Bewertung: 5 / 5
Joss Whedon ist jene zentrale Figur, die im Jahr 2004 einen SciFi Film mit dem Titel „Serenity“, der den Namen des Raumschiffes der Crew wiedergibt, nach dem unverständlichen sowohl plötzlichen absetzten der Serie „Firefly“, produzierte, wobei er erneut den Regiesessel betrat, aber auch den Stift ergriff und das Drehbuch verfasste. Genau hier will ich allerdings schon mal etwas in meine Kritik unterbringen. Da es die Produktionsfirma Universal Pictures als äußerst wichtig und existentiell eingestuft hatte (Achtung Sarkasmus), „Serenity“ unter einer ähnlich schwachen Kampagne zu vermarkten, wie die Serie, blieb der Film verständlicherweise zunächst Unentdeckt, was aber einem fatalen Box Office Einbruch zufolge hatte, wodurch den Film mit Sicherheit die Chance genommen wurde ein Sequel zu erhalten (, das er hätte bekommen müssen).Aber gut, zurück zur Kritik. Der Schauspielcast wurde prinzipiell gänzlich von der Serie übernommen, aber mit einer weiteren zentralen Figur erweitert. Somit bekleidet Nathan Fillion wieder die Rolle des oftmalig etwas überheblichen Captain Mal. Gina Torres verkörpert die selbstbewusste, dem Captain über loyale Zoe, die mit dem Schiffspiloten Wash (Alan Tudyk) verheiratet ist. Adam Baldwin spielt den charismatischen Waffennarr Jaine und Jewel Staite verkörpert die engagierte Schiffsmechanikerin Kaylee, die mit ihrer sprühenden Lebensfreude einen positiven Eindruck auf die Crew ausübt. Dr. Simon Tam (Sean Maher) ist der Arzt des Schiffes, der etwas um seine Schwester River Tam (Summer Glau) in Sorge gerät, weil sie der Crew mit ihren psychischen Fähigkeiten in so manchen Einsätzen zur Hilfe geht. Beide aber gehören nicht zur offiziellen Schiffscrew. Und als letzte Person möchte ich den neuen Charakter vorstellen. Chiwetel Ejiofor (u.a. 2012) spielt den rücksichtslosen, aber eloquenten Schwertmeister, ähm… natürlich Agenten der Allianz, der der zentralen Verkörperung des Bösen wirklich exzellent nach geht. Insgesamt spielen alle Schauspieler deren Rollen überraschend gut, intelligent und mit großer Überzeugung.
Kommen wir nun aber zum Inhalt dieses SciFi Films. Zu Beginn startet der Prolog wobei eine Stimme erzählt, dass die die Erde im 26 Jhdt. von der Menschheit ausgebeutet worden ist, woraufhin sie mit Generationsschiffen ein neues Sonnensystem, bespickt mit vielen Planeten und zahlreichen Monden, ausgemacht haben. Als die Menschen auf den Inneren Planeten bereits riesige Städte gebaut haben und eine Allianz gründeten, befanden sich die Äußeren erst in der Besiedlungsphase wodurch sich schnell Kriege zwischen einzelnen Völkergruppen entwickelten. Nach diesem einleitenden Prolog startet die Befreiung von River Tam, Simon Tam´s kleine Schwester, aus der medizinischen Anstalt der Allianz. In letzter Sekunde werden sie von der Serenity aus dem Gebäude geflogen. Aber es wartet ein neuer Auftrag, . . . .
