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Star Wars - Das Erwachen der Macht

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Eine Kritik von Han

Star Wars - Das Erwachen der Macht Kritik

Star Wars - Das Erwachen der Macht Kritik
78 Kommentare - 20.12.2015 von Han
In dieser Userkritik verrät euch Han, wie gut "Star Wars - Das Erwachen der Macht" ist.
Star Wars - Das Erwachen der Macht

Bewertung: 1 / 5

Das war er also nun, der neue Star Wars Film. Schon zuvor als Ereignis – als Spektakel inszeniert, konnte da nicht viel schief gehen. Doch J.J. Abrams hat tatsächlich das Undenkbare – das nahezu Unmögliche – geschafft.. und die Prequeltrilogie noch unterboten! Ich bin maßlos enttäuscht und kann eigentlich selbst nach einer Nacht drüber schlafen immer noch nicht glauben, was für einen Film ich da gestern gesehen habe. Ich wollte diesen Film lieben, aber ein Schlag ins Gesicht hätte nicht mehr schmerzen können als das was ich gestern im Kino erleben musste! Das Erwachen der Macht ist bis auf eine Szene/einen Twist ein unfassbar feiger und einfallsloser Film geworden. Ich hoffe immer noch, dass ich irgendwann aufwache. Dabei begann alles so vielversprechend. Aber der Reihe nach.

Trailer zu Star Wars - Das Erwachen der Macht

Beim Opening fehlte mir die Fox Fanfare. Auch wenn klar war, dass die nicht mehr kommen kann, war es trotzdem extrem seltsam und ging ohne diese eben viel zu schnell! Aber gut, kann man nichts machen, muss man akzeptieren. Was dann im Star Wars-typischen Fließtext angesagt wurde, war erst einmal.. überraschend für mich. Ich muss dazu sagen, dass ich es die letzten 2 Jahre tatsächlich irgendwie geschafft habe, mich von der Story nicht spoilern zu lassen. Mein erster Gedanke war (leider bei weitem nicht zum letzten Mal): „Echt jetzt?“

Es sind 30 Jahre vergangen und man hat quasi wieder den Status Quo von Episode IV? Also im Prinzip hat die OT nichts bewirkt. Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Die Rebellion heißt jetzt Wiederstand, das Imperium heißt Die erste Ordnung. Und Raider heißt jetzt Twix – sonst ändert sich nix! Aber gut, auch darüber kann man evtl. hinwegsehen, wenn der Rest passt. Nochmal: Ich wollte diesen Film lieben!

Die nächsten 30 Minuten, die folgten waren für mich dann das Beste am Film. Auch wenn vieles vertraut wirkte und einiges doch sehr plakativ, war ich hier voll bei den neuen Figuren (v.a. Rey und Finn) und verfolgte gespannt deren Entwicklung und Werdegang. Dann jedoch konnte ich die Mängel einfach nicht mehr übersehen, so sehr ich mich auch anstrengte. Im Folgenden nun die TOP 5 Stimmungskiller, die mir den neusten Star Wars Film total versauten. ACHTUNG ich werde hier massiv SPOILERN! Also ab hier lesen auf eigene Gefahr.

1) Story

Einen „Remakecharakter“ kann man Episode VII nicht attestieren, das wäre einfach zu wenig. Nein, es geht viel weiter als das, denn dieser Film ist ein Best Of-Medley der alten 3 Teile. Hier wird dem Original nicht gehuldigt, sondern es werden die besten Szenen regelrecht verwurstet und teilweise sogar pervertiert! Sorry, aber ich kann es überhaupt nicht nachvollziehen, dass sich nicht mehr Leute daran massiv stören! Ich weiß natürlich nicht, wie das alles auf Leute wirkt, welche die grandiose OT nie oder nur einmal gesehen haben. Nachdem ich als Kenner der OT (sicher schon 100mal gesehen) aber dieses Spiel durchschaut hatte, konnte ich stets ganz klar vorhersagen, was im Film als nächstes geschieht! Und das sollte doch eigentlich nicht so sein, oder? Selbst Han Solos Tod war mir seit dem Kylo Ren dessen Anwesenheit auf dem Todesstern ähh ich meine auf der Starkiller Base spürte, leider glasklar! Hier hat man Solo zum Obi Wan gemacht. Die Todesszene selbst war dann das pervertierte Treffen von Luke und Vader aus Imperium (ähnliches Setting, Han stürzt ab usw.). Ganz ehrlich: Was soll das? Wie einfallslos kann man denn sein? Für diese ganze zusammen geklaute Story haben 3 Drehbuchautoren monatelang herum getüftelt. Echt jetzt?

2) Verschandelung der alten Protagonisten

A propos Han Solo. Ja, es ist einfach eine Schande, wie hier mit den alten Charakteren umgesprungen wird, vor allem mit ihm, da er die meiste Screentime hatte. Dabei meine ich nicht nur seinen unsäglichen Tod, sondern vor allem wie und wo diese Charaktere jetzt stehen. In der OT haben die Figuren eine Entwicklung durchlaufen. Z.B. Han Solo vom anfänglich selbstsüchtigen Schmuggler zum am Ende selbstlosen Rebellengeneral. Seine Liebe zu Leia war da auch ein treibender Faktor. Und was wird uns hier geboten: Han Solo ist wieder der „kleine Schmuggler“, der irgendwelchen Deppen Geld schuldet. Echt jetzt? Der Mann hat maßgeblich dazu beigetragen, das Imperium zu besiegen und dann dieser bittere Rückschritt, der einfach nur UNWÜRDIG ist! Er wird fast schon als eine Karikatur seiner selbst dargestellt. Alles wofür er gekämpft und gelitten hat, ist für die Katz. Vor allem auch seine Liebe zu Leia, die hier ganz bitter als nicht stark genug gezeigt wird, um einen Schicksalsschlag auszuhalten. Warum darf der Charakter nicht in Würde alt werden und eben nicht mehr mit Chewie durch die Gegend hetzen. Sein Tod war dann für mich nur noch das Sahnehäubchen oben drauf. So ein feiger Film und ausgerechnet an der einen Stelle traut er sich dann was und lässt einfach den coolsten Charakter von Star Wars draufgehen. Ganz kleines Tennis!^^ Dann geht’s auch nach einigen traurigen Blicken schnell weiter im Text, Han Solo bekommt nicht mal einen würdigen Abschied. Nichts, nada. Ich sags nochmal: UNWÜRDIG!

