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Schindlers Liste

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„Wer nur ein Menschenleben rettet, rettet die ganze Welt.“

Schindlers Liste Kritik

Schindlers Liste Kritik
5 Kommentare - 06.05.2014 von Denim
In dieser Userkritik verrät euch Denim, wie gut "Schindlers Liste" ist.

Bewertung: 5 / 5

In der Tat - ein gewagtes Unterfangen – über diesen Film eine Kritik zu verfassen. Nicht zuletzt deshalb, da der Film abgesehen von kleineren Hollywood geschuldeten Abänderungen auf grausamen wahren Begebenheiten beruht. Aber dennoch werde ich mein Bestes geben… Der Film beginnt geschätzt im Jahre 1940 in Krakau, Polen, nach dem 1939 durchgeführten Polenfeldzug Deutschlands, jedoch noch kurz vor der im März 1941 durchgeführten Juden-Deportierung in Ghettos. Während Hitlers deutsche Wehrmacht die Deportation jüdischer Familien in die in Krakau errichteten Ghettos A und B durchführt, bezieht der deutsche, bisher erfolglose Industrielle Oskar Schindler (Liam Neeson – Die Bounty 1984, 96 Hours 2008) eine der soeben frei gewordenen Judenwohnungen. Schindler – ein berechnender Mann mit starker Ausstrahlung – schafft es auf Anhieb redegewandt, einige hochdekorierte Nazi-Funktionäre für sich zu gewinnen. Schindler ist lediglich aus einem Grund nach Krakau gekommen, er möchte Geld verdienen. Aus diesem Grund wendet er sich auch an den jüdischen Buchhalter Itzhak Stern (Ben Kingsley – Gandhi 1982, Der Medicus 2013). Gemeinsam mit Stern als seinen Geschäftsführer erwirbt er eine Emailwarenfabrik, um Kriegsgeschirr herstellen zu können. Während Schindler nur vom Profit getrieben wird, sieht Stern jedoch eine Chance Juden zu retten, in dem sie in Oskar Schindlers Fabrik arbeiten, weshalb er immer wieder versucht, Schindler dazu zu überreden, noch mehr Arbeiter aus den Ghettos in die Fabrik bringen zu lassen. Ebenfalls zu dieser Zeit erscheint auch der ehrgeizige SS-Offizier Armon Göth (Ralph Fiennes – Mit Schirm, Charme und Melone 1998, James Bond 007 – Skyfall 2012), welcher aus Wien entsandt wurde, um unweit von Krakau das Arbeitslager Plaszow zu errichten und in Krakau den Holocaust vorzubereiten und durchzuführen. Während Göth und Hitlers SS gefallen an der grausamen, sadistischen Arbeit finden und teilweise aus Spaß willkürlich morden, bangt Stern – wie auch alle anderen Juden – um sein Leben und Schindler wird klar, dass ein Menschenleben – egal welcher religiösen oder ethnischen Herkunft – mehr wert ist als Geld. Durch diese Offenbarung setzt Schindler alles auf einen perfekten Plan – eine Liste – und riskiert damit für die Juden mehr als nur Geld... Mit Schindlers Liste gelang Steven Spielberg ein emotional bewegendes Epos wie nur wenigen zuvor. Dies sollte aber nicht ohne Anerkennung bleiben, so erhielt der Film im Jahre 1994 insgesamt 7 Oscars (Bester Film, Beste Regie, Bestes Szenenbild, Bestes adaptiertes Drehbuch, Bester Schnitt, Beste Kamera, Beste Musik) und zahlreiche weitere Auszeichnungen. Auch Spielberg selbst wurde für diesen Film mehrfach ausgezeichnet, so erhielt er unter Anderem im Jahr 2008 das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und wurde 2004 vom ehemaligen italienischen Präsidenten Ciampi für „sein Zeugnis über die Grausamkeit der Geschichte“ zum Ehrenritter geschlagen. Eine besonders hervorstechende Eigenschaft dieses Filmes ist, dass er in schwarz-weiß gezeigt wird. Lediglich einige wenige Elemente werden dezent farblich untermalt (Kerzen zu beginn, ein öfters auftretendes kleines Mädchen, Epilog), sodass das Schwarz-weiß-Bild perfekt als Stilmittel eingesetzt, eine noch trostlosere und unheilvollere Atmosphäre zu vermitteln vermag. Darüber hinaus kommt man nicht darum herum, den Score von John Williams lobend zu betonen. Mit Piano, Violine, Viola und Streichorchester – sämtliche Instrumente nur sehr dezent eingesetzt – erschafft er eine melodisch-harmonische Variation die einem nicht nur unter die Haut geht sondern einem auch lange Zeit unvergessen bleibt. Nicht nur im Filmmusik-Sektor sondern auch im klassischen Bereich leistet Williams mit diesem Stück ganz großes Kino und zeigt damit, dass selbst in epenhaften Filmen Trommelwirbel, Paukenschläge und Brass- und Fanfarenklänge nicht unbedingt von Nöten sind. Die drei wohl wichtigsten Charaktere im Film (Neeson als Schindler, Kingsley als Stern und Fiennes als Göth) leisten alle samt sensationelle Schauspielarbeit. Hingewiesen darf in diesem Zusammenhang auf die sensationellen zwischenmenschlichen Beziehungen und Entwicklungen zwischen Schindler und Stern, Göth und Schindler und Göth und Stern werden. So bildet Göth zu Schindler oder vielmehr Fiennes zu Neeson das perfekte Pendant. Schließlich waren Neeson und Fiennes nicht umsonst als bester Haupt- und bester Nebendarsteller für Schindlers Liste für den Oscar nominiert. Aber auch außerhalb dieser wuchtigen Besetzung kann man das gesamte Schauspiel-Ensemble lobend erwähnen. Jeder spielt seinen Part souverän, keiner tanzt aus der Reihe und mancher Schauspieler bzw. manche Schauspielerin schafft es sogar, über sich selbst hinauszuwachsen und den Zuschauer tief im Herzen zu berühren. Mein Fazit: Spielberg wurde für dieses Meisterwerk nicht zu unrecht hochgepriesen und ausgezeichnet und steckt nach wie vor Werke des Genres (wie zB Der Pianist mit Adrien Brody aus dem Jahre 2002) souverän in die Tasche. Wer sich für diesen Streifen entscheidet, sollte ausgeruht und guter Laune sein und sich von Nichts und Niemandem stören lassen. Und auch hartgesottenen Männern sei gesagt, dass Männlichkeit nicht in Frage gestellt wird, wenn man bei diesem hochsensiblen Stoff hin und wieder mal zur Taschentuchbox greifen muss… Von mir bekommt Schindlers Liste satte 10 Punkte als bester Antikriegsfilm aller Zeiten.

