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The Wave - Die Todeswelle

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Weniger Hollywood, mehr Bodenständigkeit

The Wave - Die Todeswelle Kritik

The Wave - Die Todeswelle Kritik
5 Kommentare - 28.09.2017 von luhp92
In dieser Userkritik verrät euch luhp92, wie gut "The Wave - Die Todeswelle" ist.
The Wave - Die Todeswelle

Bewertung: 4 / 5

"The Wave" ist ein Katastrophenfilm aus Norwegen, der das Genre im Großen und Ganzen zwar nicht neu erfindet, in seiner Umsetzung allerdings um Einiges bodenständiger, ruhiger und radikaler ausfällt als viele Hollywood-Pendants der letzten 10-20 Jahre.

Ein Regisseur wie Roland Emmerich, dessen Katastrophenfilme ich durchaus mag, hätte basierend auf dem Handlungskonzept ein 120-150minütiges Effektspektakel erschaffen, in dem es ordentlich rummst und kracht. Roar Uthaug schlägt dagegen, unter Anderem bedingt durch das geringe Budget, einen anderen Weg ein. "The Wave" verfügt über eine Laufzeit von knackigen 105 Minuten, beginnt klein, wird im Mittelteil mit dem Tsunami groß und beeindruckend, nur um danach wieder in ruhigere Gefilde zurückzukehren und sich auf die Charaktere zu konzentrieren. Darüberhinaus hat "The Wave" den Vorteil, dass die dargestellte Katastrophe auf einer realen Bedrohung beruht und sich nicht irgendwelcher hanebüchenen Szenarien (Klimakatastrophe, Maja-Weltuntergang, etc.) bedienen muss.

Trailer zu The Wave - Die Todeswelle

Die obligatorische Mittelstandsfamilie, welche getrennt wird und sich wiederfinden muss, darf auch hier natürlich nicht fehlen, wird jedoch nicht so übertrieben kitschig und pathetisch überhöht in Szene gesetzt, wie es zum Beispiel in "2012" der Fall ist. Zum Einen verzichtet Uthaug auf eine gefühlsduselige Musikuntermalung und setzt den Soundtrack primär zum Spannungsaufbau ein, zum Anderen werden die Charaktere bzw. Charakterschablonen bodenständiger gezeichnet. In "The Wave" finden sich keine Überhelden, Heldentum wird mehr oder weniger bestraft, des Weiteren handeln die Charaktere logischer als man es von solchen Filmen normalerweise erwarten würde. Wenn es logischer ist, sich in Sicherheit zu bringen, dann bringt man sich in Sicherheit und setzt nicht zu einer waghalsigen und schwachsinnigen Rettungsaktion an!

Während sich Emmerich in "2012" nur auf die Lebenden fokussiert, konfrontiert Uthaug die Zuschauer darüberhinaus mit dem Tod und scheut auch nicht vor einer radikalen und blutigen Darstellung zurück. Wenn in "The Wave" Menschen sterben, trifft zumindest mich dies überraschend hart und des Öfteren auch unerwartet. Uthaug spielt damit, menschliche Beziehungen und daran anschließende Klischeerettungen anzudeuten, nur um sie letztendlich dennoch wie ein Kartenhaus in sich zusammenstürzen zu lassen.

Schauspielerisch überzeugen vor Allem "Norman Reedus"-Lookalike Kristoffer Joner als Familienvater und Geologe sowie die wunderhübsche Ane Dahl Torp als dessen Ehefrau und Hotelangestellte. Für das geringe Budget können sich die Effekte und das Szenenbild echt sehen lassen und müssen sich meiner Meinung nach nicht hinter den Hollywood-Pendants der letzten Jahre verstecken! Der Tsunami sieht wahrlich beeindruckend und bedrohlich aus, die darauf folgenden Zerstörungen trostlos und düster. Obendrein profitiert "The Wave" natürlich von der schönen Landschaftskulisse Norwegens.

Wer also mittlerweile von typischen Hollywood-Katastrophenfilmen gelangweilt ist, sollte definitiv einen Blick auf "The Wave" werfen! Ich freue mich nun auf Uthaugs "Tomb Raider", habe allerdings so meine Zweifel daran, dass der Film ein großer Bringer wird. Mit einem okayen Abenteueractionfilm der Marke Paul W.S. Anderson auf dem Niveau des Jolie-Erstlings könnte ich mich zwar anfreunden, dies entspräche allerdings nicht meinen eigentlichen Erwartungen.

The Wave - Die Todeswelle Bewertung
Bewertung des Films
810

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5 Kommentare
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
03.10.2017 21:54 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.394 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@Tim

Ich finde, abseits der beiden Szenen wird "The Wave" seinem Ruf als realistischere Variante eines Katastrophenfilms im Gegensatz zu Hollywoodfilmen der letzten Jahre sehr wohl gerecht.

