Bewertung: 3 / 5
Urlaub vorbei und ab in die Spinne! Mein Schatzi und ich freuten uns schon lange auf den neuen Krabbler. Wie immer enthält diese Kritik offene Spoiler, also nur lesen wenn man den Film schon kennt.
Was wurde den Film im Vorfeld nicht alles angehängt, nachgesagt und vorgeworfen. Viele nannten den Film schon Iron Man 4 - The Spider Man, oder Iron Spider, doch genau das ist eben nicht eingetroffen. Der Film setzt da an, wo Avengers 1 aufhörte, und zwar mit der Beseitigung der zerstörten Streitmacht der Chitauri, und man den Besitzer einer Bergungsfirma den Auftrag entzog. Hochverschuldet kann man den Werdegang von Adrian Toomes (Michael Keaton) nachvollziehen und verstehen warum er zu Vulture wurde. Klasse der Storysprung wo nun 8 Jahre vergangen sind und man den Zuschauer ein wenig hinter die Kulissen blicken läßt als Peter von Tony nach Berlin geholt wurde (Civil War), weil man damit auch die Cineasten mitnimmt, welche CW nicht gesehen hatten.
Trailer zu Spider-Man - Homecoming
Keaton ist nach Robert Redford und Michael Douglas nun der dritte Old Star der Oberliga, somit wieder eine der besten Entscheidungen die Feige und das MCU sich leistet. Keaton überzeugt auf ganzer Länge und in keiner Sekunde dachte ich dabei an Batman. Anders als die bisherigen MCU Filme, bekam hier ein Schurke endlich mal auch das Augenmerk und seine eigene Geschichte und wurde nicht einfach als Aufhänger für einen Superhelden benutzt, denn Adrian zeigte stellenweise auch Herz, aber auch Biss.
Tom Holland. Viel sagen muß man über ihn wohl nicht mehr, denn anders als seine Vorgänger, ist er endlich mal ein Spiderman den man auch so aus den Heften kannte. Klar leidet die Story durchaus über zuviel des normalen Alltags eines Teenagers und Schülers, doch genau das ist es was den Film von Webb und Raimi unterscheidet. Tom kauft man den PP Schüler ab, was man den beiden anderen Schauspielern kaum abgenommen hat. Holland spielte die Spinne aus der Nachbarschaft mit soviel Herz und Fun, vielen guten Witzen, Sprüchen und Charme, um ihn einfach nur gern zu haben. Leider muß ich zugeben, etwas weniger davon und ein Hauch mehr Action in der ersten Hälfte des Films wäre besser gewesen.
Peters Umfeld und Besetzung. Tante May war für mich ein Eyecatcher, leider mit zu wenig Auftritte. Jacob Batalon als fülliger Freund Ned war jedesmal der Brüller, und dies ohne den Witz auf sein Gewicht zu beziehen (was leider oft in Hollywood passiert) . Er war ein echter Freund und ein kleiner Sidekick für PP. Flash war als Rolle leider nicht der Bad Teen der er sein sollte. Laura Harrier als angebetete Liz verstand sich gut zu verkaufen und Peter mußte ihr Herz erst erobern, doch der Funke sprang bei mir nicht so ganz über. Ganz anders bei der geheimnisvollen MJ Michelle, gespielt von Zendaya Coleman, welche immer dort auftauchte, wo man sie nicht erwartet hatte. Mir kam es immer wieder so vor, als hat Feige oder Sony mit ihr noch was anderes vor.
Schurken. Chernus ging als Tinkerer total unter, schade das er nicht mehr in das vordere Blickfeld gerückt wurde, was auch auf den Shocker 2 zutrifft.
PP Spider: Ich erinnerte mich im Kino an eine MJ User Bemerkung, wo jemand vor Wochen mal fragte, warum Peter einen Anzug Made from Stark benötigt, wenn er doch selber Kräfte besitzt, denn genau das fragte ich mich im Film auch immer wieder. Mich hat diese Art arg enttäuscht, und es kam mir so vor, als mußte Feige MCU das so machen, weil Sony es verlangte, denn man merkt es den Film deutlich an, hier hat Sony die Finger mit im Spiel gehabt. Sicher zeigte es die Storyline das Parker seinen Idolen nacheifert, dadurch wohl seine eigene Kräfte total vergisst, es aber wohl nur der Marvel Nerd versteht, denn der "Normalo" ist damit leicht überfordert. PP erklärt zwar ,wie er mit Hilfe von seinem Kumpel Ned, das Stark Stützrad-Program außer Kraft setzt, Parker aber somit noch mehr Anzugskraft erhält. Total gelungen war dann endlich der Jogging Anzug den sich Peter wieder überstreifte mit seinen eigenen Kräften sich den Kampf stellte.
Highlight des Films für mich, war eindeutig PP! Nee nicht Peter Parker, sondern die freche Emanze Pepper Potts.
Auf den Soundtrack und die Musiktitel will ich nicht eingehen, weil sie nicht mein Geschmack trafen, und das ist keine Kritik, sondern einfach nicht mein Musikgeschmack. Hier wollte man die junge Generation ansprechen, was auch gut ist und sich passend anfühlte.
John Watts hat hier sicher gute Arbeit geleistet, irgendwie störte mich aber der auffällige Sony Einfluss, die leicht schwächliche Mittelstory. Löblich waren die nicht übertriebenen CGI Effekte, welche sogar nur dezent eingesetzt wurden. Der Film fühlte sich zwar rund an, es fehlte aber leider die Spannung, der Nervenkitzel und eine Story die den Cineasten komplett packt. Schade, denn das ist in meinen Augen leider der schwächste MCU Film von allen. Wie gesagt, die Darsteller legten super Rollen hin, aber er riss weder mich noch meine Frau richtig mit. Das beste war das Ende, als Tony seinen Schützling ein Angebot machte.
Schlusswort: Es war eine Spinne die sich positiv gehäutet hat und den Spinnen Fans zum ersten mal ein echter Spiderling vorgestellt wurde. Das Reboot ist gelungen, die Story schwächelt aber an den zu sehr gedehnten Fäden und an fehlender Spannung. Haben den Film in 2D gesehen, wo aber waren Szenen wo man sich ein 3D wünschen würde? Hutvergabe 3 bis leicht zu 3,5.