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Valerian - Die Stadt der tausend Planeten

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Corben Dallas trifft Darth Vader

Valerian - Die Stadt der tausend Planeten Kritik

Valerian - Die Stadt der tausend Planeten Kritik
17 Kommentare - 11.07.2017 von Moviejones
Wir haben uns "Valerian - Die Stadt der tausend Planeten" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Valerian - Die Stadt der tausend Planeten

Bewertung: 3 / 5

Zwiegespalten, dies ist wohl das passendste Wort, um Valerian - Die Stadt der tausend Planeten unserer Meinung nach zu beschreiben. Visuell beeindruckend, abwechslungsreich und voller Ideen und faszinierender Kreaturen bietet der Film vor allem etwas für das Auge. Leider bleiben dabei Figuren und Dramaturgie auf der Strecke. Dennoch sollten nicht nur Fans von Das fünfte Element dem Film eine Chance geben, denn allein schon um zu sehen, wie die Comicvorlage andere Science Fiction-Werke maßgeblich inspiriert hat, ist den Kinobesuch wert.

Valerian - Die Stadt der tausend Planeten Kritik

Valerian (Dane DeHaan) und Laureline (Cara Delevingne) sind intergalaktische Agenten und sorgen Recht und Ordnung im Universum. Gerade erst haben sie eine riskante Mission abgeschlossen, da verschlägt es sie nach Alpha, der Stadt der tausend Planeten. Dort leben unzählige außerirdische Rassen friedlich miteinander. Doch die Harmonie in Alpha wird gestört, denn im Zentrum geht Unheimliches vor. Valerian und Laureline müssen der Sache nachgehen und dabei stoßen sie nicht nur auf ein großes Geheimnis, sondern auch gegenseitig immer wieder aneinander.

Trailer zu Valerian - Die Stadt der tausend Planeten

Jeder große Regisseur hat ihn, seinen Wunschtraum. Im Fall von Luc Besson sind es die Comics von "Valerian et Laureline" (dt. "Valerian und Veronique") von Zeichner Jean-Claude Mézières und Autor Pierre Christin, die es ihm seit seiner Kindheit angetan haben. Die Faszination ging soweit, dass Besson in gewisser Weise seine eigene Fanfiction schuf, was 1997 in Das fünfte Element mündete, dem Film, der bis dato wohl am dichtesten an die Comicvorlage herankam. Vieles, was die Comics ausmachte, war in diesem Film bereits zu finden, aber es war eben nicht "Valerian et Laureline". Dazu mussten noch einmal 20 Jahre vergehen und mit 180 Mio. $ wird Valerian - Die Stadt der tausend Planeten nun zur teuersten europäischen Produktion aller Zeiten.

Schon zu Beginn des Films fällt auch bei Valerian - Die Stadt der tausend Planeten die französische Handschrift auf und dass Besson die Vorlage wirklich ins Herz geschlossen hat. Detailverliebt entführt er den Zuschauer in eine farbenprächtige Welt, voller fremder Wesen bevölkert. Optisch, dies wird schnell klar, wird dieser Film ein Leckerbissen und endlich überzeugen auch mal wieder die 3D-Effekte, die das Kinoerlebnis durchaus bereichern. Dann wird natürlich auch viel Aufwand betrieben, die beiden Hauptcharaktere dem Zuschauer nahezubringen, die mit DeHaan und Delevingne in ihren jeweiligen Rollen gut besetzt sind. Gerade sie bekommt hier deutlich mehr zu tun, als es im vergangenen Jahr bei Suicide Squad der Fall war.

Erzählerisch versucht Besson, gegen den Strom zu schwimmen. Anstatt ein großes Filmuniversum vorzubereiten, wie es heute üblich ist, zig Fortsetzungen anzudeuten und Cliffhanger zu bieten, will er vor allem die Geschichte zweier Helden erzählen, die einander näherkommen, während sie eine Vielzahl Abenteuer erleben. Dies ist erfrischend anders, aber Stärke und Schwäche von Valerian - Die Stadt der tausend Planeten zugleich.

