Erst gestern konnten wir berichten, dass sich der Star Trek-Cast sehr über ein Star Trek 4 freuen würde, dass sich an dieser Front aber so gut wie nichts tut. Nun, das könnte daran liegen, dass die Situation festgefahrener ist, als bislang angenommen, und sich Star Trek 4 so lange verzögern könnte, bis Star Wars - Episode IX fertiggestellt ist.
Auch wenn sich Paramount Pictures bisher zierte, grünes Licht zu geben, so konnte man davon ausgehen, dass der Film früher oder später - wenn er denn kommt - unter der Regie oder zumindest erneut unter der Aufsicht von J.J. Abrams Gestalt annimmt. Das wäre wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass Chris Hemsworth bereits von Abrams’ Idee schwärmte und Abrams bei Paramount unter Vertrag steht. Dieser Vertrag soll ihm jährlich 10 Millionen Dollar einbringen. Kein Wunder, dass Paramounts neuer Boss Jim Gianopulos sauer ist, insbesondere, da eine Situation wie diese für sein Studio keine neue ist.
Obwohl Gianopulos’ Vorgänger, der inzwischen verstorbene Brad Grey, alles dafür tat, dass Abrams seinen nächsten Film für Paramount inszeniert, unterschrieb dieser 2013 seinen Vertrag für Star Wars - Das Erwachen der Macht. Als die Dreharbeiten abgeschlossen waren, verhandelte Grey laut The Hollywood Reporter dann erneut mit ihm und stellte auf diese Weise sicher, dass sich Abrams als nächstes seinen Paramount-Verpflichtungen widmet.
Was dann geschah, wissen wir alle. Seit Star Trek Into Darkness führte Abrams bei keinem Paramount-Projekt mehr Regie, stattdessen springt er nun für den gefeuerten Star Wars Episode IX-Regisseur Colin Trevorrow ein und bringt den Abschluss der Sequel-Trilogie 2019 in die Kinos. Das Drehbuch muss er ebenfalls noch schreiben, so dass er die nächsten zwei Jahre beschäftigt sein wird. Eine Situation, mit der Gianopulos, der eine Entschädigung von Disney bzw. Lucasfilm forderte und auch erhielt, überhaupt nicht zufrieden ist. Was die Sache für Paramount nicht leichter macht: Abrams’ Vertrag läuft im Sommer 2018 aus, zu einem Zeitpunkt, zu dem er bereits mitten in den Episode IX-Arbeiten steckt.
Jedoch hat sich Paramount mit der Situation angefunden. Es blieb auch kaum eine andere Wahl, da das Unternehmen derzeit mit seinen Top-Kinofilmen strauchelt und vom Publikum eine Abfuhr nach der anderen kassiert. Hinzu kommt die Frage, wer sich denn wirklich mit Disney und Lucasfilm anlegen wollen würde, zumal beide mit namhaften Vertretern der Filmindustrie (Steven Spielberg sei hier genannt) hinter Abrams stehen.
Und wenn Star Wars Episode IX fertig ist? Dann kann man fast darauf setzen, dass Paramount Abrams ein weiteres Mal an den Verhandlungstisch bittet, ist er doch zu wertvoll für das Studio. Was all dies allerdings für Star Trek 4 bedeutet, darüber kann aktuell nur spekuliert werden. Letztlich bleiben Paramount ohnehin nur wenige Optionen: 1. der Film wird ein für alle Mal abgeschrieben, 2. ein anderer Regisseur übernimmt das Projekt, oder 3. Paramount wartet, bis Abrams seinen Star Wars-Vertrag mit Disney und Lucasfilm erfüllt hat. Aller Voraussicht nach werden Paramount und die Trekkies aber wohl eine Menge Geduld aufbringen müssen.