Schindlers Liste Bewertung
Bewertung des Films
1010

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5 Kommentare
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TiiN : : Goldkerlchen 2019
10.05.2014 14:45 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.040 | Reviews: 173 | Hüte: 607
Diesen Film kann man gar nicht oft genug loben. Eine klasse Kritik von dir, auch bei der Bewertung bekommst du meine volle Zustimmung.

Es gibt extrem viele Filme . es gibt auch viele recht gute Filme ... aber wahre Meisterwerke finden selten den Weg ins Kino. Schindlers Liste ist ein solches Meisterwerk.


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DirtyMary : : Moviejones-Fan
09.05.2014 02:11 Uhr | Editiert am 09.05.2014 - 02:17 Uhr
0
Dabei seit: 07.08.13 | Posts: 175 | Reviews: 33 | Hüte: 6
Guten Morgen Denim!
Fühle mich sehr geschmeichelt, daß Sie meinen Filmtipp angenommen haben. Ja, Sie haben natürlich Recht, Ein Leben für ein LebenAdam Hundesohn ist trotz der prominenten Besetzung ein wenig sperrig und befremdlich, und liefert Kontrastierungen, die sich der vollständigen Decodierung entziehen.
Aber das »Grauen dieser Zeit« wird ganz sicher nicht verstümmelt. Die Romanvorlage stammt aus dem Jahre 1968 und wurde von einem Israeli geschrieben, der in einer rein fiktiven Geschichte darlegt, daß unfassbar grausame Vorgänge in einem KZ auf ein Opfer unfassliche, nie ganz begreifbare Auswirkungen haben.

