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Suicide Squad

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Worst. Heroes. Ever. - Etwa wirklich?!

Suicide Squad Kritik

Suicide Squad Kritik
13 Kommentare - 18.08.2016 von AldrichKillian
In dieser Userkritik verrät euch AldrichKillian, wie gut "Suicide Squad" ist.
Suicide Squad

Bewertung: 2.5 / 5

Mit „Suicide Squad“ kommt nun bereits der dritte Eintrag in das DC-Extended Universe, welches 2013 mit dem gelungenen „Man of Steel“ begann und erst vor wenigen Monaten mit dem durchwachsenen „Batman v Superman“ deutlich erweitert wurde.
Viele waren von Beiden enttäuscht. Andere waren von Beiden begeistert. Daher sind die Hoffnungen auf das Himmelfahrtskommando groß, doch können diese erfüllt werden oder handelt es sich um eine wahre Enttäuschung?

Handlung:

Trailer zu Suicide Squad

Die Welt hat sich für immer verändert. Mit dem Erscheinen von Superman wurde klar, es gibt höher entwickelte Wesen, welche der Menschheit gefährlich werden könnten.
Aus diesem Grund stellt Amanda Waller eine Einsatztruppe aus Mördern, Dieben und sogenannten Meta-Wesen zusammen um für Recht und Ordnung zu sorgen.
Warum sollten diese sich dazu bereiterklären? Ganz einfach, sie werden durch implantierte Sprengkörper dazu gezwungen.
Daher beginnt die selbsternannte „Suicide Squad“ ihren ersten Einsatz in Midway City um einen gewöhnlichen Terroranschlag zu verhindern. Zumindest werden sie in diesem Glauben gelassen...

Kritik:

Bei einem Film mit so vielen Charakteren wie diesem sind ihre Besetzungen natürlich äußerst wichtig. Und durchgehend sind diese auch passend gewählt.
Will Smith („Men in Black“) macht als Scharfschütze Deadshot eine gute Figur, sowohl in den humorvolleren als auch in den emotionaleren Momenten. Dass die aus den Comics bekannten weiße Maske lediglich während einer Sequenz Einzug erhält dürfte Comicfans nicht gefallen. Aber das wird in der Handlung begründet, wobei jedem bewusst sein sollte dass man einfach nicht den größten Star des Filmes verstecken wollte.

Margot Robbie („The Wolf of Wall Street“) geht in der Rolle der leicht verrückten Harley Quinn voll auf, gelingt eine nahe Adaption der Comicfigur.
Der Fokus des Filmes liegt auf diesen beiden Figuren, weshalb die anderen Bösewichte wie Captain Boomerang (unterhaltsam charismatisch gespielt von Jai Courtney), El Diablo (Jay Hernandez) oder der wortkarge Killer Croc (Adewale Akinnuoye-Agbaje) nur in den Hintergrund gerückt werden.
Schwertkämpferin Katana wird komplett verschwendet, wirkt als unnötiges Anhängsel um auch die asiatische Zielgruppe anzusprechen. Auf Sklipknot wird so gut wie gar nicht eingegangen, weshalb man durch seine weiteren Aktionen auch nicht wirklich gepackt wird.

Doch im großen Ganzen überzeugt die Teamchemie, es macht meistens Spaß der Dynamik zuzusehen, man hat schlussendlich doch jeden irgendwie ins Herz geschlossen.
Da es sich jedoch eigentlich um die bösartigsten Verbrecher des DC-Universums handeln sollte ist fragwürdig ob es eine gute Idee war alle Figuren als sympathisch darzustellen.
Hierdurch wird großes Potenzial zwar innerhalb des Filmes verspielt, aber vor allem auch für zukünftige Projekte. Denn ein Deadshot oder Killer Croc würden in einem Batman-Streifen nur noch bedingt als Gegenspieler funktionieren.
Würde das Publikum nicht andauernd verbal erinnert dass es sich um die Bösen handelt, würde man das schnell übersehen. Nichtsdestotrotz, die Motivationen sind sehr dünn, die Figuren meist eindimensional und es fehlen oft Identifikationspunkte für den Zuseher.
Es gibt einige Beziehungen zwischen den Rollen, doch da hierfür wenig Zeit aufgewendet wird, kann keine davon wirklich aufblühen.

