Was haben Suicide Squad und Ghostbusters gemeinsam? Ganz einfach: Sie werden in China wohl beide abblitzen. Noch hat auch die von den Kritikern gescholtene DC-Comicverfilmung keinen chinesischen Kinostart, und Insidern zufolge wird es immer unwahrscheinlicher, dass sich das noch ändert.
Dabei braucht der Streifen jede Hilfe, die er bekommen kann. 175 Mio. $ hat er gekostet, das ganze Marketing noch nicht mit eingerechnet. Und weil sich die Kinos einen großen Teil der Einnahmen abzwacken, soll Suicide Squad zwischen 750 und 800 Mio. $ benötigen, nur um die Kosten zu decken. Welche dramatischen Folgen es haben kann, wenn ein Film gnadenlos verrissen wird - egal, ob berechtigt oder nicht -, sah man ja bei Warcraft - The Beginning, und wenn Warner Bros. wirklich den zweitwichtigsten Filmmarkt nach den USA verliert, wird sich das finanziell bemerkbar machen.
Offenbar glaubt man, dass Suicide Squad für China zu düster und deshalb unpassend ist. Die Hoffnung war, dass der Film dank seiner gemäßigten PG-13-Altersfreigabe durchrutscht und dem Schicksal von Deadpool (musste den chinesischen Kinos aufgrund seiner Brutalität und vulgären Sprache fernbleiben) entgeht. Warner Bros. benannte ihn sogar extra um: Der harmlosere chinesische Titel lautet übersetzt "Special Task Force X", nichts mehr mit Selbstmordkommando also. Chinas offizielle Zensur-Richtlinien verbieten Geschichten, die eine passive oder negative Perspektive aufs Leben, auf die Weltanschauung und aufs Wertesystem propagieren. Inwiefern das auf Superschurken, die zu Helden wider Willen werden, zutrifft, müssen wir noch abwarten.
Bei uns startet Suicide Squad am 18. August in den Kinos, daran ist nicht zu rütteln. Hier geht es zu unserer Kritik.