Netflix kommt immer mehr in Fahrt. Mit eigenproduzierten Serienhits und als Auffangstation für abgesetzte Serien fing es an. Danach der Vier-Filme-Deal mit Adam Sandler, und Cary Fukunagas Beasts of No Nation lässt sogar erste Oscar-Hoffnungen keimen.
Dieser Trend setzt sich fort: Exklusiv für Netflix verfilmt Angelina Jolie (Unbroken) die Memoiren der kambodschanischen Autorin und Menschenrechtsaktivistin Loung Ung, erschienen unter dem Titel "First They Killed My Father: A Daughter of Cambodia Remembers" (bei uns "Der weite Weg der Hoffnung"). First They Killed My Father passt zeitlich zwischen ihr Drama By the Sea mit ihr und Göttergatte Brad Pitt (schon in der Postproduktion) und ihr Anti-Wilderer-Epos Africa mit Pitt (Skript noch nicht fertig). Angepeilt wird eine Veröffentlichung Ende 2016 auf Netflix und großen internationalen Festivals.
Ung war fünf Jahre alt, als die Roten Khmer 1975 in Kambodscha die Macht übernahmen und eine vierjährige Schreckensherrschaft samt Völkermord anbrach, bei der fast zwei Millionen Kambodschaner starben. Gezwungen, ihr Zuhause in Phnom Penh zu verlassen, wurde sie zur Kindersoldatin ausgebildet, während ihre sechs Geschwister in Arbeitslager gesteckt wurden. Ung überlebte und schrieb ihr Buch, das 2000 auf den Markt kam. Jolie las es, knüpfte Kontakt zu Ung und freundete sich mit ihr an. Gemeinsam adaptierten sie ihre Biografie dann als Drehbuch.