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Wonder Woman

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Fräulein Wunder

Wonder Woman Kritik

Wonder Woman Kritik
135 Kommentare - 03.06.2017 von Moviejones
Wir haben uns "Wonder Woman" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Wonder Woman

Bewertung: 3.5 / 5

Wonder Woman ist ein ordentlicher Film geworden, den vor allem Comicfans mögen werden, und Anhänger des DCEU werden sich freuen, dass es endlich einen Film gibt, der nicht an allen Ecken und Enden krankt. Aber es bleibt im Kern "nur" ein guter Film, denn bis auf eine weibliche Heldin bereichert Wonder Woman das Genre in keiner Weise. Ein wenig zu lang, die Story banal und alles hat man irgendwo schon mal gesehen. Wer aber der depressiven Helden überdrüssig ist und eine einfach gestrickte Story möchte, wo das Gute über das Böse triumphiert, bekommt Popcornunterhaltung in Reinkultur.

Wonder Woman-Kritik

Diana (Gal Gadot) wächst als Prinzessin der Amazonen, fernab der Zivilisation, auf der wunderschönen Insel Themyscira auf. Seit Ewigkeiten werden hier großartige Kriegerinnen ausgebildet. Sollte Ares, der Gott des Krieges, jemals zurückkehren, wären sie die Armee, die sich ihm in den Weg stellen würde! Die Eintracht in dem idyllischen Paradies wird jedoch von der Ankunft des Spions Steve Trevor (Chris Pine) gestört, der Diana mit einer Welt jenseits ihrer Insel vertraut macht. Dort tobt seit Jahren ein schrecklicher Krieg und Diana weiß, nur Ares kann die Ursache für so viel Leid sein - und so beschließt sie, mit Steve die Insel zu verlassen und den Kriegstreiber zu stoppen...

Trailer zu Wonder Woman

DCEU-Fans frohlocket, mit Wonder Woman zeigt Warner Bros. endlich mal, dass es auch ohne große Komplikationen geht und man einen guten Film auf die Beine stellen kann! Vergessen scheinen das hohle Suicide Squad und die Probleme, die Batman v Superman im Kino plagten. Gerade DC-Fans werden hier auf ihre Kosten kommen und können bedenkenlos zu Ticket und Popcorn greifen. Die Arbeit, die in Wonder Woman steckt, kann sich sehen lassen und kreiert einen guten und soliden Film. Mehr aber auch nicht, doch dafür müssen wir etwas weiter ausholen, denn wie gut einem Wonder Woman gefallen wird, hängt maßgeblich von der Erwartungshaltung ab, aber auch den persönlichen Ansprüchen.

Es wäre uns ein Leichtes gewesen, in die Jubelstimmung rund um Wonder Woman einzusteigen, und die Kritik schon gestern zu veröffentlichen. Jedoch wollten wir die unterschiedlichen Standpunkte, die es bei uns in der Redaktion gab, einfließen lassen. Bei den Stärken wird man sich sehr schnell einig, hier ist vor allem Gal Gadot zu nennen, die anfangs umstritten war, aber schauspielerisch eine hervorragende Wahl für Diana Prince ist. Auch die Chemie mit Chris Pine ist überzeugend und das Ganze wird an vielen Stellen von jenem markigen Wonder Woman-Soundtrack untermalt, den wir schon in BvS lieben gelernt haben. Marvel, hinhören, so klingt eine Melodie, an die sich ein Zuschauer auch erinnert! Dabei vergessen wir natürlich nicht den wichtigsten Aspekt überhaupt, den das Marketing immer wiederkaut - die erste Comicverfilmung mit einer weiblichen Heldin!

Ok, geschnallt. Auch auf die Gefahr hin, uns unbeliebt zu machen, aber geht´s noch? Ungeachtet der Tatsache, dass es Mumpitz ist und wir sowohl Catwoman und Elektra lieber ganz schnell vergessen, ist das schnurzegal. Klar, starke Frauen sind vor und hinter der Kamera wünschenswert wie auch starke Männer, aber ob nun Mann, Frau oder sibirische Zwergotter die Hauptrolle spielen, ist kein Argument, sondern es zählt nur das Ergebnis. Es freut einen, dass Wonder Woman taff ist, sich in einer Männerdomäne zu behaupten weiß und als Ideal für das Gute steht, aber das Marketing von Warner verkauft dies als Meilenstein und wegweisend für alle unterdrückten Frauen auf dieser Welt, die endlich auch mal eine Heldin bekommen, zu der sie aufschauen können! Als inspirierendes Heldenbild, das zudem dank seiner Darstellerin - 58kg auf 1,78m - ein weiteres allzu deutliches Signal an junge Frauen sendet.

