Bewertung: 3.5 / 5
Nach mehreren Flops wollte [b]Jean Claude Van Damme[/b] mit [b]Universal Soldier - Die Rückkehr[/b] seine (Warnung) Rückkehr in die Riege der A-Liga Hollywoods vorbereiten. An sich keine schlechte Idee, da der Vorgänger 1992 ein echter Hit war und für Van Damme´s Karriere einen Meilenstein darstellte. Wie Wir heute wissen hat sich dieser Plan leider nicht verwirklicht. Auch Universal Soldier - Die Rückkehr floppte gnadenlos beim Kino-Publikum, wurde von den Kritikern zerrissen und Van Damme mußte bis zum Jahre 2012 warten bis sein Leinwand-Comeback in [b]The Expendables II[/b] endlich stattfand. Doch ist der Film wirklich sooo schlecht wie er vielerorts gemacht wird? Ich meine nicht! Zur Story: Trotz des grandiosen Scheitern des ersten Universal Soldier-Projekts hält die Regierung weiterhin an dem Konzept fest gefallene Soldaten genetisch zu regenerieren und zu verbessern um diese anschließend in Krisengebieten rund um den Erdball einzusetzen. Um einen ähnlichen Vorfall wie vor 7 Jahren zu vermeiden (Die Soldaten bekamen damals nämlich unvorhergesehen Ihre Erinnerungen zurück) wird heute voll auf Technologie gesetzt. Die künstliche Intelligenz SETH überwacht, kontrolliert und unterdrückt die Gehirne/Gedanken der UniSols um diese dem Arbeitgeber gefügig zu machen. Wie gut das Ganze funktioniert darf Luc Deveraux (Van Damme), UniSol der ersten Generation und technischer Berater des Projektes, am eigenen Leib feststellen. Denn in den Übungseinsätzen wird es immer schwerer für Deveraux mit den neuen Soldaten mitzuhalten. Doch es ziehen dunkle Wolken auf. Die Regierung muß sparen und da das UniSol-Projekt Unmengen an Ressourcen schluckt, wird Dr. Cotner (Xander Berkeley) beauftragt „seinem“ Computer den Stecker zu ziehen. Jedoch sieht dieser gar nicht ein abgeschaltet zu werden und wehrt sich. SETH übernimmt die Basis, tötet Dr. Cotner und plant mit seinen UniSols den großen Gegenangriff. Nun liegt es an Luc die Rebellion der Maschine zu zerschlagen… Ok, zugegeben die Story ist wirklich großer Quatsch. Die Idee mit den UniSols an sich kann man evtl. gerade noch schlucken, aber spätestens wenn es richtig los geht und babysittende Super-Computer auftauchen oder Computer sich in menschlichen Körper pflanzen lassen nähert sich der Kopf unweigerlich der Tischplatte. Jedoch überzeugt der Film in einer anderen Kategorie und zwar in der Action! Der ehemalige Stuntman [b]Mic Rodgers[/b] legt in seinem Regiedebüt viel Wert auf Tempo, Adrenalin und auch auf die ein oder anderen humoristischen Einlage. Somit unterscheidet sich der zweite Teil doch etwas vom Emmerich-Vorgänger, da dieser eher ein knallharter, ernsterer Actionfilm gewesen ist. Dieser Stilwechsel tut dem Film allerdings recht gut. Denn mit der Story wäre ein ernster Film sowieso nicht möglich gewesen und so kann man das Ganze dann halt mit einem großen Augenzwinkern sehen weil der Film sich selber nicht ernst nimmt. Für den Soundtrack des Films haben die Macher voll auf die Metal-Karte gesetzt und so schallen einen während des Films harte E-Gitarren-Riffs um die Ohren, die das ganze sehr stimmig untermalen und im Kontext auch sehr gut zum Stil des Filmes passen! (Der Abspann-Song von [b]Megadeth[/b] ist übrigens der Hammer!) Doch egal wie der Stil eines solchen Filmes ist, wichtig ist vor allem eines: nämlich die Action! Und hier gibt sich Universal Soldier – Die Rückkehr keine Blöße. Rodgers scheucht unsere Helden von einer Konfrontation in die nächste und bietet mit ein paar Shootouts, großen Explosionen und vielen Prügeleien einiges an Abwechslung. Die Fights im Film sind klasse choreographiert und Van Damme zeigt das Er 1999 wirklich noch top in Form gewesen ist. Außerdem haben es die Macher des Filmes geschafft Van Damme zwei absolut ebenbürtige Gegner in den Weg zu stellen. Nämlich zum einem den Karate-Meister [b]Michael Jai White[/b] (Spawn) und zum anderen den damaligen WCW-Wrestler [b]Bill Goldberg[/b] (Santa´s Slay). White wirkt in seiner Performance unglaublich bedrohlich (Zitat meiner Schwester: Was für kalte Augen!!) und seine Kicks und Moves sind durch die gelungene Kameraführung von [b]Mike Benson[/b] (Terminator 2) absolut sehenswert in Szene gesetzt. Im sehr stimmigen Showdown am Ende des Films, wenn Van Damme gegen White antritt, dürfen beide auch nochmal zeigen was Sie drauf haben und das ist ne Menge! Bill Goldberg ist eine Naturgewalt. Der Koloss wird so dargestellt als könnte ihm nix und niemand aufhalten und das glaubt man auch sofort. Wenn er Soldaten durch Wände tackelt oder Wachleute locker durch den Raum schmeißt als wären Sie Puppen wirkt das schon ziemlich beeindruckend. Schade, das Goldberg eher selten in Filmen zu sehen ist da ich ihn für nen guten Action-Star halte. Als vierte Hauptdarstellerin in Bunde haben wir noch [b]Heidi Schnanz[/b] (Truman Show). Sie spielt die Reporterin Erin Young die mit Luc vor den amoklaufenden UniSols flieht. Nur leider ist meiner Meinung nach die Chemie zwischen den beiden irgendwie nicht so stimmig wie beim ersten Teil zwischen Van Damme und [b]Ally Walker[/b]. Die Nebenrollen (unter anderen [b]Xander Berkely[/b] [Twenty-Four], [b]Kiana Tom[/b] [Cyber Bandits] und [b]Brent Hinkley[/b] [Falling Down]) des Streifens stechen nicht großartig hervor allerdings ist der Cast zu jederzeit recht stimmig besetzt. Ist Universal Soldier – Die Rückkehr also so mies wie er gemacht wird? Darauf ein klares Nein! Der Film hat zwar eine wirklich hirnrissige Story und auch einige Effekte dürften heute nicht mehr zeitgemäß wirken aber in Sachen Action und Martial Arts ist der Film auch heute durchaus noch einen Blick wert!
Universal Soldier - Die Rückkehr Bewertung
