Bewertung: 3 / 5
[b]Terminator Genisys[/b] ist ein Spielfilm aus dem Jahr 2015 von Regisseur Alan Taylor. Es ist der nach heutigen Stand fünfte Film der Terminatorreihe. Die Kritik ist weitestgehend [b]spoilerfrei[/b], wobei die Trailer ja sowieso schon das meiste erzählt haben. [b][u]Ein kurzes Vorwort[/u][/b] Terminator, wer diesen Namen hört denkt an zwei großartige Filme, welche in den 80er und 90er Jahren von James Cameron geschaffen wurden und das Actionkino auf eine neue Ebene hoben. Cameron hatte mit Terminator 2 seine Geschichte fertig erzählt. Schwarzenegger und die Rechteinhaber hatten aber trotzdem noch Lust und so wurde gut 10 Jahre später die abgeschlossene Geschichte einfach egalisiert und fortgesetzt. Wieder ein paar Jahre später wollte man dann eine ganz neue Trilogie in der Zukunft starten, aus der Trilogie wurde lediglich ein Film und das Studio dahinter ging pleite. Die Rechte wanderten hin und her und in den letzten Jahren wurden Terminator Genisys geschaffen, ein Film der Terminator 3 und 4 komplett und Teil 2 weitestgehend ignoriert und sich eine ganz neue Geschichte ausdenkt. Zeitreisen spielen bei solchen Vorhaben natürlich eine wichtige Rolle. Eine grobe Inhaltsangabe spare ich mir an dieser Stelle, wer die Trailer gesehen hat, der weiß mehr als genug. [b][u]Kritik[/u][/b] Da ist er also, der langersehnte Terminator-Film. Eine Thematik die so sehr fasziniert, weil James Camerons Werke in der Vergangenheit so überragend waren. Sie machten darüber hinaus Arnold Schwarzenegger zum Star und dieser ist es auch diesmal, der den Film trägt. Terminator Genisys fängt wirklich richtig gut an! Die Zukunft im düsteren und bedrohlichen Stil, nicht ganz so bedrohlich wie man es aus früheren Rückblenden kennt, aber schon sehr gut getroffen. Man bekommt quasi genau die Vorgeschichte von Terminator (1984) serviert und das ist wirklich schön umgesetzt. Vor allem sieht man bei all der Zeitreisethematik der Filme endlich mal, wie so eine Zeitreise von statten geht. Nach der tollen Darstellung landet man im Jahr 1984 und der große Twist von Genisys geht los. Man kann den Film wohl so sehr gut beschreiben: Er fängt richtig gut an und wird anschließend Schritt für Schritt schlechter. Die Trailer haben zwar einiges gezeigt, aber in Gänze wirkt alles noch etwas durchgeknallter. Die Handlung wird zunehmend verworren und wirkt so an den Haaren herbei gezogen, dass man die ganzen Sachen irgendwann gar nicht mehr zu hinterfragen versucht, sondern einfach nur noch die Action auf sich einprasseln lässt. Diese Action gibt es in Hülle und Fülle und ist überwiegend gut umgesetzt. Jedoch muss hier angemerkt werden, dass man das PG-13 Rating bzw. unsere FSK 12 Einstufung deutlich merkt. Action auf dem Niveau von Fast & Furious, es rumst und kracht ordentlich und überall, Leute fallen auch mal um, aber wirklich schockierendes sieht man nicht. Enttäuscht hat mich die Filmmusik von Lorne Balfe. Die wenigen Stellen wo das bekannte Terminator-Theme angespielt wird sind großartig, aber ansonsten plätschert die Musik nur vor sich her und ist einfach da. Die Darsteller möchte ich ganz gern unabhängig von der Handlung bewerten. So gefällt mir Arnold Schwarzenegger im hohen Alter als Terminator immer noch gut. Auch wenn es lange nicht an die Darbietung aus T1 und T2 heranreicht. Ebenfalls überzeugt hat mich Jai Courtney als Kyle Reese, natürlich ist er nicht mit Michael Biehn zu vergleichen, aber er verkörpert die Rolle solide. Gleiches kann man über Jason Clarke sagen. Emilia Clarke sieht niedlich aus, die starke Frau mag ich ihr aber nicht recht abkaufen, aber die Defizite sind wohl eher dem Drehbuch geschuldet. Der Cast an sich ist also weitestgehend stimmig. Es ist aber nun mal diese komplett merkwürdige Handlung, welche sich Laeta Kalogridis und Patrick Lussier offenbar ausgedacht haben und in einem Drehbuch verfassten. Der Beginn ist wie gesagt wirklich stark, weil man hier einfach nur versucht die Vorgeschichte zu T1 zu erzählen. Aber mit zunehmenden Einfluss der neuen Ideen wird der ganze Film Schritt für Schritt alberner und reduziert sich ausschließlich auf seine Schauwerte. Regisseur Alan Taylor ist es nicht gelungen, eine tolle Atmosphäre zu kreieren in der man mit den Figuren mitfiebert oder mitfühlt. Erinnert euch an [b]T1[/b], die schwache Sarah Connor welche aus ihrer Discozeit rausgerissen wurde in eine Welt, die sie nicht versteht und zunehmend Schutz bei ihrem Beschützer sucht. Das romantische Highlight in T1 hat doch jedes Herz irgendwie erwärmt. Dann hatten wir [b]T2[/b], John Connor hat keine wirkliche Vaterfigur, seine Mutter ist scheinbar wahnsinnig, er eiert ziellos durchs Leben. Dann ist es eine Maschine zu die er eine so enge Beziehung aufbaut. Eine Maschine die er zu lieben beginnt und als der Terminator am Ende des Films seinen Daumen empor hebt, da hat doch jeder Zuschauer eine Gänsehaut bekommen. Es waren diese Momente, welche die Filme groß gemacht haben! Solche Momente hatte man weder in [b]Terminator 3, Terminator Die Erlösung[/b] noch bekommt man sie in [b]Terminator Genisys[/b]. Der Film hat sich eine Story zusammen gesponnen um ein wenig den alten Mythos anzureißen und um Arnold Schwarzenegger mit an Bord zu nehmen. Alles mit dem Ziel durch Schauwerten möglichst viel Kasse machen. Als einfache Berieselung funktioniert Terminator Genisys gut. Bei seiner Laufzeit von über zwei Stunden (126 Minuten) gab es keine Länge, man wurde immer unterhalten. Jedoch ist der Film genau so überflüssig wie seine beiden Vorgänger. Die "Reihe" hatte schon im zweiten Teil ein mehr als würdiges Ende gehabt. Hätte man die Handlung der ersten 30 Minuten genommen und in aller Ausführlichkeit erzählt, mit einem fähigen Regisseur, dann hätten die beiden Filme von früher wirklich bereichert werden. So haben wir nur einen dritten Film, den man zwar gucken kann, aber garantiert nicht gucken muss. In der Gesamtwertung schließe ich mich Moviejones an und vergebe [b]6 von 10[/b] möglichen Punkten für [b]Terminator Genisys[/b]. In den Kommentarbereichen spreche ich als Spoiler noch ein paar Punkte an, die mich etwas gestört haben.
Terminator - Genisys Bewertung