Zurück zum Film, der im Gegensatz zu früheren Versuchen im DCEU vor allem unterhalten will. Die Witze sind charmant, und auch wenn sich die 140 Minuten streckenweise ziehen, der Filmfluss passt. Etwas straffer wäre besser gewesen, denn Figuren wie Charlie oder The Chief sind unnützer Ballast. Auch die Trickeffekte sind immer mal wieder durchwachsen, gerade im ersten Drittel auf Themyscira, aber CGI regiert inzwischen Hollywood, darüber kann und sollte man hinwegsehen. Andere Aspekte sind Geschmackssache, denn manch einem mag es gefallen, dass der Film ohne große Ambitionen auskommt. Es ist eine reine Originstory, regelrecht klassisch, die so gar nicht in das DCEU passen will, fast schon unaufgeregt das Ganze. Die Heldin ohne Ecken und Kanten, der Schurke böse, weil es das Drehbuch vorschreibt, dank Patty Jenkins´ ordentlicher Regiearbeit insgesamt aber sehenswert. Wer hier mehr erwartet, wird enttäuscht, wer einen klassischen Superheldenfilm mal wieder wollte, wird sich freuen.

Wären wir fies, wäre jetzt das Fazit angebracht, dass Warner sich selbst verrät, denn Wonder Woman ist genaugenommen ein Film, der ohne Probleme auch ins MCU passen würde. Ein wenig Action, ein paar Gags und bunte Bilder. Dabei kann sogar Hollywoods klassisches Feindbild nachgenutzt werden! Denn egal ob I. oder II. Weltkrieg, böse Deutsche gehen immer. Im Hinblick auf die Komplexität des damaligen Konflikts auf jeden Fall zu simpel, aber Komplexität erzeugt im Zweifelsfall nur Kopfaua. Wichtig ist die Zielgruppe! Dazu zählen auch deutsche Zuschauer und so wird schnell klar, so richtig böse sind auch wir nicht, steckt doch Ares hinter diesem ganzen grausamen Kriegstreiben. Nur ganz hat sich bei dieser "Filmlogik" nicht erschlossen, wie es dann legitim sein kann, den Tod etlicher deutscher Soldaten in Kauf zu nehmen, die Alliierten aber zu retten? Wenn alle Nationen von Ares korrumpiert werden, gerade im Hinblick auf den finalen Twist, scheint diese Doppelmoral doch etwas fragwürdig. Egal, auf irgendwas muss man ja schießen.

Eines der Hauptprobleme von Wonder Woman ist für uns sowieso ein ganz anderes. Auch wenn die Figur selbst zu den ältesten Comichelden zählt, spielt es im Kino keine Rolle, wer wann zuerst da war. Viel wichtiger ist, wer zuerst im Kino landet und so leidet Wonder Woman sehr deutlich unter dem "John Carter-Phänomen". Trotz anderem Krieg zwingt sich der Vergleich zu Captain America - The First Avenger regelrecht auf: Ein Überwesen im Kriegswirrwarr gegen einen scheinbar übermächtigen Feind. Das Schild immer am Mann, respektive nun der Frau, und idealistisch immer an der Front. Das ist nicht nur dramaturgisch schlampig, es ist vor allem ideenlos. Wenn es Warner ernstgemeint hätte, dann hätte man den armen Frauen weltweit nicht eine Heldin geliefert, die im Kino wie eine Kopie eines Mannes wirkt! Die Ähnlichkeiten der Comicreihen sind wie sie sind und fallen im Kino einfach auf. Es spricht nicht für den Film, wenn der finale Showdown frappierende Ähnlichkeit mit dem Kampf gegen Red Skull aufweist, bei dem jeweils ein Steve nahezu identisch den Tag rettet. Für so etwas gehört den Autoren das Drehbuch links und rechts um die Ohren gehauen.

Ihr merkt es schon, in den Lobgesang vieler anderer Medien stimmen wir nicht ein. Wonder Woman ist ein schöner Film, ein solider Film und er unterhält. Mehr aber auch nicht. Für den normalen Kinogänger, der nicht in Marvel oder DC-Bettwäsche schläft, bleibt Wonder Woman daher bestenfalls ein netter Zeitvertreib, dessen Ambitionen auch nur bis zum nächsten Hype reichen und an den man sich am nächsten Morgen kaum erinnert.

Wonder Woman Bewertung
Bewertung des Films
710

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