Schindlers Liste hat trotz seiner Perfektion den Nachteil sehr didaktisch vorgegangen zu sein. Es wurde ein recht enges Korsett geschnürt, welches vielleicht die beklemmende Stimmung des Films umso effektiver transportiert, aber die künstlerische Freiheit doch ein gutes Stück unterdrückt was für eine Nicht-Doku immer ein gewisses Problem darstellt.
Spielbergs Werk war aber sicher so eine Art Brustlöser für die Filmindustrie, die sich bis dato nicht traute dieses Thema explizit anzugehen. Das Leben ist schön (habe dazu ebenfalls keinen Zugang gefunden) und selbst das auf realen Begebenheiten fussende Werk Der Pianist haben sich deutlich mehr künstlerische Freiheiten genommen, ohne dabei irgendeine Geschichtsfledderei betrieben zu haben. Ganz im Gegenteil.
Und Ein Leben für ein LebenAdam Hundesohn fügt sich als Extremfall überhaupt keinem Korsett unter, die künstlerische Freiheit wird praktisch auf die Spitze getrieben, in dem die Unmenschlichkeit von Konzentrationslagern und deren Auswirkungen psychologisiert werden.

Ich finde alle die genannten Filme haben ihre Daseinsberechtigung, ganz gleich ob abstrakt oder konkret, oder ob sie einem gefallen oder nicht. Der Kinofilm hat die Möglichkeit ausserhalb von Dokus und Geschichtsunterricht wider das Vergessen zu agieren, und sollte diese Möglichkeit auch nutzen.
Und je facettenreicher dies geschieht, umso besser.

Gruß,
DirtyMary
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Denim : : Moviejones-Fan
08.05.2014 07:59 Uhr | Editiert am 08.05.2014 - 08:25 Uhr
0
Dabei seit: 11.04.12 | Posts: 79 | Reviews: 6 | Hüte: 5
Guten Morgen DirtyMary!
Schon alleine dadurch, dass die Erstausstrahlung von Ford gesponsert wurde und dabei von Ford auch vorgegeben wurde, dass der Film durch keine Werbung unterbrochen werden darf, kam es damals zu größerem medialem Echo.
Wird der Film heute im Fernsehen gezeigt, merkt man davon gar nichts mehr...

Zum Genre... Ich bin mir nicht ganz sicher, aus vielleicht fünf sechs bekannten Filmen, welche in der Kernaussage den Holocaust behandeln, gleich ein eigenes Genre zu entwerfen, finde ich verkehrt.
Unter Anti-Kriegsfilm verstehe ich nicht nur Filme mit Panzern und Raketen usw. sondern generell jeden Film, der in der Kernaussage gegen den Krieg ist. Und da passen die Holocaust-Dramen meines Erachtens gut hinein.

Den Film Das Leben ist schön kenne ich ebenfalls, aber trotz dem großen medialen und kritischen Lob, kann ich mich mit dem Streifen einfach nicht anfreunden. Eine Komödie aus einer solch tragischen geschichtlichen Zeit zu machen, erscheint mir einfach nicht passend. Hab ihn mir einmal angesehen und die DVD danach verärgert ins Regal geschoben wo es seither verstaubt.

