Update 2: Jetzt hat sich Bryan Singer selbst zu Wort gemeldet, der einem Insider zufolge behauptet haben soll, er leide wegen der Spannungen am Set an einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Den Vorwurf unprofessionellen Verhaltens weist er von sich, vielmehr habe ihm 20th Century Fox die Erlaubnis verweigert, sich um ein schwer krankes Elternteil zu kümmern. Er habe Fox um eine Auszeit gebeten, damit er in die USA zurückkehren und sich dieser dringlichen Sache annehmen konnte. Eine Erfahrung, die ihn sehr belastete und sich letztlich auch ernsthaft auf seine eigene Gesundheit auswirkte. Leider, erklärt Singer, wollte sich das Studio nicht nach ihm richten und entließ ihn. Dies sei nicht seine Entscheidung und außerhalb seiner Kontrolle gewesen.
Er wollte nichts mehr, als dieses Projekt beenden und dabei mithelfen können, das Vermächtnis von Freddie Mercury und Queen zu ehren, sagt Singer in seinem Statement weiter. 20th Century Fox jedoch habe es ihm nicht gestattet, weil er zeitweilig seine Gesundheit und die Gesundheit seiner Liebsten an die erste Stelle setzen musste. Die Gerüchte, sein unerwarteter Ausstieg bei Bohemian Rhapsody sei durch einen Streit, den er mit Rami Malek hatte, verursacht worden, seien nicht wahr. Zwar hatten sie bisweilen kreative Meinungsverschiedenheiten, aber diese, so Singer, haben sie erfolgreich hinter sich gelassen und bis Thanksgiving weiter zusammen an dem Film gearbeitet.
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Update: Mysteriös bleiben die Umstände, fest steht aber, dass Bryan Singer seinen Job bei Bohemian Rhapsody los ist. Nachdem der Regisseur mehrmals "verschwunden" sein soll, fackelt das Studio nicht lange und entzieht ihm seinen Posten. Sein Fehlen nach Thanksgiving brachte das Fass zum Überlaufen. Was genau sich am Set nun zugetragen hat, ist nach wie vor nicht bekannt.
Durchgedrungen ist zum Hollywood Reporter allerdings, dass es schon länger Ärger zwischen Singer und Hauptdarsteller Rami Malek gab. Dieser habe sich beim Studio über Singers Abwesenheit, seine Unzuverlässigkeit und sein unprofessionelles Arbeiten beschwert. Dazu soll auch ein Streit gehört haben, bei dem sie zwar nicht handgreiflich wurden, Singer allerdings einen Gegenstand auf Malek warf. Ebenso soll Tom Hollander, der den Queen-Manager Jim Beach spielt, kurzerhand gekündigt haben. Man konnte ihn jedoch überreden, zum Film zurückzukehren.
Wer die Regie übernimmt, ob der Film noch in diesem Jahr abgedreht wird und ob sich der Kinostart 2018 einhalten lässt, sind für 20th Century Fox nun dringend zu klärende Fragen. Auf letztere lautet die Antwort wohl, dass das Studio versuchen wird, Bohemian Rhapsody wie geplant zu veröffentlichen.
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20th Century Fox hat die Bohemian Rhapsody-Produktion wegen der unerwarteten Nichtverfügbarkeit von Bryan Singer vorübergehend gestoppt. So der vage Wortlaut eines Statements, welches das Studio letzten Freitag abgab.
Die Dreharbeiten für den Film die britische Rockband Queen und ihren Frontmann Freddie Mercury (Rami Malek) laufen derzeit in London, doch Singer soll nach dem verlängerten Thanksgiving-Feiertagswochenende nicht ans Set zurückgekehrt sein, was die Produzenten nervös machte. Offenbar wurden bereits diskrete Gespräche mit möglichen Ersatzregisseuren geführt, die den Film vollenden könnten. Zwei Wochen ist man laut Deadline noch vom Drehende entfernt. Wenn also ein anderer Regisseur hinzugezogen werden würde, müsste er dies zum Abschluss bringen und die Postproduktion beaufsichtigen.
Was mit Singer los ist, scheint keiner so richtig zu wissen. Sein Sprecher ließen lediglich verlauten, dass sein Fehlen auf eine persönliche gesundheitliche Angelegenheit zurückzuführen ist, die ihn und seine Familie betrifft. Singer hoffe, bald nach den Feiertagen an Bohemian Rhapsody weiterarbeiten zu können. Allerdings soll aus dem Umfeld der Produktion zu hören sein, dass der Dreh bislang recht holprig verlaufen ist. Die Produzenten und Malek sollen Singers Verhalten satthaben, wozu gehört, dass er regelmäßig zu spät am Set erscheint. Mehrere Male soll Kameramann Thomas Newton Sigel für ihn eingesprungen sein und an seiner Stelle Regie geführt haben, als er unangekündigt durch Abwesenheit glänzte.
Und es ist auch nicht das erste Mal, dass Singer mitten in einer Filmproduktion verschwindet: Bei X-Men - Apocalypse und Superman Returns soll er ebenfalls seine "Aussetzer" gehabt haben. Nichtsdestotrotz bleibt der Kinostart von Bohemian Rhapsody am 27. Dezember 2018 vorerst bestehen.