Der mit Spannung erwartete Auftritt von Jared Letos Joker ist kurz, dient hauptsächlich zur Charakterisierung von Harley und verschwindet ebenso schnell wieder wie aufgetaucht.
Bunte Szenenübergänge sollen die Verwirrtheit darstellen, anstatt dass man das durch Schauspiel erreicht.
Wirklich bedrohlich oder psychopathisch zeigt er sich in seinen paar Minuten nämlich auch nicht.
Viola Davis überzeugt als vielschichtige Amanda Waller, bekommt aber ebenso viel zu wenig Aufmerksamkeit.
Im Gegensatz zu Joel Kinnaman als Rick Flag, einem Aufseher für die Squad, welcher zwar oft zu sehen ist und sein bestes gibt, jedoch hauptsächlich zur lästigen Exposition dient.

Und hier zeigt sich dann auch schon eine der größten Schwächen des Filmes: Das Drehbuch von Regisseur David Ayer.
Der Zuschauer bekommt sämtliche Informationen (seien sie notwendig für die spätere Handlung oder leider zu oft eben nicht) über die Handlung oder Figuren in sprachlicher Form vorgekaut, anstatt es filmisch auf die Leinwand zu übertragen. Es ist so viel eindringlicher etwas selbst zu sehen, anstatt einen Satz darüber zu hören!
Besonders anstrengend sind die zahlreichen Rückblenden, welche zwar notwendig sind da die meisten Kinogänger keine der Figuren bisher wirklich kennt, aber einfach zu viel des Guten sind.
Einige Aspekte aus den Rückblenden werden später sowieso noch einmal aufgerollt oder spielen für die Handlung überhaupt keine Rolle.

Dann werden wiederum spannende Aspekte komplett übergangen, beispielsweise warum ein Deadshot zum Scharfschütze wurde, eine gebildete Psychologin komplett von ihrem Weg abkam oder weshalb die Metawesen überhaupt ihre Fähigkeiten haben.
Ja, auch der von mir gelobte „Man of Steel“ hat eine Vielzahl an Rückblenden und springt immer wieder in der Zeit hin und her. Aber in Zack Snyders Werk hat man sich für jede gut überlegte Rückschau viel Zeit genommen, hat dem Zuschauer auch Gelegenheit gegeben Emotionen zu verinnerlichen und hat die Handlung unterstützt. Das ist hier bedauerlicherweise nicht der Fall.

Denn der erste Akt ist sehr schnell im Einführen der jeweiligen Personen, lässt kaum Raum zum Verarbeiten. Sobald man einen Protagonisten zu Gesicht bekommen hat, folgt schon wieder der nächste. Einzelne Szenen dauern nur ein paar Sekunden, dann sofort ein Ort/Zeitwechsel um auch wirklich so viele Informationen wie möglich einzubinden. Weniger wäre mehr gewesen.
Es handelt sich vielmehr um eine austauschbare Aneinanderreihung vieler Einzelszenen, anstatt einer kohärenten Erzählweise. Ein roter Faden ist nicht wirklich erkennbar.

Was darauf folgt ist im Prinzip nur noch eine lange Actionsequenz in Midway City, die Handlung wird extrem dünn und nur selten kann noch Spannung erzeugt werden.
Schade ist dass man im Gegensatz zu Marvels „Guardians of the Galaxy“ oder schlussendlich sogar in „Dawn of Justice“ nur selten Wert darauf gelegt hat, das Team als Einheit agieren zu lassen, sondern hauptsächlich coole Einzelkämpfer zeigt. Das wirft zusätzlich die Frage auf, wieso bestimmte Teammitglieder überhaupt dabei sein müssen.
Trotzdem, die Action ist weitestgehend gelungen, wenn auch mit der Zeit eintönig. Denn im Prinzip besteht diese nur aus sterilen Schießereien oder Faustkämpfen, während die Akteure selbst kaum Schaden nehmen, als unverwundbar erscheinen. Das ändert sich für wenige Personen natürlich auch wieder nur dann, wenn die Geschichte es verlangt.

Da hilft es erstrecht auch nicht, dass es ähnlich wie bei dem dafür oft kritisierten „The Avengers“ eine sprichwörtlich gesichtslose Armee als Kanonenfutter gibt, die immer passenderweise dann auftaucht wenn es mal wieder Zeit für eine Actionszene ist.
Verständlicherweise sind alle Gegenspieler der Squad ziemlich eindimensional und dienen nur als Grund um das Team auf eine Mission zu schicken. Wirkliche Gefahr oder Spannung kommt dahingehend selten auf.
Warum diese Handlanger gerade dieses Gebäude besetzen, später aber dann komplett von der Bildfläche verschwinden wenn man mal endlich einen ruhigeren Moment präsentieren möchte, wird natürlich nicht erklärt.