Mal abgesehen davon, dass ein Han Solo Spinoff Film nun noch weniger Sinn macht, als je zuvor. Ich wollte gerade schreiben, dass es nun wenigstens nicht mehr schlimmer kommen kann, aber dann fiel mir ein, dass dies durchaus möglich ist: Wenn man Han Solo im nächsten Teil wieder mit irgendeiner dummen Erklärung zurückholt! :o

Schon witzig, vor 1-2 Jahren hatte ich mal ein Gespräch mit Leia zu dem Thema OT Charaktere in der neuen Trilogie (eines von vielen). Ich meinte, das schlimmste was passieren kann, wäre wenn man Han Solo sterben lässt. Sie meinte noch, dass sie es total schlimm fände, wenn eines von deren Kindern der dunklen Seite verfällt. Es würde die OT einfach so nichtig machen. Diese Charaktere haben so viel erlebt und durchlitten. Gerade auch Han Solo war dem Tode ja schon nahe, als er in Karbonit eingefroren wurde. Sie haben es einfach verdient, in Frieden alt zu werden. Tja und natürlich genau unsere schlimmsten Befürchtungen haben sich am Ende bewahrheitet. Schon zum kotzen.

3) Schlechter Aufbau der neuen Protagonisten

Nicht falsch verstehen, die Einführung der neuen Charaktere ist gelungen und wie erwähnt bin ich gerade mit Rey und Finn gleich warm geworden. Poe kam viel zu kurz, aber für ihn wäre ja im nächsten Teil noch Zeit. Dramaturgisch aber nahezu unverzeihlich ist die weitere Entwicklung der Figuren! Vor allem wie rasend schnell eine Rey am Ende ihre Jedi Fähigkeiten entwickelt, hinterließ bei mir nur riesige WTF Zeichen! Also wirklich, die Frau weiß gefühlt eine halbe Stunde, dass sie die Macht nutzen kann und macht gleich mal den Jedi Mind Trick? Alles ohne Anleitung oder Führung. Und dann als Krönung BESIEGT sie Ren sogar noch im Lichtschwertduell! Der Kerl hatte jahrelange Ausbildung – erst durch die helle dann durch die dunkle Seite – und sie hatte.. nichts! Und ganz sicher kein Lichtschwerttraining. Sorry, aber ECHT JETZT? Wo sind die Zeiten geblieben, in der ein Luke Skywalker über 3 Filme wachsen durfte? Selbst im zweiten Film nach bereits begonnener Ausbildung durch Yoda, war er gegen Vader aber mal sowas von gnadenlos unterlegen und überlebte überhaupt nur, weil Vader ihn bekehren wollte.

4) Noch schlechterer Aufbau der neuen Antagonisten

Erstmal ist es mehr als verwirrend, dass man in Episode VII nicht einen oder zwei, sondern gleich vier (!) Antagonisten vorgesetzt bekommt. Der Hauptantagonist ist natürlich Kylo Ren, aber ich frage mich wirklich, warum man hier gleich so viele und z.T. belanglose Antagonisten präsentieren muss. Captain Phasma war überflüssig, die hätte man doch einfach mal weglassen können. Und auch diesen superschlecht animierten Oberbösewicht hätte man noch nicht zeigen müssen. Da hätten Andeutungen oder vielleicht ein Gespräch zw. ihm und Ren ohne Bild viel mehr gezogen. Naja, wäre dann auch wieder sehr OT gewesen, aber besser als das. Bleibt noch „Space-Hitler“, der hier erschreckend einfallslos und wenig überzeugend den Führer gibt –inklusiver „Totaler Krieg“-Rede. Peinlich und geschmacklos aus meiner Sicht. Natürlich konnte man auch im Imperium der OT die Nazis und die Wehrmacht als Vorbild erkennen (allein die Sturmtruppen). Dennoch stand das Imperium als Sinnbild stellvertretend für jedes totalitäre Regime und man hatte es nicht nötig, dem Zuschauer Offensichtlichkeiten nochmal extra ins Gesicht zu knallen. Dass es auch ja der letzte Depp auf jeden Fall verstanden hat!

Bleibt noch Kylo Ren. Er gefiel mir anfangs ganz gut.. bis er seine Maske abnahm und einfach mal zum weinerlichen Weichei mutierte! Er ist aus meiner Sicht eher ein bösartiges, trotziges Kind, als ein gefährlicher und bedrohlich wirkender Anhänger der dunklen Seite. Als er in seiner Kabine darüber jammerte, dass er den Sog der hellen Seite spüre, dachte ich mir erneut: Echt jetzt? Seit wann hat diese denn einen Sog dieser Art? War es nicht immer so wie im „echten Leben“: Der Pfad der hellen Seite erfordert Kraft und z.T. auch Opferbereitschaft. Der leichtere und verführerische Weg ist die dunkle Seite. Dies wurde eigentlich ganz gut wenn auch sehr plakativ mit Rey gezeigt, als es darum ging BB8 für ein paar Essensmarken zu verscherbeln oder nicht. Die dunkle Seite hingegen ist wie eine Sucht, die korrumpiert. Von ihr je wieder loszukommen, erfordert einen unfassbar starken Akt des Willens, der überhaupt nur durch die Kraft der Liebe möglich ist (s. Darth Vader). Aber das funktioniert doch nicht andersrum! Wer hat sich denn diesen Mist mit dem Sog der hellen Seite ausgedacht? Mal ein irgendwie vergleichbares Beispiel: Hat schon jemand mal von einem Kettenraucher gehört, der gegen sein Verlangen nicht mehr zu rauchen ankämpfen muss, in dem er schnell die nächste Zigarette ansteckt? Sonst könnte er ja den Sog des Aufhörens spüren. Die nächste Zigarette anzumachen ist leicht, sie NICHT anzumachen ist schwer! UND NICHT ANDERST HERUM!

