht einverstanden. Warum dürfen nur „komplexe Familiengeschichten“ lange Laufzeiten besitzen? Ich finde De Palma, hat in den 160 Minuten nicht nur die Hauptfigur, sondern auch die Nebenfiguren sehr gut dargestellt. Und Al Pacinos Charakter als „unsympathischen Arschloch“ zu bezeichnen finde ich schon ziemlich übertrieben. Dann müssten ja für dich so ziemlich alle Hauptfiguren in den Gangsterfilmen „unsympathische Arschlöcher“ sein… ;) Außerdem hast Du ja sehr viel mehr als nur 160 Minuten den unsympathischen und dazu noch sadistischen Arschlöchern bei Game of Thrones zugesehen, aber das war wohl ok…)

Spring Breakers soll ein satirischer Spiegel zur Scarface sein? Naja, Nö ! ! ! Spring Breakers ist ein abgedrehter Studenten-Sex-Drogen-Alkohol-Partyfilm… irgendwie schon etwas ganz anders als Scarface, meinst Du nicht!?

MJ-Pat
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sid : : Fischschubser
18.10.2017 20:38 Uhr
0
Dabei seit: 01.10.12 | Posts: 2.102 | Reviews: 17 | Hüte: 59

Interessante Sichtweise! Übrigens hab ich dank Deiner Kritik schon den ganzen Tag die Der Pate-Melodie als Ohrwurm im Kopf wink.
Ich würde dieser Scarface-Verfilmung wahrscheinlich 3 1/2 oder 4 Sterne geben, weil ich doch finde, dass die einzelnen Szenen und der Film insgesamt einfach spannend inszeniert sind. Aber ich gebe Dir nicht ganz unrecht in Bezug auf die Hauptfigur. Nicht beim ersten Sehen, aber irgendwann später dachte ich mir zum Beispiel an der Stelle, wo die "Gruppe" in der Disco sitzt: eigentlich ist einer unsympathischer als der andere. Nur finde ich, dass man auch so relativ aufmerksam bleibt, was geschehen wird.
Zum Overacting: Was mich unheimlich genervt hat, ist vor allem die Art zu sprechen (vielleicht soll der Akzent besonders betont werden?). Wenn man sich dagegen andere Filme mit Al Pacino ansieht, zum Beispiel Insomnia, was für ein Unterschied!
Eine nochmalige Verfilmung brauche ich eigentlich nicht. Für mich gibt es genug Filme in der Art. Außer die Neuverfilmung wird wirklich toll.

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Sully : : Elvis Balboa
18.10.2017 17:58 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

Obwohl ich schon immer ein Fan von Mafiafilmen, Gangfilmen und auch von Al Pacino bin, wurde ich mit "Scarface" nie warm. Ich fand den Film schon damals irgendwie angestaubt erzählt. Zudem war Pacinos Overacting für mich zu großen Teilen nicht zu ertragen. Trotz seiner genialen Schauspielkunst, neigt er ab und an dazu, übers Ziel hinauszuschiessen. Auch bei "Heat" gibt es solche Sequenzen.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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MobyDick : : Moviejones-Fan
18.10.2017 17:57 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

luhp:

Interessante Kritik, die aus heutiger Sicht sicherlich richtig ist.

Aber was Scarface mehr als die Handlung auszeichnet, ist ganz klar der Inszenierungsstil, die Attitüde und die Stimmung allgemein. Das alles wird dann perfekt mit der 80er Mucke von Giorgio Moroder untermalt.

Wenn du damit nicht groß geworden bist, dann ist es aus heutiger Sicht betrachtet einfach vergebene Lebensmühe, sich damit anfreunden zu wollen.

Alle anderen werden Scarface auch heute noch abfeiern und ein Remake kategorisch ablehnen. Wenn ich nun sehe, wie treu dem Original De Palmas Version und dennoch eigenständig genug war, denke ich aber trotzdem dass ein Remake funktionieren kann. Man braucht nur den richtigen Mann hinter der Kamera. Meine persönliche Wahl würde ja auf jemanden wie Noah Hawley fallen.

Tameroz:

Ebenfalls interessante Intrerpretation. Nur eines als Ergänzung: Ich halte Live by Night für eine komplett in den Sand gesetzte Verfilmung, weil Affleck den Stoff nie unter Kontrolle bekommt, da ist so viel möglich gewesen, einer wie De Palma, Scorsese, Eastwood hätte daraus ein Meisterwerk formen können. Wirklich sehr sehr schade!

Dünyayi Kurtaran Adam
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TamerozChelios : : Moviejones-Fan
18.10.2017 15:37 Uhr
0
Dabei seit: 20.05.14 | Posts: 2.386 | Reviews: 5 | Hüte: 73

Scarface handelt davon, wie es ein "Abschaum von Ausländer", den niemand haben möchte, es geschafft hat, in einem fremden Land vom Tellerwäscher zum Millionär aufzusteigen.

Dabei wird gezeigt, dass nicht nur diese "Flüchtlinge" das Land verdrecken, sondern auch Menschen, die in diesem Land geboren und aufgewachsen sind - Bankdirektor, Polizeichef usw.

Und es geht darum, egal wie mächtig du bist, wenn du Dreck am stecken hast, dann wirst du fallen.

Für mich ist Scarface einer meiner 5 Lieblingsfilme. Damals, als er raus kam, war er natürlcih total angesagt, aber heute gibt es zahlreiche Mafiafilme, die aufgrund wahren Begebenheiten "besser" sind (oder anders formuliert: anspruchsvoller). Aufgrund wahren Begebenheiten deswegen, weil sie nicht abgehoben sind (Scarface am Ende, einer gegen alle). Live by Night und Black Mass wären z.B. "anspruchsvoller", aber dennoch ganz schrecklich langweilige Filme.

Der Pate und GoodFellas haben da das Augenmerk auf die Familie gerichtet, bei Al Pacinos Scarface geht es nicht um die Familie. Es ist auch eigentlich keine "Mafia", sondern eher eine "große Gang" - Mafia ist so familiär, während Montanas Gang eher eine Armee ist, Soldaten, die aufgekauft werden. So sehe ich das zumindest.

Heute gibt es zahlreiche Badass in Film und Fernsehen, damals war es glaube ich nicht so gern gesehen, wenn so ein Typ durch die Leinwand als Hauptdarsteller flimmerte (mir fällt spontan kein Film ein, den man mit Tony Montana vergelichen kann). Und gerade deswegen, weil es ein unsympathisches Arschloch ist, hat er es geschafft, erfolgreich zu werden.

Gute Vorbereitung ist 90% Sieg!

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