Hiermit hätten wir dann auch schon einen weiteren negativen Punkt erreicht, denn während der erste Akt von Charaktermomenten überhäuft wird, bleiben diese während Akt 2 und 3 mit einer gelungenen Ausnahme komplett außen vor.
Doch wäre es genau hier wichtig gewesen diese für viele unbekannten Figuren näherzubringen, im Hier und Jetzt, anstatt so viel Zeit für deren Vergangenheit aufzuwenden.
Oder auch auf die Möglichkeit auf eine Entwicklung der Protagonisten wird nur selten eingegangen.

Einige kleine Handlungsstränge werden entweder gar nicht aufgelöst oder wenn dann doch ohne größere Erläuterung, weil die gesamte Laufzeit gehetzt wirkt, als wenn man als Vorgabe hatte die 2h Marke genau treffen zu müssen. Erinnert ein wenig an „Dawn of Justice“.
Wobei man zugute halten muss, dass über die gesamte Laufzeit trotz langer Actionszenen und dünner Handlung nie Langeweile aufkommt.
Hin und wieder ein paar witzige One-Liner als Auflockerung und vorallem die sympathischen Figuren sorgen dafür.
Der Spagat zwischen Humor und der DC-typischen Ernsthaftigkeit funktioniert überraschend gut und sollte als Beispiel für kommende DCEU-Streifen gelten.

Die im Vorfeld als bahnbrechend und sich von anderen Comicverfilmungen ablösend angekündigte Adaption ist „Suicide Squad“ nicht geworden. Innovation sucht man leider vergeblich, alles wirkt schon irgendwie bekannt, bereits in anderen Filmen zuhauf gesehen.
Auch das aus dem MCU bekannte „Problem“ warum Batman, Wonder Woman oder Flash nicht während einer mehrtägigen Ausnahmesituation eingreifen wird nicht angesprochen.
Soll nicht heißen dass ich diese Figuren sehen wollte oder erwartet habe, aber gerne hätte man wenigstens ein paar gesprochene Wörter dazu verlieren dürfen.

Der zuvor bereits angesprochene, gehetzt wirkende erste Akt geht zu großen Teilen auch auf den fragwürdigen Schnitt einer Trailer-Ersteller Firma („Trailer-Park“, welche den gelobten zweiten Trailer vom Januar geschnitten hat), welcher schnell ist, Szenen kaum Zeit gibt um Eindruck zu hinterlassen. Nicht wenige Szenen deshalb auch genauso: Wie ein Trailer der kurz aufeinander folgende Bilder zeigt, ohne tiefer darauf einzugehen.
Desweiteren werden Umgebungen und Situationen oftmals nur in Nahaufnahmen der Darsteller gezeigt, anstatt auch mal weite Panoramaaufnahmen zu zeigen.
Hierdurch ist es schwierig dem Zuschauer einen Sinn für die Umwelt zu geben oder eine differenzierte Atmosphäre zu erzeugen.
Unnötig sind Zeitlupeneinstellungen, welche teils so lange andauern, dass der eigentliche Zweck des Spannungsaufbaus komplett verloren geht, sogar lästig wird. Es fehlt hier auch das Geschick epische Bilder zu erzeugen, wie man sie vom Kollegen Snyder schätzt.

Im Sinne des großen DC-Extended Universe welches sich noch im Anfangsstadium befindet wäre es wichtig gewesen Städte oder Einrichtungen wie das ganz kurz aufblitzende „Arkham Asylum“ oder andere Gefängnisse näher zu bringen. Leider nimmt man sich dafür keine Zeit.
Immerhin sind die Auftritte der „Justice League“-Mitglieder gelungen, wenn auch nur kurz und hauptsächlich als Fanservice vorhanden.
Aus dem Konzept „diese Guten“ mal aus der Sicht der Bösen zu zeigen wurde jedoch nichts gemacht.
Es lohnt sich ein paar Minuten den Abspann abzuwarten, um noch eine für einen kommenden Film wichtige Abspannszene zu sehen. Wieder ein Punkt bei dem Warner von seinem ursprünglichen Weg abgeht.

