Transformers - Die Rache Kritik

Bewertung: 4 / 5

!Als Warnung sei gesagt, das Spoiler vorkommen können!

Der Titel dieser Kritik kommt sicher nicht ganz von ungefähr, erinnert der Film doch teilweise an einen Indiana Jones Film (gemeint sind die Indy Teile die im Sand spielen^^) und das Shai LaBeouf wie wir alle wissen Indy Jr. ist kommt noch dazu. Dies soll jedoch nicht negativ gemeint sein, ich fand es sogar gut.

Die Bewertung von Transformers 2 hängt wohl davon ab welche Erwartungen man an den Film hat. So werfen viel Kritiker dem Film eine fehlende Story und viele Logiklöcher vor. Nun das kann ich bestätigen, aber hatte man da wirklich andere Erwartungen? Ich glaube eigentlich nicht, aber es ist schon manchmal ärgerlich wie dumm die Story ist. Es erwartet ja keiner eine Story mit der Tiefe des Grand Canyon, aber bei so einem Blockbuster sollte schon wenigstens ein wenig Story mit Sinn vorhanden sein.

Aber nun gut, wirklich schaden tut das dem Film nicht. Nach dem Motto Hirn aus Augen auf bekommt man großartige Unterhaltung mit einigen richtig guten Sprüchen geboten. Man merkt dem Film auch sein enorm hohes Budget an. Die Drehorte sehen wirklich sehr schön aus und geben dem Film einen gewissen Glanz. Welcher Film kann schon von sich behaupten an den Pyramiden gedreht zu haben. Nun dieser kann es. Und was die Action betrifft bekommt man das, was man von einem Michael Bay erwartet, eben großartig gemachte Action mit vielen Explosionen. Manche Szenen erinnern dabei jedoch an Armaggedon und Pearl Harbour, neues liefert Bay also nicht ab.

Nun zum eigentlichen Film. Beginnen tut alles mit einem kurzen Prolog der am Anfang ein wenig an 10.000 B.C. erinnert und am Ende (des Prologes) an die Eröffnungsszene von Herr der Ringe: Die Gefährten. Daran folgt eine erste Action Sequenz inklusive Einführung einiger neuer Autobots. Und natürlich hegt die Regierung mittlerweile zweifel an der Allianz mit den Autobots, die Gründe dafür sind jedoch wenig plausibel. Aber wie gesagt, was die Story betrifft wird der Film keinen Oscar bekommen.
Man erfährt natürlich auch was Sam gerade so macht und das er aufs College geht. Zufällig fällt ihm an dem Tag aus seiner Jacke, die er vor zwei Jahren im Kampf gegen die Decepticons trug, ein Splitter des Alspark heraus. Wieso und weshalb ein Steinsplitter zwei Jahre lang in einer Jacke hing...nun wie schon gesagt, ein Oscar für die beste Story wird dieser Film nicht bekommen.
Durch dieses Ereignis beginnt dann jedoch die Jagd nach Sam durch den wieder auferstandenen Megatron. Parallel dazu erfahren die Autobots das The Fallen wieder auferstehen wird und die Decepticons nach einer Energiequelle auf der Erde suchen um ihre Rasse zu erhalten, wozu jedoch unsere Sonne sterben muss und damit die gesamte Menschheit.

Soviel zum Film, alles verraten will ich ja nicht. Der Film hat viele witzige Momente, vor allem wenn Sams Eltern dabei sind. Und wie im ersten Teil ist John Turturro eine Bereicherung im Film, vielleicht sogar das heimliche Highlight.
Die Action und vor allem die Effekte stehen über alles und sind wirklich sehenswert. Die Kämpfe sind etwas übersichtlicher als noch im ersten Teil und am Ende des Filmes kann man vielleicht sogar von einer kleinen Schlacht reden.

Dennoch haben mir einige Sachen einfach nicht gefallen. So sind alle Schauspieler, bis auf Shia LaBeouf, nur Nebendarsteller wenn nicht sogar nur Statisten. Megan Fox ist nur im Film um bewundert zu werden, was sicherlich nicht unbedingt falsch ist, ein bisschen mehr hätte man aber dennoch erwarten können. Die Soldaten aus dem ersten Teil, die da noch eine wichtige Rolle spielten, sind hier zwar auch dabei und kämpfen Seite an Seite mit den Autobots, geraten aber stark in den Hintergrund. Nach dem Film fragt man sich tatsächlich ob sie überhaupt dabei waren.
Und auch die Autobots kommen teilweise zu kurz. Optimus Prime steht natürlich im Mittelpunkt und das wars auch schon fast. Man sieht zwar auch noch andere Autobots kämpfen, aber vor allem die neuen werden kaum vorgestellt, bis auf die Zwillinge. Und bei den Decepticons werden gar keine neuen vorgestellt bis auf The Fallen. Starscream ist zwar dabei, wirkt aber kaum noch bedrohlich. Und auch Megatron war im ersten Teil wesentlich bedrohlicher, wirkt hier mehr wie ein einfacher Handlanger. Devastator sieht richtig toll aus, hat aber auch nur einen kurzen Auftritt.
Und The Fallen könnte sich meiner Meinung nach sogar zu Venom in Spiderman 3 gesellen. Sein Charakter wurde ein wenig verschenkt, er kam kaum vor. Er ist nur die letzten Minuten auf der Erde und der Endkampf geht höchstens zwei Minuten bis Optimus in relativ leicht besiegen kann. Eine Bedrohung war kaum spürbar. Das Ende des Filmes kam dabei viel zu plötzlich.
Auch war es manchmal schwer die Transformers zu verstehen wegen dem ganzen Trubel um sie herum.

Aber ich denke das sind Schwachpunkte, die vielleicht zu erwarten waren und die den Film auch nicht wirklich kaputt machen. Die 147 Minuten vergehen recht schnell und langeweile bekommt man sicherlich nicht.
Immerhin bleibt so Luft nach oben für einen möglichen Transformers 3, wo es dann vielleicht doch etwas tiefgreifender und epischer hergeht.

Am Ende möchte ich alle die sich den Film noch angucken wollen darum bitten auf eine Szene besonders zu achten: Wenn die Soldaten gegen Ende des Filmes zusammen mit Optimus Prime in Ägypten aus dem Flugzeug mit Fallschirmen springen, sieht man kurz den Sprung aus der Sicht eines Soldaten (wirkt wie Handkamera) und man sieht einen Soldaten der, wie ich finde, Ähnlichkeiten mit Michael Bay hat. Die Szene ist nur kurz, man kann ihn vielleicht 2 Sekunden lang sehen. Bitte achtet mal drauf ob er es wirklich ist, ich würde es aber echt toll finden.


Angesichts der speziellen Erwartungen, die Größenteils nun mal auf der Action lag, gebe ich dem Film 85%.
Für 90 oder gar 100% fehlt mir aber dann doch ein wenig Story und eine spürbare Bedrohung.