Ich habe mir Ihren Tipp zu Herzen genommen und mir gleich gestern noch Ein Leben für ein Leben angesehen. Nun, ich muss auch hier leider feststellen, dass mir der Film zu abstrakt ist.
Holocaust - ja, Misshandlung im KZ - ja, Haltung vom KZ-Kommandanten als Hund - ja, Aufarbeitung des Erlebten in einer psychiatrischen Einrichtung - ja, Zauberer - nein, Wunder(heiler) und Hellseher - nein. Ich weiß nicht, aber die ganze Clowngeschichte und das letzte Drittel mit dem Hundejungen stoßen mir hier sauer auf. Ich finde es nicht richtig, das Grauen dieser Zeit zu verstümmeln und daraus ein The Green Mile machen zu wollen. Aber das dürfte vielleicht Geschmackssache sein.
Natürlich haben Sie aber auch recht, dass Goldblum (ebenso wie Willem Dafoe) gute Arbeit leisten und den Film sollte man viel eher als Kunstfilm verstehen, aber naja, ... mir gefällt er eher nicht. Trotzdem danke für den Tipp! Ich freue mich immer wenn ich auf neue Filme stoße, denn die Liste der "guten" Filme die ich noch nicht kenne, wird leider immer kürzer...

Ach ja, vor ichs vergesse: Meine Kritik zu Der Pianist ist mittlerweile auch online!
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DirtyMary : : Moviejones-Fan
07.05.2014 13:30 Uhr | Editiert am 07.05.2014 - 13:33 Uhr
0
Dabei seit: 07.08.13 | Posts: 175 | Reviews: 33 | Hüte: 6
Denim, eine Kritik zu Schindlers Liste geht einem vermutlich tatsächlich nicht leicht von der Hand, es ist schliesslich kein Film, der zuvorderst der spannenden und dramatischen Unterhaltung des Publikums dient. Ein “hat mir sehr gut gefallen” kann da womöglich missgedeutet werden.

Ich selbst habe den Film vor knapp 20 Jahren in der deutschen Erstausstrahlung gesehen und kann mich noch an die damaligen Diskussionen darüber erinnern, ob man eine solch tonnenschwere Geschichtsbewältigung überhaupt in einem “trivialen” Medium wie dem TV zeigen darf.
Inzwischen nimmt man die Sache lockerer, und Schindlers Liste ist im Genre Holocaustdrama (kein Anti-kriegsfilm) kein Unikat mehr. Ein paar Jahre später wurde der Holocaust mit Das Leben ist schön als Tragik-Komödie(!) verfilmt (gab dafür den Oscar) und Roman Polanski inszenierte noch später Der Pianist, den Sie ja auch noch besprechen wollen.
Sowohl Das Leben ist schön als auch Der Pianist zielen viel eindeutiger darauf ab, das Publikum bei aller Ernsthaftigkeit auch zu unterhalten. Dies macht es einem Rezensenten auf jeden Fall leichter darüber zu schreiben.

Versuchen Sie – falls nicht schon passiert - doch auch mal den Film Ein Leben für ein Leben – Adam Hundesohn, der ganz gut in die Riege reinpasst, aber ganz neue Facetten des Sujets aufzeigt.
Dieser Streifen - von Titel und Kurzinhaltsangabe sollte man sich nicht abschrecken lassen - ist kurioserweise kaum bekannt, obwohl der Schauspieler Jeff Goldblum(Independence Day, Jurassic Park) in diesem in vielerlei Hinsicht aussergewöhnlichen Film die Leistung seines Lebens abliefert.

Freue mich auf Ihre Kritik zu Der Pianist

Gruß,
DirtyMary
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Denim : : Moviejones-Fan
06.05.2014 16:37 Uhr
0
Dabei seit: 11.04.12 | Posts: 79 | Reviews: 6 | Hüte: 5
So meine nächste Filmkritik ist fertig. Über Kritik würde ich mich wie immer wirklich sehr freuen und seid bitte nachsichtig mit mir - es ist wahrlich kein leichtes Unterfangen eine Kritik zu verfassen die Schindlers Liste gerecht wird.
Als nächstes folgt dann der Pianist von mir - aber das dauert noch ein zwei Tage bis ich wieder Zeit und Lust zum Schreiben habe.

Liebe Grüße
Euer
Denim
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