Die CGI-Effekte sind in ihrer Zahl eher spärlich vorhanden, was in heutigen Comicverfilmungen definitiv zu loben ist. Wenn im dritten Akt dann plötzlich recht viel computergenerierte Effekte auftreten, dann sehen diese eher suboptimal, noch nicht ganz fertig überarbeitet aus.
Auch ansonsten kann man die 175mio Produktionskosten neben den Gehaltschecks der Stars dem Film nicht ansehen.
Der Farbfilter ist recht dunkel, besteht entweder aus Braun/Gelb- am Tag oder Grautönen, was zu den bisherigen DC-Filmen passt.
Daher sorgt das 3D jedoch noch einmal für eine weitere Verdunklung ohne sonstigen Mehrwert zu bieten.

Musikalisch geht man einen zweigleisigen Weg. Zum einen gibt es einen orchestralen Score von Komponist Steven Price, welcher der Situationen passend ist.
Leider wollte man wohl nach dem Erfolg von „Guardians of the Galaxy“ oder jüngst dem richtig guten „Deadpool“ durch Pop-Songs für eine aufgelockerte Stimmung sorgen. Doch im Gegensatz zu diesem Film wirkt die Einbindung von beispielsweise Skrillex´ „Purple Lamborghini“ oder „Gangsta“ von Kehlani und unglücklicherweise viel zu vielen anderen erzwungen, wird recht schnell ermüdend sowie mühsam, da man aus dem Film geworfen wird.
Der erste Akt ist mit Songs vollgepackt, sobald ein Lied abgeschlossen ist, kommt für die folgende Szene natürlich übergangslos das nächste.
Dass Gesang sogar parallel zu dadurch schwer verständlichen Dialogen läuft ist ebenfalls schade.

Die Fans der Comics werden sich über „Suicide Squad“ freuen, denn sie bekommen endlich ihre geliebten Figuren auf der großen Leinwand zu sehen. Sie werden markante Szenen aus den Comics, sowie die Charaktere und deren Hintergründe kennen. Und all denen wünsche ich auch wirklich ihren Spaß. Doch wer mit dieser Materie nichts am Hut hat, und das sind eben die meisten Kinogänger, wird ins kalte Wasser geworfen und überfordert.

Doch es soll keine Entschuldigung sein, denn unzählig andere Filme haben es geschafft die noch so skurrilsten Figuren und Teams gekonnt, vielfältig auf Zelluloid zu bringen und jedem näherzubringen. Ein Film sollte alleine stehen können, nicht nur einer Hand voll Comiclesern als Fortsetzung ihres Lesestoffes dienen.
Wobei es sicherlich auch genügend Comicfans geben wird, die sich nicht einfach damit zufrieden geben ihre „Helden“ endlich sehen zu dürfen, sondern mehr Anspruch an den Film haben dürfen.
Und es gelingt dem Streifen eben nicht viel darüber hinaus zu bieten.
Vieles wirkt wie ein nicht zu Ende gedachter Schnellschuss, mit mehr Drehbucharbeit als die angeblichen sechs Wochen und weniger Panik seitens Warners hätte es ein toller Film werden können. Es gibt tolle Ansätze aus denen viel zu wenig gemacht wird. Aber so ist das halt jetzt.

Fazit:

„Suicide Squad“ ist leider eine große Enttäuschung aufgrund eines dünnen Drehbuchs, zu vielen Rückblenden, einem unterentwickelten Bösewicht, einem schnellen Schnitt und anstrengender Musikuntermalung.
Aber trotzdem ist die Laufzeit dank der sympathischen Figuren und deren Besetzung meistens unterhaltsam, sowie für den ein oder anderen Lacher gut. Das reicht aber nicht um über diese Vielzahl an Problemen hinwegzusehen.
Dennoch würde ich mich auf eine Fortsetzung freuen, denn die Chemie stimmt, das nicht genutzte Potenzial lässt sich immer wieder erkennen.

- - Bewertung: 5/10 Punkten - -

und damit der bisher deutlich schwächste Eintrag in das DC-Extended Universe.
Manchmal ist ein purer Unterhaltungsfilm schön und da liefert die Squad was versprochen wurde, ein qualitativ hoher Film ist das aber dadurch noch lange nicht.

Suicide Squad Bewertung
Bewertung des Films
510

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