Denn die Idee, die Helden ins alleinige Zentrum der Handlung zu stellen, gelingt Besson leider nur bedingt. So wird zwar klar, worauf der Regisseur hinauswill und wie er die Annäherung zwischen Valerian und Laureline inszenieren möchte, doch scheitert dies an einer komplett fehlenden Leinwandchemie zwischen DeHaan und Delevingne. Beide bemühen sich redlich, aber der Funke will nicht glaubhaft auf den Zuschauer überspringen. Während sich Besson nun komplett auf die beiden Figuren konzentriert, schafft er es abseits dessen nicht, einen echten Spannungsbogen aufzubauen und in Ermangelung eines Gegenspielers plätschert der Film leider so vor sich hin und hinterlässt gerade mit seiner Auflösung des Konflikts das Gefühl, dass das für ein großes Geheimnis doch recht dürftig war.

Besson tappt mit Valerian - Die Stadt der tausend Planeten in die klassische Falle, in der sich ein guter Regisseur verrennt, der über die nötigen finanziellen Mittel verfügt - Style over Substance. Dabei kann der Film nicht bewertet werden, wenn man nicht Das fünfte Element als Vergleich heranzieht. Beide Filme ähneln sich in einer Vielzahl von Punkten und Corben Dallas und Leeloo waren nur Platzhalter für Valerian und Laureline. Doch Das fünfte Element vermittelt das Gefühl, dass Besson einst eine Geschichte erdachte und dann die Welt schuf, während er bei Valerian die meiste Zeit in die Erschaffung der Welt steckte und dazu versuchte, eine passende Geschichte zu erzählen. Dies macht seine inzwischen zum Kultfilm gewordene "Notlösung" von einst zu dem deutlich besseren Film, vor allem weil Besson 1997 radikaler war, während er 2017, dem modernen Kino geschuldet, einen eher blutarmen Film inszeniert, der vor allem auf Schauwerte setzt.

Ein weiterer Aspekt, der hier ebenfalls zutrifft, ist das John Carter-Problem. So wegweisend die Comicvorlage war und die Sci-Fi-Landschaft prägte, so intensiv hat sich die Industrie daran im Laufe der Jahrzehnte bedient. Allen voran natürlich George Lucas mit Star Wars, der nicht nur frech bei John Carter kupferte, sondern auch massiv Ideen von Valerian übernahm. Glücklicherweise versteht es Besson, auf seine Weise kreativ zu sein und so gibt es zwar viele vertraute Elemente, aber gerade der französische Einfluss sorgt dafür, dass der Film eben nicht wie John Carter - Zwischen zwei Welten zu einem Film wird, bei dem man gefühlt alles schon einmal erlebt hat.

Insofern ist Luc Besson der große Wurf mit Valerian - Die Stadt der tausend Planeten nicht gelungen. Er schafft es nicht, die Story mit einem Spannungsbogen zu versehen, der den Zuschauer abseits der visuellen Faszination bei der Stange hält. Dennoch wird man an vielen Stellen noch gut unterhalten, auch wenn bedauerlicherweise festzuhalten ist, dass hier deutlich mehr drin gewesen wäre. Ob der Film weltweit jemals sein exorbitantes Budget einspielen wird, bezweifeln wir daher sehr.

Valerian - Die Stadt der tausend Planeten Bewertung
Bewertung des Films
610

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17 Kommentare
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MobyDick : : Moviejones-Fan
11.07.2017 17:47 Uhr
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Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Klingt mir jetzt nicht so schlecht wie die Bewertung es suggerriert, und wenn dann auch noch John Carter so Erwähnung findet wie oben im Text, den ich übrigens als den besten klassischen Sci-Fi-Film der letzten Jahre sehe, dann steigt auch meine Vorfreude noch mehr!

Dünyayi Kurtaran Adam
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TheUnivitedGast : : Moviejones-Fan
11.07.2017 17:21 Uhr
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Dabei seit: 27.04.12 | Posts: 993 | Reviews: 0 | Hüte: 17

Uh das ist ernüchternd... aber ich kann nicht anders da muss ich ins Kino cool

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