5) Dumme Sprüche und Witzchen

Anscheinend stört sich da sonst keiner dran, aber ich ertrage es kaum mehr! Die ganze Zeit diese scheiß Sprüche und Witze, mit denen auch die besten Szenen ruiniert werden. Selbst Han Solo muss für den Mist herhalten. Hat man ja auch bei der anderen Disney Tochter Marvel und scheint wohl so eine Art „must have“ zu sein. Für mich ganz schlimm. Kann man nicht mal eine Szene einfach wirken lassen? Als die X-Wings zur Rettung heranfliegen, einfach wirken lassen! Nein man muss natürlich Poe erst mal einen Spruch aufsagen lassen, damit auch alle wissen, jetzt geht’s los. Für mich ist das auch eine ganz klare Ansage: Dem Publikum wird nicht mehr zugetraut, irgendwas selbst zu verstehen und aufzunehmen. Alles wird mit Sprüchen erklärt, vorgekaut und in die lockere Unterhaltungsschiene gedrückt. Es soll ja nicht zu ernst werden! Summa Summarum ist dies eine weitere deutliche Unterscheidung zur OT: Diese richtete sich mit ihren Themen und ihrer Ausführung an ein erwachsenes Publikum. Der neue Film richtet sich an ein infantiles und nicht zurechnungsfähiges Publikum. Damit meine ich nicht, dass das Publikum dumm ist, das den Film guckt. Aber es wird vom Film bzw. von dessen Machern für einfältig und oberflächlich gehalten!

Fazit

Ich hätte es wirklich nicht für möglich gehalten, aber ich bin extrem unterwältigt vom Film! Für mich hat da von vorne bis hinten nichts gestimmt und J.J. macht so ziemliches alles falsch, was man nur falsch machen kann! Die ganze OT ist – würde ich diesen Film akzeptieren – einfach mal für den Arsch! Sorry für die Wortwahl, aber genauso ist es nunmal. Die OT hätte nix gebracht, man steht wieder am Anfang und die Geschichte wiederholt sich – nur schlechter. Das ist für mich einfach nicht akzeptabel.

Das ist nicht mehr mein Star Wars. Ich sehe diese ganzen Vehikel, die sich seit OT Zeiten seltsamerweise so gut wie nicht geändert haben. Ich sehe bekannte Figuren. Aber dennoch wirkten gerade diese Komponenten sehr befremdlich auf mich im Kontext. Ich las, der Film böte neben seinem Remakecharakter genug Eigenständiges. Wo denn? Für mich hatte er überhaupt nichts Eigenständiges!

Symptomatisch für den ganzen Film steht Kylo Ren, der ja versucht so cool und stark wie sein großes Vorbild Darth Vader zu sein, aber daran kläglich scheitert! Genauso versucht der Film so cool und groß wie die OT zu sein, schafft dies aber zu keiner Zeit. Die Macht ist definitiv nicht mit J.J. Abrams! Bisher undenkbar aber ich sag es jetzt einfach mal: Hätte er doch lieber ein richtiges Remake gedreht, da hätte ich wenigstens von Anfang an einen Bogen drum machen können!

Star Wars - Das Erwachen der Macht Bewertung
Bewertung des Films
210

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78 Kommentare
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KingLPD : : Moviejones-Fan
23.01.2020 14:46 Uhr
0
Dabei seit: 23.03.16 | Posts: 80 | Reviews: 1 | Hüte: 9

Sehr schöne und auf den Punkt gebrachte Kritik. Rückblickend der "Beste" der neuen Trilogie und dies will was bedeuten. KOTZ

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HilbertKinolicht : : Moviejones-Fan
30.03.2016 02:25 Uhr
0
Dabei seit: 29.03.16 | Posts: 13 | Reviews: 2 | Hüte: 1

Wenn ich das so lese bin ich sehr froh darüber, damals keine Kritik dazu geschrieben zu haben. Mir ging es nach dem ersten Kinobesuch nämlich sehr ähnlich. Mich würde mal interessieren ob du immernoch so darüber denkst? Ich habe den Film mittlerweile mehrmals gesehen, bin durch alle tiefen und höhen gegangen, und meine Meinung hat sich mittlerweile deutlich geändert. Diese Kritik wird dem Film auch als "Fan" einfach nicht gerecht.

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Cassjo : : Moviejones-Fan
13.03.2016 09:22 Uhr
0
Dabei seit: 11.03.16 | Posts: 99 | Reviews: 1 | Hüte: 4

Ja, die Diskussion ist alt und kalt, aber ich lese vieles hierzu erst jetzt. Ich konnte es nicht nur jahrelang vermeiden, auch nur irgendwas Größeres zu dieser Fortsetzung zu erfahren, was ich noch nicht wissen wollte, ich habe den Film auch erst letzte Woche sehen können - und das auch nur in der nächstgrößeren Stadt, weil der Film im Kino meiner Kleintadt schon längst nicht mehr lief ("wenn es irgendwo in Deutschland ein helles Zentrum gibt, ist man in dieser Kleinstadt am weitesten davon entfernt").

Ich stimme der Kritik in nahezu allen Punkten durchaus zu. Ich bin mit der OT aufgewachsen. Als es noch nicht mal die Andeutung einer Ahnung des Hauchs eines Gedankens an sowas wie ein Internet gab, habe ich jeden nochso kleinen Schnipsel gesammelt, der auch nur ansatzweise irgendwas mit Star Wars zu tun hatte. Der Videorecorder ist heißgelaufen, wenn ich mal alleine zuhause war und Star Wars in manchen Szenen so gut es eben ging Bild für Bild abgespielt wurde, nur um ja nichts zu verpassen. Die Mos Eisley Kantine wurde geradezu seziert von mir - und natürlich erst recht Jabbas Palast. Da tauchten Monster nur in einem Kameraschwenk auf. Designte Figuren, mit echten Masken, die in Handarbeit über Wochen erstellt wurden, nur um das Bild zu füllen und irgendwo für den Bruchteil einer Sekunde mal aufzutauchen. Mit Glück gab es dann eine Figur von Kenner dazu mit der schönen Auflistung hinten auf der Pappe, so dass man die Namensvielfalt einsehen konnte. Namen, die man sonst nie erfahren hätte, mit Bildern, die nicht aus einer Filmszene stammten. Das war fantastisch.

