Was, wenn man der einzige ist, der mehr als nur ahnt, dass eine angebliche Naturkatastrophe keine war? Was, wenn man bei dieser Katastrophe nicht nur dabei war, sondern auch ein persönliches tragisches Erlebnis die Folge war - kann man zur Ruhe kommen, ohne nicht genau wissen zu wollen, was wirklich passiert ist? Zumal wenn man glaubt, eventuell mit Schuld an allem zu sein? Ein rund 15-minütiger Ausschnittmix von Warner Bros. zu Godzilla, den wir im Kino sehen durften, offenbarte nicht nur einen 15-jährigen Zeitsprung, sondern einen berührenden Epilog vor diesem Zeitsprung, mit dem uns Gareth Edwards in das Riesenechsenepos einführt.
Breaking Bad-Star Bryan Cranston kann als Joe Brody schon im tragischen Prolog sein ganzes Dramatalent ausspielen, was uns durchaus die Augen feucht werden ließ, während es Edwards gelingt, mit im Grunde wenigen Mitteln eine düstere, bedrohliche Szenerie zu erzeugen, die an die guten alten Alien-Tage erinnert. Das gilt insgesamt für das ganze Footage, das wir gesehen haben, denn trotz dieser langen Ausschnitte wissen wir nicht wirklich viel mehr und auch das monströse Godzilla-Biest blieb wie in den Trailern und Clips immer noch recht verborgen. Also nope, wir wissen immer noch nicht, wie Godzilla in voller Größe aussieht.
Sehr offensichtlich gezeigt wurde wie in den Trailern jedoch das beeindruckende Ausmaß der Zerstörung, das im Schlepptau der sich durch Japan, Hawaii und US-Küstenstädte walzenden Riesenechse über die Stadt hereinbricht. Und der furchterregende Gegensatz der so klein wirkenden Menschlein gegen das Riesenbiest, hier wurden die ganz großen Mittel eingesetzt. Im einleitenden Kommentar von Edwards selbst zum Footage erzählt er, dass er vor drei Jahren nach Monsters wahrlich nie geglaubt hätte, das auf die Beine zu stellen, was ihm und seinem von ihm hochgelobten Team nun gelungen ist. Für ihn sei die Godzilla-Produktion die bis dato aufregendste, unglaublichste Zeit seines Lebens gewesen.
Auch nach diesen neuen Einblicken zu Godzilla können wir Edwards in puntco unglaublich im Sinne von beeindruckend nur zustimmen! Einen gigantischen Sci-Fi-Monster-Blockbuster dieser Qualität mit solch in den Bann ziehender Atmosphäre, solch wuchtigen, finsteren Bildern, epischer Story und eindringlicher Dramatik hinzubekommen, hätte man ihm vorher wohl nicht unbedingt zugetraut. Wenn der ganze Film so ist wie alles bisher Gesehene, dürfte diese neue Godzilla-Variante wohl als beste Neuauflage der letzten Jahre in die Filmgeschichte eingehen.
Gar nicht mehr lange, dann können wir uns davon schon im deutschen Kino mit Godzilla in voller epischer Länge überzeugen, nämlich ab dem 15. Mai.