„Serenity“ ist generell gesehen ein SciFi Film, der aber auch einen recht starken Western Einfluss sowie anderer Genres besitzt, was mir persönlich aber sehr positiv aufgefallen ist. So sieht, um ein Beispiel anzuführen, die Waffe des Captains, Mal, einem amerikanischen Colt aus dem 19 Jhdt. sehr ähnlich, ebenso wie die Kleidung mancher Protagonisten. Die Atmosphäre die „Serenity“ während jeder länger andauernden Filmminute aufbaut, was anbei ausschlaggebend ist für diesen unwiderstehlichen Unterhaltungsfaktor, ist das sehenswerte Ergebnis der perfekt auf die einzelnen Charaktere abgestimmten, sehr unterhaltsamen und eloquenten Dialoge, gepaart mit einem charakterspezifischen und charmanten Wortwitz, der sich in den Gesprächsphasen prachtvoll entwickelt und steigert. Spannend und mitreißend erzählt „Serenity“ die Geschichte der Schiffscrew, dessen einzelne Mitglieder nicht unterschiedlicher sein könnten, wobei die Erzählung, die Kreativität und selbst die Spontanität in keiner Filmphase zum erliegen kommen, folglich auch niemals durch fremde Filmeinflüsse wieder ins Rollen gebracht, oder gar getragen werden müssen. Kompromisslos folgt die Story stets ihren konsequenten intrinsischen Verlauf und präsentiert damit, als anschauliches Ausgangsprodukt, diese inhärente moralische Ausdrucksweiße, politische Raffinesse und rigorose Dynamik, die auf Grund ihres kapriziösen Auftretens, natürlich metaphorisch gesprochen, einer stürmischen und wilden Stromschnelle gleichgesinnt ist. Gekonnt und überwältigend schwingt sich der Film von einer Szene in die Nächste, egal ob von einer Actionlastigen in eine ruhige Erzählerische, oder umgekehrt, jeder Entscheidungsweg der Protagonisten erscheint logisch und ist gut durchdacht, aber vor allem lässt die erzählreiche, sowohl tiefgründige Story keine Frage offen, wodurch sich in keiner einzigen Sekunde ein Gefühl der Verunsicherung ausbreitet. Angereichert durch zahlreiche, aber gut angelegte Kampf- und Kriegsszenen, die, des Öfteren, durch raffinierte und mondäne Wortwechsel verfeinert werden, bekommt „Serenity“ einen weiteren Faktor, der den Streifen, fern ab des obig Genannten, ungemein an Seriosität verleiht. Alle Protagonisten haben genügend Zeit um sich großzügig zu entfalten, sodass einem viele verschiedene Aspekte jedes Charakters gezeigt werden, womit sich jeder Zuseher ein überwältigendes Bild der Schiffscrew ausmalen kann.
Unterstützt wird all dies, durch eine Filmmusik, die wie die restlichen Filmsparten sehr gut auf den Film abgestimmt sind, bestehend aus Violinsoli und langsameren Phasen mit Streichern, aber auch voll orchestrierten Klängen mit einem leichten Anflug im Countrystil. Als treffend und erstaunlich ist auch das Design des Filmes zu bezeichnen, in welches sehr viel Herz gesteckt wurde und das ein würdiges Bild dieser Welt offen legt. Vor allem hat mich persönlich das Raumschiff Serenity sehr angesprochen, weil sie in irgendeiner Art und Weiße dem Abbild der Crew entspricht. Voller Anmut und Pracht stechen einem sofort die nahezu vollkommenen visuellen Effekte dieses Films ins Auge, dessen wörtliche Beschreibung nur mit den Adjektiven atemberaubend sowohl ausgezeichnet gerecht wird, stehen auch in dieser Hinsicht vergleichbarer Filme der heutigen Zeit nichts nach und komplettieren einen wirklich von der ersten bis zur letzten Minute, sehr eindrucksvollen, facettenreichen SciFi Film.
Fazit:
Der Erschaffer Joss Whedon hantiert in diesen SciFi Meisterwerk mit sehr vielen, im Grunde gesehen, unterschiedlichen Elementen, die aber in dieser Interpretation zu einem wunderbaren, unterhaltsamen Ganzen verschmelzen, wobei ich dessen Präsenz derartig beschreiben würde: intelligent und kreativ, actionreich und mitreißend aber auch erzählerisch und politisch klug. „Serenity“ ist ein, in jeglicher Filmsparte, zweistündiges überzeugend und ambitioniertes SciFi Abenteuer, gehört von nun an zu meinen absoluten Top-Favoriten dieses Genres und ist, verglichen zu den vielen anderen SciFi Filmen, eine reine Rarität, die sich niemand entgehen lassen sollte. Daher volle Punktzahl!
Serenity - Flucht in neue Welten Bewertung