Dann kam die SE. Naja, und haufenweise Bücher, die jedwedes Interesse an Hintergrundinfos geradezu erschlugen, da sich die Inhalte oft widersprachen oder nur halbherzig präsentiert wurden. Von Fanfictions habe ich gleich ganz rasch Abstand genommen, denn es gab zu viele Visionen und das gefiel mir gar nicht. Für mich waren die Filme der einzige Kanon.

Die PT... naja, Schwamm drüber. Für mich hat George Lucas schon in seinen SEs gezeigt, dass er seine Fans nicht verstand und an diese vorbei produziert hatte. Die PT machte dies dann so richtig deutlich.

Daher war ich recht unentschlossen, was ich von Disneys Star Wars halten sollte, als die Meldung damals kam. Einerseits fand ich gut, dass Lucas sein Baby verkauft hat, um ihm eine bessere Zukunft zu bieten, als er es noch hätte tun können, andererseits... naja, es ist Disney... also Microsoft quasi oder EA.

Der erste Trailer zu Episode 7 hat mich aber echt beeindruckt. Das neue Design der Sturmtruppen, sowie die Präsentation mit dem flackernden Licht - das war ein Invasionstrup. Diese Melancholie in den Bildern, mit den abgestürzten Sternenzerstörern. Dann diese unglaubliche Dynamik des Millenium Falcon, mal war oben unten und umgekehrt. So hat man die Kiste noch nie gesehen.

Auch schön die aufgezeigte Bedrohung durch das rote Laserschwert.

Aber all das hat sich nur mäßig entfaltet im entgültigen Film.

Ja, ich habe mich durchaus in Rey verschossen, in diesen Fatalismus, der sie umgibt und wie sie einfach nur gegen jede Logik treu durchhält. Mir war egal, dass es wiedermal die Wüste war, denn so fing jede Trilogie schwerpunktmäßig an (zumindest verlief in der PT der erste Hauptteil der Handlung dann auf Tatooine). Das ist dann fast wie ein Insider. Mich hat die Einführung von Rey sehr stark an "Nausicaä aus dem Tal der Winde" erinnert. Wer würde nicht gern mal in so einem Wrack rumrennen?

Auch Finn hat mich überrascht. Positiv, weil ich nichts von einem abtrünnigen Sturmtruppler wusste, negativ, weil er teilweise zu albern vertrottelt dargestellt wird und zwar durchweg. Für mich war das ein seichter Jar Jar Binks.

Ich gehöre eventuell zu den wenigen, die wirklich glauben, dass Finn ebenfalls Jedikräfte entwickeln wird. Das sagte mir schon die Szene, als er dastand und Kylo auf ihn aufmerksam wurde in der ersten Sequenz auf Jakku. Er und Rey haben außerdem gut harmoniert, ohne sich zu kennen, außerdem hat er halbwegs mit dem Lichtschwert kämpfen können. Wenngleich er keinerlei fliegerische Qualitäten besitzt, die seine Reaktionsfähigkeit als jedimäßig auszuweisen. Wahrscheinlich wird Rey einmal fallen und er wird sie zurückholen müssen, wer weiß.

Dennoch, allein für den Anfang und Reys Präsentation mag ich den Film in Teilen sogar.

Der Humor... nunja, mir war er zu banal. "Willst Du anfangen, soll ich anfangen?" - da wusste ich in der Anfangssequenz schon, worauf das hinausläuft und als später einer der Admiräle unschlüssig im Funkenflug rumstand, während Kylo ein Controlpanel zerlegte, da habe ich nur noch darauf gewartet, dass Lord Helmchen um die Ecke biegt. Das anschließende "Sonst noch was?" hat es sogar noch getoppt. Als er später in der Verhörzelle rumwütete und zwei Sturmtruppler dann lieber "den anderen Weg" nahmen, lachten wieder dieselben Leute im Kino. Mir war es aber zu seicht für Star Wars. Aber ich komme auch aus einer Zeit mit anderen Sehgewohnheiten, das gestehe ich dem Film also zu.

Kylo Ren... stümperhaft dargestellt. Ja, er ist noch jung, er ist noch beeinflussbar und unbeherrscht, will aber unbedingt böse sein, deswegen sein persönlicher Tribut in Form der Maske und dem Schwarz. Er ist ja kein Darth, er ist ein Ren. Trotzdem hätte man das weniger naiv präsentieren können. Die Maske schon früher lüften oder nur in Teilen. Die Szene mit Rey war einfach nur unfreiwillig komisch (da war ich der einzige, der im Kino gelacht hat, aber nicht gerade freudig). Auch die Ausraster waren wenig glaubwürdig, obwohl ich weiß, was damit gemeint war. Kylo Ren hat durchaus Potential, gerade nachdem er seinen Vatermord begangen hat. Auf die anderen Ren bin ich generell gespannt, sie waren ja ganz kurz zu sehen.

Han Solo... ja, seine Witze waren ein Sargnagel für die Figur, die dann auch bald entsorgt wurde. Kein schöner Abgang für ihn, dieser letzte Film. Wobei ich mochte, dass er wieder schmuggelte, weil die Beziehung mit Leia dem tragischen Fall ihres Sohnes noch nicht standhielt (er war quasi noch in der Bewältigungsphase).

Ich bin gespannt, wie sich Chewbacca entwickelt. Bisher war Chewy nur ein Sidekick Han Solos, quasi eine Ausprägung und Projektionsfläche seiner inneren Wildheit, eine Hilfestellung, damit er Dinge aussprechen konnte, ohne Selbstgespräche zu führen. Mit Rey wird das in der Form nicht möglich sein, weil sie einen anderen Charakter hat. Chewy wird wahrscheinlich weicher werden, mit richtigen Charakterzügen und Rey noch deutlich erwachsener, kompromissloser.

