Bewertung: 3.5 / 5
Wahrscheinlich werde ich mit dieser Kritik hier meinen Ruf als Kritiker auf MJ gänzlich ruinieren, aber ich muss mich outen, ich fand [b]Skyline [/b]irgendwie nett. Es ist kein ganz großes Kino, aber für das Budget weit besser, als viele den Film darstellen. Da ich die Tage auch [b]Battle - LA [/b]gesehen habe, passt auch der Vergleich. Zu Beginn des Films besuchen Jarrod (Eric Balfour) und seine Freundin einen alten Bekannten (Donald Faison alias der Turk als Terry) von Jarrod in LA. Nach einigen Stunden des Feierns bricht die Nacht herein und es erscheinen die Lichter. Oben in Terry Penthouse verbarrikadiert harren Jarrod, Terry und ein paar Mädels aus und wissen nicht was vor sich geht. Doch bald ist klar, Aliens aus dem All sind gekommen, um die Menschen aufzusaugen. Die kleine Gruppe versucht nun zu überleben und irgendwie zu entkommen. Für [b]Skyline [/b]stand ein extrem geringes Budget von knapp 10 Mio. $ zur Verfügung und das merkt man dem Film auch an. Es fehlt an wirklich markanten Darstellern und Balfour spielt mehr Richtung 24 und Faison ist und bleibt der Turk aus [b]Scrubs[/b]. Die Frauen sind gänzlich austauschbar und platt. Auch spielt alles in einem relativ überschaubaren Areal um das Penthouse herum. Da man sich aber auf die Gruppe konzentriert und wie diese nach und nach dezimiert wird, ist das gar nicht mal so schlecht. Besser sieht es schon bei den Trickeffekten aus, die für dieses Budget wirklich sehr nett sind. Zwar wirkt es manchmal schon etwas computeranimiert und trashig, aber im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten, bietet [b]Skyline [/b]durchaus etwas fürs Auge. Aliens wie Raumschiffe sind ideenreich konzipiert und auch die Idee und Umsetzung, wie die Menschen gefangen werden, ist gar nicht so blöde. [b]Skyline [/b]wird oft wegen seinem Ende kritisiert, was ich nicht verstehen kann. Verglichen mit anderen Alieninvasionsfilmen ist der Film sogar durchaus clever und mal wirklich realistisch. Durch das Budget kann das Ende konsequent sein und muss sich nicht völlig dem Hollywood-Happy-End-Wahn unterziehen. Bis auf vereinzelte Truppen, greifen die Aliens auch fast nur aus der Luft an. Es gibt halt keinen Grund für eine überlegene Spezies sich zu sehr in den Nahkampf zu begeben. Auch wird sehr gut dargestellt, dass die Menschheit im Falle des Falles nun wirklich keine Chance gegen außerirdische Aggressoren hätten. Dabei kommt der Film ohne den üblichen Ami-Pathos aus, der [b]ID4 [/b]streckenweise abschreckend machte und bei [b]Battle - LA [/b]absolut dämlich rüberkam. Verglichen mit [b]Battle - LA[/b], der passenderweise auch eine Alieninvasion in LA zum Thema hatte, war [b]Skyline [/b]so wunderbar angenehm zu schauen. Keine idiotische Wackelkamera, die mehr Übelkeit als Freude erzeugt beim Filmgenuss. Das bild war ruhig, die Szenen passabel geschnitten. Hinzu kommt, [b]Skyline [/b]ist erfrischend bunt und farbig gewesen. Normalerweise spielen solche Filme immer nur in der Nacht oder dunklen Räumen. In [b]Skyline [/b]ist es fast immer Tag, das ist so ungewohnt und verdient wirklich mal eine positive Erwähnung. Nach dem Beleuchtungsfiasko in [b]Aliens vs. Predator 2[/b] haben die beiden Strausse Brüder wohl endlich den Lichtschalter gefunden. Natürlich ist [b]Skyline [/b]nicht der Überfilm. Das soll er auch sicher nicht sein. Der Film gehörte sicherlich auch nicht ins Kino. Dafür ist das was geboten wird eigentlich mehr SciFi-Niveau für einen netten TV-Film. Die Besetzung ist TV pur, die Effekte auf sehr gehobenen Niveau. Auch hätte man sich mehr Mühe mit der Charakterzeichnung geben können, wenn nicht sogar die Figuren etwas markanter zeichnen müssen. Vor allem das die Frauen so larifari austauschbar sind und Jarrod streckenweise einfach nur nervte. Fazit: [b]Skyline [/b]ist nicht so schlecht wie sein Ruf. Wer einfach einen netten spaßigen Alieninvasionsfilm sehen will, ohne besonderen Tiefgang mit einigen hübschen Szenen, der kommt hier voll auf seine Kosten. [b]Skyline [/b]wurde nicht für die Oscarverleihung gedreht, sondern wohl mehr aus Spaß. Wenn man weiß was einen grob erwartet und man nicht völlig falsche Vorstellungen hat, dann erlebt man sicher nicht immer die logischsten 100 Minuten, aber sicher auch keine unspaßigen. 7/10 Punkten für das gewagte Experiment, welches mich deutlich besser als dieses [b]Battle - LA [/b]unterhalten hat.
Skyline Bewertung