Twin Peaks (Revival)
Weniger clever stellten sich die Verantwortlichen von Twin Peaks an. Die David Lynch-Kultserie aus den 90ern mit Kyle MacLachlan in der Hauptrolle hinterließ einst trotz ihrer Kurzlebigkeit viele Fans, die auf weiteren Input gehofft haben. Doch diese Hoffnung lief lange Zeit ins Leere und man muss auch ganz klar sagen, dass selbst nach der Ankündigung des Revivals viel zu viel Zeit verstrich. Anfängliche Streitigkeiten um die Finanzierung sowie gleich zwei Staffeln am Stück zu produzieren, das zog die Produktion gehörig in die Länge.
Die Rückkehr von Twin Peaks fühlte sich entsprechend nach einem "Ja, das kommt irgendwann, ach nee, warte, lief das nicht schon? Oh, nee, doch nicht." an. Dass die Serienschöpfer das Ende des Revivals schon heraufbeschwörten noch bevor die letzten Episoden überhaupt liefen, ist dem ganzen Unterfangen natürlich auch nicht gerade zuträglich. Zwar zeigt sich der US-Sender Showtime relativ zufrieden und offen für Weiteres, doch könnten ganz unkryptisch Terminprobleme und die mäßigen Quoten das Mysterium Twin Peaks ein für alle Mal beenden.
Star Trek – Discovery (Prequel / neue Serie)
Kein Reboot, aber eine (hoffentlich sinnvolle) Erweiterung des Star Trek-Universums stellt Star Trek - Discovery dar. Ob Fan oder nicht, ohne das von Gene Roddenberry geschaffene Universum sähe die Welt der Science Fiction um einiges düsterer aus - und vor allem leerer.
Während drei Filme die Abenteuer von Captain Kirk, Spock und Co. im Kino in eine andere Zeitlinie katapultierten, ist im TV seit dem Ende von Star Trek - Enterprise Flaute in den unendlichen Weiten des Weltraums. Eventuell könnte Discovery tatsächlich frischen Wind in das Franchise bringen, wenngleich frischer Wind bei alteingesessenen Universen natürlich immer ein zweischneidiges Schwert ist. Schon den aktuellen Diskussionen um den visuellen Stil, der zumindest teilweise von J.J. Abrams inspiriert sein soll, sieht man die möglichen Kritikfaktoren an: Einerseits soll sich Star Trek - Discovery in der Original-Timeline bewegen, wenn auch als Prequel, andererseits kommen moderne Elemente hinein, die eher in das neue Filmuniversum zu passen scheinen. Wie dieser Brückenschlag ankommen wird, bleibt abzuwarten.
Fuller House (Revival / neue Serie)
Der Titel weicht minimalst vom Original ab, das Konzept ebenfalls. Die Kult-Sitcom aus den 90er Jahren erzählte die Geschichte von der nach einem tragischen Unfall bunt zusammengewürfelten Familie Tanner, die ihren Alltag mitsamt aller familiären und pubertären Problemchen und Probleme meistert.
Fuller House lässt Jahre später genau das wieder aufleben, einschließlich der Rückkehr zahlreicher Darsteller(innen), wie den beiden Tanner-Schwestern Candace Cameron Bure und Jodie Sweetin in ihren Paraderollen D.J. und Stephanie. Erstere trägt nun den Nachnamen Fuller, um den Titel der Serie auch anderweitig logisch zu verarbeiten (aber auch das Haus ist voller geworden). Mit Erfolg: Ende 2016 orderte Netflix eine dritte Staffel, die statt der bisherigen 13 nun 18 Episoden umfassen wird - und das, obwohl Fans der Originalserie nicht gerade einhellig begeistert vom Revival sind. Der Humor und Charme der 90er lässt sich einfach nicht immer oder nicht für jeden Geschmack passend in die Moderne übertragen. Schauen tun es offenbar trotzdem genug.
Roseanne (Revival)
Schließen wir mit dieser Sitcom-Familie gleich an, weil sie einfach so gut ins Bild von Full(er) House passt, wenngleich Fuller House Roseanne beinahe drei Staffeln voraus ist. Auch Roseanne und ihre Familie hatten es als Bürger der US-amerikanischen Mittelschicht nie ganz leicht und die Sitcom schaffte es, die Gags perfekt mit Gesellschaftskritik zu vereinen, was Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre eher die Seltenheit in der TV-Landschaft darstellte.
Voraussichtlich im Oktober beginnt die Produktion der neuen Folgen für ABC. Dann kehren neben Roseanne Barr auch John Goodman, Sara Gilbert und weitere bekannte Gesichter zurück. Ob die Gradwanderung zwischen Gesellschaftskritik und Comedy ein weiteres Mal funktioniert, wird sich zeigen, und ebenso, wie die Serienschöpfer die Ereignisse aus der verzwickten letzten Staffel von 1997 auflösen werden.
Stargate Origins (Prequel / neue Serie)
Nach dem Ende der kurzlebigen dritten Stargate-Serie Stargate Universe im Jahr 2011, die bei vielen Fans des Franchises nicht unbedingt auf viel Gegenliebe stieß, wurde es dunkel im Stargate-Universum. Gewiss erinnert ihr euch aber an das On-off, das Roland Emmerich und Dean Devlin betrieben mit dem Plan, Stargate im Kino zu rebooten. Kaum auf Eis gelegt, schmiedet MGM andere Pläne, Pläne, die sich jedoch erst noch beweisen müssen.
Mit Stargate Origins wurde eine 10x10-minütige Serie angekündigt, die ihr Debüt auf der kommenden Online-Plattform Stargate Command feiern wird. Auch so ein Trend, statt auf bewährte Sender oder Streamgiganten zurückzugreifen, macht man derweil auch ganz gerne sein eigenes Ding. Auf eine Auflösung der Cliffhanger von Stargate Atlantis und Stargate: Universe müssen die Fans aber noch lange warten: Stargate Origins erzählt nämlich ein bislang geheimes Abenteuer der Tochter des Stargate-Entdeckers, Catherine Langford, und schlägt die Brücke zwischen Ur-Film und Stargate Kommando SG-1. Ob die Wiedererweckung des Franchises mit diesem Vorhaben gelingt?