Überdies hoffe ich sehr, sehr, sehr, dass mal darauf verzichtet wird, Reys Hintergrund im Folgeteil zu beleuchten. Ich bin naiv genug, noch darauf zu hoffen, dass sie KEIN Skywalker ist. Nicht jede Frage muß immerzu beantwortet werden und die Galaxie weit, weit entfernt ist auch nicht immer nur ein Hamsterkäfig, wo jeder unbedingt mit jedem verbandelt sein muß. Auch für Finn brauche ich keine Erklärung, wer seine Familie war. Wenn es ein ferner Verwandter von Mace Windu oder Lando Calrissian ist, wäre das einfach nur eine schwache Konzeption.

Dennoch glaube ich, dass George Lucas Episode 7 auch nicht besser gemacht hätte. Den technischen Einschränkungen sei dank, ist die OT schön geworden. Hätte er sie heute gedreht, man hätte sie nicht wiedererkannt. Als Regisseur hat er so oft in der Postproduction rumgepfuscht (z.B. eben die SE, aber auch während der PT). Figuren wurde nachträglich verschoben, kurze Einblendungen liefen rückwärts ab, Reihenfolgen wurden entgegen ursprünglichem Storyboard doch noch vertauscht (inklusive dadurch entstehenden kleinen Filmfehlern) - ich habe mich von George Lucas nie mehr als Zuschauer ernstgenommen gefühlt. Er hat einen unsauberen, despotischen Stil, den ich nicht mag. Er hat zweifellos etwas Großes geschaffen, sich aber dann zu sehr in den falschen Details verloren.

Zumindest hat J.J. Abrams (als Hommage?) nicht nur auf CGI gesetzt, das rechne ich ihm hoch an.

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Chewbacca : : Copilot
11.01.2016 13:45 Uhr
0
Dabei seit: 21.04.13 | Posts: 2.380 | Reviews: 8 | Hüte: 66

@Lehtis: Super, freue mich, dass es Dir hier gefällt. Leider hast Du das Thema falsch interpretiert. Wenn Du meinen letzten Kommentar genauer gelesen hättest(erster Absatz) dann würdest Du wissen, was ich meinte. Also, lies nochmal nach und Du weißt, wir stehen auf der gleichen Seite.
Und ehrlich gesagt, sollte es damit auch gut sein wink
Gruß

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
11.01.2016 13:27 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.380 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@bartacuda

Das ist ja genau das, ich sagen wollte. Episode VII fühlt sich wie Episode IV 2.0 an, weil es so sein soll. Es ist ja nicht so, dass Abrams und Kasdan nicht anders könnten (ich würde gerne mal das Arndt-Drehbuch lesen), denn mit den neuen Charakteren (Rey, Finn, Kylo Ren) haben sie hervorragende Arbeit geleistet. Abrams sagt, dass das alte Storygerücht nötig wäre, um die neuen Charaktere einzuführen, aber das halte ich für Unsinn. Wenn Abrams und Kasdan wollten, hätten sie uns einen weitaus innovativeren Film präsentiert.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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bartacuda : : Mitternächtlicher Haijäger
11.01.2016 13:14 Uhr
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Dabei seit: 03.03.10 | Posts: 4.316 | Reviews: 0 | Hüte: 329

@luhp:

Was sollte er auch anderes sagen, als "es sei so gewollt". Natürlich war es so gewollt, sonst hätten sie es ja nicht gemacht. Ob man sich daran stören will, sei jedem selbst überlassen. Aber, aller Kritik zum Trotz, wenn wir mit E7 tatsächlich thematisch die OT abgehakt haben, sollte uns ja zumindest für 8 & 9 etwas völlig neues erwarten, oder? wink

... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
11.01.2016 13:08 Uhr | Editiert am 11.01.2016 - 13:15 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.380 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@Shalva

Die Star Wars OT wurde allerdings auch von verschiedenen Regisseuren gedreht. George Lucas führte nur bei Eine neue Hoffnung Regie, danach beschränkte der sich auf das Story-/Drehbuchschreiben und die "Supervisor"-Rolle, die alle Fäden zusammen hält. Den Supervisor für die ST wird nun J.J. Abrams übernehmen, passenderweise drehte auch er nur die erste Episode.

Wie in dem heutigen Artikel steht, war der Remakecharakter von Abrams, Kasdan, etc allerdings genauso gewollt, wie wir ihn zu Gesicht bekommen haben. Das "geballte Brainstorming" beschränkte sich nur auf die neuen Charaktere und da sieht man dann auch die Stärken des Films. Die neuen Aspekte finde ich klasse, aber leider stand ein reiner, neuer Star Wars Film nie zur Debatte...

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Bonsai : : Moviejones-Fan
11.01.2016 12:51 Uhr
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Dabei seit: 08.12.12 | Posts: 502 | Reviews: 2 | Hüte: 31

@Shalva

Es ist ja noch viel schlimmer! Einige von diesen kreativen Köpfen waren bereits bei Bücher, Computerspielen und Co. im Expanded Universe mit von der Partie und haben sich die Frage also schon früher stellen dürfen.

Glaub mal nicht, dass die Starkiller Base der dritte Todesstern in der Historie der gesamten Star Wars Veröffentlichungen war ... Ich glaube es waren 5 insgesamt (Todesstern 1, Todesstern 2, Todessternprototyp, Darksaber und nun Starkiller Base). Und nie war die Geschichte dazu wirklich gut außerhalb der beiden ersten Filmvarianten. Es gab zwischendurch sogar einen zigarrenförmigen, kleinen Superlaser ... und einen "Sonnenhammer" der wie der Name schon sagt Sonnen zerstören konnte.

Es ging aber bei der Produktion von EP VII nie um künstlerlischen Anspruch und ich glaube das ist ein viel zu selten betrachteter Punkt dieser Debatte. Die allgemein angenommen jeweils beliebtesten Teile der OT und PT enden nicht mit einem Happy End - sie sind keine leichte Kost um es mal salopp zu formulieren. Und ich persönlich wünsche mir eine derartige Herausforderung und traue Disney und auch JJA keinen derartigen Film zu weil das Risiko als zu groß gilt, dass man mit einem solchen eben nicht an der Spitze der Alltime-Kinocharts landet.