"The Day After Tomorrow" ist auch einer meiner Lieblingskatastrophenfilme! "2012" finde ich ebenfalls okay, auch wenn er mir heutzutage bedeutend weniger gefällt als noch in meinen Teenagerzeiten.

Danke für die Tipps, die werde ich mal im Hinterkopf behalten! "Deep Impact" zählt wie "The Day After Tomorrow" zu meinen Favoriten des Genres, hier steht wie du schon anmerktest das Drama im Vordergrund, weshalb ich diesen Film "Armageddon" klar vorziehe.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Tim : : King of Pandora
30.09.2017 19:34 Uhr
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Dabei seit: 06.10.08 | Posts: 3.037 | Reviews: 192 | Hüte: 85

@luhp92
Der Film ist bei mir wirklich nur noch düster im Gedächtnis, aber die zwei Stellen die du nennst, haben mich damals auch echt geärgert. Vor allem da der Film so mit dem Stichwort realistisch und eben nicht typisch Hollywood an den Mann/die Frau gebracht wurde.

Katastrophenfilme mag ich allgemein sehr gern und ich habe nichts gegen auch mal etwas trashige Unterhaltung. Emmerich konnte das mal sehr gut, driftete irgendwann aber zu sehr in die übertriebene Ecke ab und verlor die Bindung zu den Figuren. Dennoch schaue ich Day after Tomorrow immer wieder gern.

Stichwort welche Filme mir besser gefallen, da muss man meiner Meinung nach etliche Jahre bzw. Jahrzehnte zurück. Gerade Filme wie Flammendes Inferno, Höllenfahrt der Poseidon, Erdbeben oder auch die Airport-Reihe mag ich sehr gerne. Klar sind die auch gern mal übertrieben, aber damals hatten sie den Dreh raus eben nicht nur Effekte sondern auch das Drama zu zeigen. Später dominierten immer mehr die Effekte, einzig bei Deep Impact versuchte man den Gegenentwurf, wobei dafür Armageddon der unterhaltsamere Film ist und hey, hier schafft es am Ende auch nicht jeder. wink

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
29.09.2017 23:13 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.394 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Ich habe "The Wave" vorhin mit meinen Eltern gesehen, die vor drei Jahren Urlaub im Geiranger-Tal machten und dementsprechend viele Drehorte wiedererkannten. Ihnen hat der Film ebenfalls sehr gut gefallen.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
28.09.2017 14:37 Uhr | Editiert am 28.09.2017 - 14:41 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.394 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Für mich gab es zwei Szenen, die ich als etwas übertrieben empfand.
Erstens die Szene, in der der Tsunami einschlägt und der Familienvater im Auto wie durch ein Wunder überlebt. Alllerdings stirbt gleichzeitig die Frau, die er eigentlich retten wollte auf drastische Weise und somit wird sein Erfolg wieder zunichte gemacht.
Zweitens, die Szene in der der Familienvater bis zur Tür des Bunkers taucht, die Steine vor der Tür wegräumt, sich mit seiner Frau umarmt und erst danach hoch zu seinem Sohn und zur Luft schwimmt. Im Angesicht der Tatsache, dass Uthaug den Luftverbrauch unter Wasser ansonsten realistisch darstellte, passte diese Szene nicht wirklich in den Film. Allerdings wird der Vater für diese Aktion bestraft, indem er bei der Rettung seines Sohn selbst ertrinkt und für mehrere Minuten tot am Boden liegt. Ich dachte tatsächlich, er sei tot, und damit hat "The Wave" den Hollywood-Pendants sehr viel voraus.


Welche Katastrophenfilme haben dir denn besser gefallen?

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Tim : : King of Pandora
28.09.2017 11:38 Uhr
0
Dabei seit: 06.10.08 | Posts: 3.037 | Reviews: 192 | Hüte: 85

Ich fand die Idee hinter The Wave eigentlich nicht schlecht und der Film hat auch paar gute Momente, der hohen Bewertung kann ich mich aber nicht anschließen. Em Ende ist es auch nur ein verkappter Hollywoodfilm, der mit Klischees arbeitet und am Ende in teilweise arg an den Haaren herbeigezogenen Szenen abdriftet. Hab nicht mehr alles in Erinnerung mit der Rettungsaktion gegen Ende, aber für mich hatte das viel bei dem Film kaputt gemacht. Und ich fand eigentlich, die Figuren haben sich oft nicht besonders logisch verhalten. Ausnahmesituation hin oder her, da gab es mehr als einen dämlichen Moment, der nur drin war um die dünne Story aufzuplustern. Aber für Katastrophenfilmfans ganz klar Pflicht, für mich gibt es da aber deutlich bessere Genrevertreter.

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