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Shalva : : Moviejones-Fan
11.01.2016 09:57 Uhr
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Dabei seit: 04.06.11 | Posts: 4.513 | Reviews: 2 | Hüte: 128

Episode 8 kann ein besserer Film werden, aber irgendwie kann ich nicht nachvollziehen wie es Episode 7 besser machen soll. Klar kann es vielleicht ein paar Fragen beantworten, aber Episode 7 bleibt doch immer noch der gleiche Film… oder ich nix verstea… !?;) Wie soll Episode 8 das Sinnlos machen der OT und das Kopieren von Episode 4 ungeschehen machen? Werden wir in Episode 8 einfach geblitzdingst ? ? ? ;) Meiner Ansicht nach wird eine gute Trilogie von Anfang an gründlich durchgeplant und von einem Regisseur gedreht.


Wirklich zum Heulen dämlich finde ich folgendes: Es wird ein neues Star Wars Film geplant! Es soll sogar eine Fortsetzung werden! Eine neue Star Wars Trilogie! Also setzten sich die “klugen Köpfe“ und fangen an nachzudenken: “Wir brauchen eine neue Bedrohung! Etwas großes, etwas gewaltiges!“ Sie denken und denken… machen das krasseste Brainstorming der Menschheitsgeschichte und beschließen folgendes: “Hey in Episode 4 war doch ein ziemlich großes und rundes Ding, was einen ganzen Planeten platt machen konnte. Also werden wir in Episode 7 auch so ein Ding machen, welches noch viel größer ist und mehrere Planeten gleichzeitig platt machen kann!“ Mit dieser Idee gehen sie dann zu den Verantwortlichen und werden von Lobeshymnen überhäuft! JJ kann es kaum fassen, dass er mit so klugen Leuten Arbeiten darf und möchte Episode 8 nicht mehr machen, weil er diese geballte Intelligenz nicht mehr aushalten kann!

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Lehtis : : Bowser
11.01.2016 00:31 Uhr | Editiert am 11.01.2016 - 00:33 Uhr
0
Dabei seit: 24.08.11 | Posts: 1.784 | Reviews: 6 | Hüte: 69

@Trekker: Ja ist mir natürlich schon klar das das alles ein Produkt ist um Geld zu verdienen, (wobei ich schon der Meinung bin, dass Roddenberry bzw Lucas ihr Universum nicht nur wegen des Geldes erschaffen haben. Bei denen 2 merkt man schon, dass ihnen ihr Universum schon sehr wichtig war) aber wollte halt nur nochmal erwähnen, dass es für viele eben nicht nur ein Film wie jeder andere ist. (Von dem her kann ich die Emotionen schon verstehen, auch wenn ich selber der Meinung bin, dass die Wortwahl hier manchmal etwas zu viel war)

Für den einen ist es nur ein Film, für den anderen ein wichtiger Teil seines Lebens. Ich meine, was ist denn wirklich wichtig? Für den einen ist Fußball das ein und alles, der andere kann damit gar nix anfangen. Das sind aber alles so "Sinn des Lebens" Fragen. Geht vll etwas zu weit in die Materie und ist OffTopic laughing

-

@Chewbacca: Zum Thema: "Die Seite hier wird immer komischer". Ich muss sagen, ich mag diese Seite und die Community. Es wirkt irgendwie alles so familiär. Liegt wsl auch daran, dass es nicht ganz so viele aktive User gibt. Mir gefällt das. Kenne auch gar keine Vergleichbare Seite. Zudem gibt es hier auch immer wieder längere Diskussionen. In Zeiten von Social Media, ist man es gewöhnt kurze Kommentare zu lesen. Eine längere Diskussion über etwas gibt es da eher selten.

Ich bin noch nicht ganz so lange da, daher kann ich natürlich nicht beurteilen, ob und wie sich das hier verändert hat, aber so wie es ist gefällt es mir hier ziemlich gut.

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Trekker : : Moviejones-Fan
11.01.2016 00:13 Uhr
0
Dabei seit: 19.12.14 | Posts: 925 | Reviews: 13 | Hüte: 57

@Lethis

Warten wir erstmal die mögliche, neue Serie ab, in welchem Universum sie spielt. Wird sie im alten Universum angesiedelt, mache ich mir ein Fass auf, spielt sie im Neuen (was ich ja eher denke und befürchte), sinken die Chancen ganz rapide, dass ich sie mir überhaupt ansehen werde.

Ich lese hier ja immer wieder, dass viele User sagen "Star Trek ist tot!", aber ein (Film/Serien)-Universum ist erst dann tot, wenn sich keiner mehr für interessiert. Und Star Trek lebt für mich noch lange, lange, lange weiter, egal, was mir an Filmen noch geliefert werden wird. ;)

Zu meiner Bemerkung, es sei nur ein Film... natürlich ist Star Wars (und nicht nur Wars) ein ganzes Universum, was sehr, sehr vielen Menschen am Herzen liegt. Es gibt Millionen Menschen, die darin völlig aufgehen, jedes Detail kennen, alles gesehen und gelesen haben, viel mehr wissen als Normalsterbliche, alles miteinander in Verbindung setzen können und sich stark mit diesem Universum identifizieren (gibt es ja auch bei Star Trek/Herr der Ringe usw...) und alleine deswegen wird von diesen Menschen dieser Film mehr als kritisch beäugt und beurteilt, weil sie alleine schon eine völlig andere Perspektive haben.

Nur letzten Endes, wenn man es mal nüchtern betrachten will, ist es ein Produkt, was produziert und gemacht worden ist, um Geld zu verdienen, wie es damals, anno 1977, auch schon gewesen ist (wie es mit JEDEM Film, der jemals gemacht worden ist, ist! Auch mit, aus meiner Perspektive, Star Trek!). Oder mit jeder anderen Marke... kein Fußballprofi spielt, um das Publikum zu erfreuen.

Gerade in unserer gerade etwas unruhigen Zeiten, oder Dein Kind wird krank, oder der Job geht flöten, oder oder oder, fand ich es letztens doch etwas heftig, wie man sich über einen Film so in die Haare kriegen konnte. Natürlich darf man kontrovers diskutieren, denn schließlich sind Filme ja unser aller Lieblingsprojekt (wir dürfen das! laughing), aber irgendwann ist halt auch mal gut.

Nun hoffe ich, dass meine Zeilen nicht falsch ankommen, jeder hat das Recht, den Film zu mögen oder eben nicht, aber man sollte sich danach noch in die (virtuellen) Augen gucken können.

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Lehtis : : Bowser
10.01.2016 23:33 Uhr | Editiert am 10.01.2016 - 23:39 Uhr
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In dem Sinne wird Episode 8 vll sogar der noch wichtigere Film sein. Bei Episode 7 lässt man vieles durch gehen, weil es der Anfang der Trilogie ist. Das darf sich Episode 8 nicht mehr erlauben. Vll hat da Rian Johnson sogar die größeren Fußstapfen. Er darf nun mit dem arbeiten was JJ aufgebaut hat.

Egal ob einem Ep7 gefällt oder nicht, wirklich entscheidend, für die Trilogie, wird Episode 8 sein. Sollte die gut sein und was neues erzählen, dann kann das Episode 7 durchaus noch aufwerten. (was natürlich viele Negativ Punkte nicht wegradiert, aber eventuell etwas verwsíschen lässt)

Achja und @Trekker:
Es sagt sich leicht "es ist nur ein Film", aber es ist ja nicht nur so. Star Wars ist mittlerweile ein großes Universum und da hat 1 Film eine große Auswirkung. Du als Star Trek Fan müsstest das eh wissen. "Star Trek" von 2009 war auch nur ein Film. Doch insgeheim war er viel mehr. Immerhin hat man damit das riesen Star Trek Universum fast für nichtig erklärt. Auch mir ist das ein Dorn im Auge, auch wenn mir der Film durchaus gefällt. (vor allem stehen die Chancen für neue Inhalt im alten Universum damit ziemlich auf 0)

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Trekker : : Moviejones-Fan
08.01.2016 19:11 Uhr
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@Chewie

Ich (jetzt Achtung! laughing) bin ein "Tee-Hater"! tongue-out

Ich bevorzuge einen kräftigen Kaffee oder eine kühle Blonde! ;)

Ich denke, wie MJ schon sagte, beide Seiten haben ihre Berechtigung, den Film zu mögen oder eben nicht, beide Seiten werden sich auch nicht vom Gegenteil überzeugen lassen. Ich für meinen Teil kann einige Punkte nachvollziehen, sie schmälern für mich persönlich aber nicht meinen Filmgenuss.

Ich wünsche mir einfach nur, dass es bei Episode VIII nicht wieder zu so großen Kontroversen kommen wird!

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Chewbacca : : Copilot
08.01.2016 13:19 Uhr
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Dabei seit: 21.04.13 | Posts: 2.380 | Reviews: 8 | Hüte: 66

@Musashi:
schön, dass du noch mal indirekt meine Kritik bestätigst. wink
Ich habe nicht das ganze Forum kritisiert, sondern einen kleinen Teil der Community. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Somit weist Du zudem auf den anderen Punkt meiner Aussage hin. Es wird gelesen was ein bestimmter Teil lesen will(- eben nicht geschrieben wurde), interpretiert, bewertet und baut dadurch Vorurteile auf. Bereits genanntes Beispiel: Ist jemand von einem Film enttäuscht wird er "Von bestimmten Teilen" in die Hater-Ecke gestellt.

@trekker:
Vordergründig hatte ich ja auf die extreme Sichtweisen hingewiesen, und dass ich das nicht mag, dabei bleibe ich.
Natürlich, gehts in erster Linie um den Film. Aber eben deswegen wies ich darauf hin, das nicht "die Enttäuschten" die Ausgangslage der überhitzen Diskussionen waren, sondern die, die sie zu HATERN abstempelten und für den Unmut sorgten. Leider, kommt es immer wieder vor, das manche Threads, im Speziellen auch comic-Threads, sehr oft polarisieren und ich daher anmerkte, dass es mir dann keinen Spaß macht drüber zu philosophieren.

Zu dem Wattebausch-Vergleich: Glaube mir, ich kenne hitzige Diskussion -aber da wurden meistens Ergebnisse erzielt und ein respektvoller Umgang fand statt, manchmal sogar auf witzige Art-und Weise. Jetzt ist es gleich immer bierernst und endet meist schlimm! Also, wer Entspannung will, sollte entspannt argumentieren können(allgemein)!
Das durfte wohl bemerkt sein - in der Hoffnung, dass meine Argumente nicht gleich wieder überspitzt dargestellt und bewertet wurden.
Und eben, dein Thread trifft nicht mein Interesse auch nicht die Art über Themen zu reden, auch das darf gesagt sein!

Noch ein Tee?! wink

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Kanan : : Moviejones-Fan
08.01.2016 09:03 Uhr
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Dabei seit: 01.01.16 | Posts: 4 | Reviews: 0 | Hüte: 1

Das Problem, wie ich das sehe, liegt nicht mal am Film. Es ist der Wandel der Welt. Alles wird so furchtbar kapitalistisch heutzutage. Die Tage wo Filme wie StarWars noch irgendein besonderes Niveau hatten sind also vorbei - die OT die glänzte dadurch das sie romantisch war, nicht ausgelutscht, aber auch irgendwie tiefsinnig und einfach "gut". Was genau hat Ep 7 davon übernommen? Nicht viel. Und woran liegt das? Der Film hat kein "Herz". Er ist nicht aus vollem Herzen gemacht worden, sondern er versucht eine Stimmung abzukopieren das ist wie, wenn ich einen Menschen schlecht Klone und hinterher versuche ihn zu lieben wie eben den Menschen den ich geklont habe. Es funktioniert nicht. Leider ist das heutzutage bei ganz vielen Dingen so im Leben. Die Welt ist zu einem rauen Ort verkommen, wo es viel zu sehr um Geld und Macht geht und dafür eben die wirklich wichtigen Dinge immer mehr auf Strecke bleiben. Das ist sehr schade. Die Leute die die Kritik an StarWars nicht verkraften und deswegen sauer werden, kann ich auch verstehen - wir sind quasi wie die Leute die ihnen ihre "heile Welt" zerstören, vll. ist auch StarWars ihr Refugium, vll sogar Filme allgemein. Diesen Leuten kann ich nur dazu raten, die Wahrheit zu sehen und zu akzeptieren, weil das was sie hier machen, ist quasi ihr innerer Zwist, der sich dann gegen uns richtet, weil wir ihre "Weltanschauung" attackiert haben. Deswegen wird es manchmal so persönlich. Fans sind nämlich Menschen, die oft vor etwas davonlaufen. Ich bin aber kein Fan und ich war es auch nie und das hatte Gründe. Weil ich weiß, dass ich nie etwas zu 100% nehmen kann, aber das Fandasein würde das von mir verlangen. Es würde mir Flexibilität nehmen. Das kann ich nicht, ich brauche meine Freiheit, ebenso wie die Freiheit eine lang liebgewordene Filmreihe zu kritisieren (Ep 7) oder zu verteidigen (Episode 1-3). Einer meinte, das Forum ist nicht mehr so wie früher - ja, früher war ja auch alles besser. Nein das ist nicht irgendein Spruch, sondern es ist fakt. Die Welt wird ein immer komischerer Ort, Menschen werden immer künstlicher weil sie zu viel an der "Glotze" hängen oder am Handy. Es gibt viele Gründe, die Gesellschaft ist auf jeden Fall immer elektronischer geworden und das geht einher mit dem Verlust des Menschseins, wenn man beides nicht voneinander trennen kann (erinnert mich an diese miese Telekom-Werbung wo dieses Mädchen ihr Handy küsst - widerlich und komisch empfand ich das, aber die Telekom und die meisten Menschen scheinen es ja gut zu finden, diese Werbung wäre wohl sonst niemals erschienen). Und es geht einher, dass die Gesellschaft immer ungeduldiger wird, weil wir im "Informationszeitalter" sind - nur leider sind zu viele Infos, die man nicht verarbeiten kann, oder die einem einfach zu viel sind, nicht gut. Ärger in Foren gabs auch schon damals, aber ich kann mich dem Eindruck nicht erwehren, dass heutzutage alles extremer ist als damals, die Menschen waren ausgeglichener und nicht so übereilt wie heutzutage. Und das liegt einzig und allein daran das wir uns im fortgeschrittenen Elektronik/Internetzeitalter befinden. Alles hängt davon ab, die Arbeit, das Privatleben, einfach alles. Es hat seine Vor und Nachteile, jedoch, ist es eher nur ein Vorteil wenn man damit umgehen kann und das erfordert, dass man in sich geht und diese neue komplizierte Welt erstmal richtig versteht. Disney StarWars ist nun mal nicht Lucas StarWars, Lucas nannte sein StarWars "sein Baby", d. h. er hat es mit einer gewissen Integrität gemacht, mit gewissen Prinzipien, die er seines Selbst willen nie verraten würde. Haben wir das bei Episode 7 noch? Nein. Der Film versucht so viel Elemente die "Erfolsversprechend" sind zu kopieren, um daraus die Ideale Kombination für die meisten SW-Fans zu kreieren. Es liest sich wie Manipulation und Gehirnwäsche und genau das ist es auch, genau das ist Hollywood generell, nur mit dem Unterschied das es auch gute Hollywoodfilme noch gibt, auch wenn diese selten sind. StarWars ist aus meiner Sicht aber keiner von diesen Filmen. Auch der Vergleich zu Marvel hinkt irgendwie. Kein einzige Marvel-Film ist mir bisher so negativ aufgefallen, dass er unverschämt kopiert, wie StarWars. Und es ist mehr als das. Botox-Leia muss einem auch nicht gefallen, eine ältere Frau, die einfach nicht akzeptieren kann das sie alt wird, also nicht in Würde altern kann, so wie alle anderen Frauen in Hollywood, soll ein Vorbild sein, eine "Generälin"? Sie hat leider eine entsetzliche Charakterschwäche offenbart, die ich in einem Film wie StarWars NICHT sehen will. StarWars, dass war mal was besonderes, was sich irgendwie abheben konnte. Carrie Fisher ist leider weit über ihrem Zenit muss ich sagen - sie ist wie viele andere Frauen in Hollywood wie eine Sklavin die sich unterordnet ("ich muss schön aussehen, sonst krieg ich keine Rollen") - ironischerweise hat Jennifer Lawrence das neulich noch beklagt, ebenso wie Sandra Bullock, wie schlecht Frauen in Hollywood behandelt werden, sie werden eher materiell betrachtet, als etwas austauschbares und selbstverständliches und es werden ganz feste Dinge von ihnen verlangt. Naja, ich schweife ständig ab. Eine Sache hat sich wohltuend davon abgehoben, dass Rey nicht auf sexy macht, finde ich gut. Das wäre der komplette Absturz gewesen sonst. Aber schade das sie den Charakter übertrieben dargestellt haben, wie Luke auf Crack, sie lernt alles in einem Bruchteil der Zeit, nur damit Ep 7 sie vollständig aufbauen kann, bzw. damit die Seichte Story von Ep 7 überhaupt funktionieren kann (sonst kein Endkampf mit Kylo Ren, usw.). Wie gesagt, viele Chancen, vieles vermasselt. Episode 8 und 9 werden hoffentlich kreativ sein und nicht noch mehr Remakes. Den Kindern von heutzutage die Episode 7 schauen, bzw. meinem Sohn, würde ich auch eher Episode 4 empfehlen als 7 - ich will ihm keinem 80% monetären manipulativem Machwerk aussetzen was halbherzig nachgemacht wurde, er soll das Original sehen mit all seinen Vorteilen und mit seiner veralteten CGI, die sowas von scheißegal ist, weil es am Ende des Tages nicht darum geht, ob ein Film gute CGI hatte oder nicht, denn das ist es nicht was hängen bleibt, wenn man Tage später versucht über einem Film nachzudenken den man im Kino geschaut hat.

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